Mehr als 40 Ehrungen, ein hochinteressanter Vortrag und etliche aufschlussreiche Berichte – das war, grob zusammengefasst, die Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Rhein-Lahn im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz. Lob für die Jäger gab es unter anderem von Landrat Jörg Denninghoff: „Ihre Arbeit trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt bei und fördert das Gleichgewicht in der Natur. Ich freue mich über die hervorragende Zusammenarbeit.“
Im Gegenzug bedankte sich die Kreisgruppen-Vorsitzende Angela Warkentin dafür, dass die Kreispolitik die Jagdsteuer trotz knapper Kassen nicht angehoben hat. Weniger Begeisterung löst die Landespolitik bei vielen Jägern aus. Hier kritisierte Angela Warkentin vor allem die vom Umweltministerium geplante Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht. Der Gesetzentwurf sei unausgegoren: „Das ist ein Schnellschuss, mit dem weder den Weidetierhaltern noch der Gesellschaft gedient ist.“
Vortrag über die Afrikanische Schweinepest
Eine Menge Zahlen hatten Schatzmeister Matthias Meister und Kreisjagdmeister Rüdiger Klotz im Gepäck. Während Meister über Einnahmen, Ausgaben und die nach wie vor stabilen Mitgliederzahlen berichtete, hatte Klotz die Entwicklung der Bestände bei den verschiedenen Wildarten im Blick. So erfuhr man, dass es beim Rotwild in der Jagdsaison 2024/25 eine erhebliche Verringerung der Strecke gab, dass sich das Rehwild aber nach wie vor auf einem hohen Niveau bewegt.
Mit Spannung erwartet: der auch für Nicht-Jäger interessante Vortrag des Pressesprechers des Landesjagdverbands Hessen, Markus Stifter, über die Afrikanische Schweinepest (ASP). In Hessen lebt man seit Mitte Juni 2024 mit der ansteckenden, für Haus- und Wildschweine fast immer tödlich verlaufenden Viruserkrankung. Bis Ende 2024 wurde der Erreger in acht Hausschweinbeständen nachgewiesen. „Wir gehen davon aus, dass der Mensch in irgendeiner Weise an der Weitergabe beteiligt ist, sei es unbeabsichtigt oder zum Beispiel durch illegale Tiertransporte“, sagte Stifter, der eindringlich schilderte, wie infizierte Tiere qualvoll verenden.

Außerdem ging er auf die Eindämmung des Seuchengeschehens ein. Dazu zählen Jagdverbote und die Einrichtung von Sperrzonen ebenso wie eine gründliche Kadaversuche und der Bau von Zäunen. „Die beste Prävention ist es, die Schwarzwildbestände niedrig zu halten“, ergänzte Stifter: „Ich hoffe, dass der Rhein-Lahn-Kreis von der ASP verschont bleibt.“ Klar ist, dass wegen der geografischen Nähe hier ein hohes Risiko besteht. Die Trophäenbewertung durch den stellvertretenden Kreisgruppen-Vorsitzenden Udo Rau und die musikalische Umrahmung durch die Jagdhornbläser Rhein-Lahn rundeten das Treffen im Miehlener Bürgerhaus ab.
Und: Wie eingangs angedeutet, standen die Ehrungen ganz im Mittelpunkt – unter anderem für langjährige Mitgliedschaft. Hier ein Überblick: 40 Jahre Mitgliedschaft: Rainer Brod, Wolfgang Fuchs, Peter Hamm, Volker Hoffmann, Eric Mäncher, Frank Morbitzer, Harald Obel, Alexandra Schmidt, Werner Wielan, Arne Wilhelm. 50 Jahre: Kurt Helbach, Reinhold Klein, Horst Lenz, Herbert Napp, Klaus Weber, Rüdiger Klotz (51 Jahre). 60 Jahre: Walterpeter Twer. 65 Jahre: Ewald Gerheim, Ewald Groß, Hans-Jürgen Lenz. Bläserehrungen: 5 Jahre Cornelia Hamm, Marc-André Kubica, Mike Lang; 10 Jahre Heidi Luzius, Oliver Luzius, Horst Marx. Sonderehrung Nachsuchengespanne: Holger Eberhardt, Detlef Herpel, Christof Michel, Dominik Steinborn, Klaus Weber. Sonderehrung und Verabschiedung aus der Erlebnisschule: Rolf Friedrich, Klaus Weber; Ehrungen für besondere Verdienste in der Kreisgruppe: Bronze-Ehrennadel DJV Alexander Best (Hegeringleiter); Silber-Ehrennadel LJV Willi Bausch-Weis (Dozent und Obmann Naturschutz), Volker Hoffmann (Obmann Öffentlichkeitsarbeit), Wolfgang Kohl (Hegeringleiter); Silber-Ehrennadel DJV Martin Janner (Dozent), Matthias Meister (Schatzmeister, geschäftsführender Vorstand), Christof Michel (Dozent, Ausbilder Schießstand), Frank Schäfer (Obmann Schießwesen, Dozent), Ralf Semmler (Ausbilder Schießstand), Günter Stolzefuß (Dozent).