Immer und überall verfügbar: Was hierzulande für die Nutzung von Trinkwasser selbstverständlich erscheint, erweist sich in anderen Teilen der Welt als Privileg. Anlässlich des Weltwassertags am heutigen Samstag, 22. März, lenkt die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Ressource Wasser in unserer Region. Deren Versorgung scheint trotz Klimawandel gesichert zu sein, auch für die Stadt Lahnstein. Als Betriebsführerin der Vereinigten Wasserwerke Mittelrhein (VWM) ist die EVM für die Trinkwasserversorgung in Koblenz, der Verbandsgemeinde Vallendar und in Lahnstein verantwortlich. Gewaltige Dimensionen: Allein in Lahnstein wurden im Jahr 2024 circa 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht, wie die EVM auf Anfrage mitteilt.
Neue Leitung soll Hochbehälter verbinden
Um für die Zukunft gewappnet zu sein, wird in der Stadt am Rhein-Lahn-Eck gebaut: Eine neue Trinkwasserleitung soll zukünftig die beiden Hochbehälter „Bergweg“ in der Walter-Schwerter-Straße und „Lahnhöll“ im Kurpark verbinden. Dafür wird nun der letzte sogenannte Lückenschluss vorbereitet. Zwischen Oberer Charweg und Walter-Schweter-Straße verlegt die EVM dafür voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte eine neue Trinkwasserleitung.
Die Vorarbeiten konnten Anwohner aber schon jetzt sehen: In der vegetationsfreien Zeit Anfang des Jahres wurde die Fläche zwischen den beiden Straßen in Absprache mit der Stadt Lahnstein und der Eigentümerin vor Ort gerodet. Im nächsten Schritt sollen hier eine Baugrunderkundung und eine Kampfmittelerkundung erfolgen. Mit der Maßnahme werde man „eine weiterhin zuverlässige Versorgung mit Trinkwasser“ gewährleisten, versichert die EVM.
Wichtiges Projekt für den Westerwald abgeschlossen
„Es ist auch in Industrieländern nicht selbstverständlich, dass sauberes Trinkwasser aus den Leitungen kommt“, erläutert Mithun Basu, der im EVM-Vorstand für die Wasserversorgung verantwortlich ist. „Deswegen investieren wir stetig in unsere Trinkwasserversorgung – so etwa auch beim Bau des Rheindükers von Koblenz-Wallersheim über die Insel Niederwerth nach Vallendar.“ Vor wenigen Tagen konnte hier ein „Meilenstein“ gefeiert werden, so die EVM: Die Arbeiten an dem sogenannten Düker, einer Trinkwasserleitung, die die Insel Niederwerth mit Vallendar verbindet, sind nun abgeschlossen. Das 180 Meter lange Rohrsystem wurde dabei unter dem Rhein hindurchgeführt und wird nun in das bestehende Rohrsystem der B42 eingebunden. Das Projekt stellt die Voraussetzung einer weiteren wichtigen Maßnahme zur Sicherung einer resilienten Trinkwasserversorgung im Westerwald dar. Gerade in heißen, trockenen Sommermonaten war es im Westerwald zu Engpässen gekommen.
Koblenzer Wasserwerk verarbeitet direkt Uferfiltrat aus dem Rhein
Doch was passiert, wenn die klimatische Entwicklung so weitergeht? Könnte beispielsweise in Lahnstein irgendwann in Hitzeperioden eine Wasserknappheit drohen? Die EVM sagt Nein. „In Lahnstein besteht wie im gesamten Netz der VWM aus aktueller Sicht keine Gefahr“, erklärt Eva Hoffend von der Pressestelle. „Denn im Gegensatz zu anderen Wasserwerken, die über Talsperren gespeist werden, verarbeitet das Koblenzer Wasserwerk auf dem Oberwerth Uferfiltrat aus dem Rhein. Wasser steht dort auch in langen Trockenperioden zur Verfügung und auch dann, wenn der Rhein Niedrigwasser führt.“ Zudem sorge man mit „stetigen Investitionen“ in das Netz vor wie zuletzt mit der Bohrung eines neuen Brunnens 2020, dem Bau des genannten Rheindükers nach Vallendar und dem angekündigten Lückenschluss in Lahnstein.
150.000 Menschen werden versorgt
Die Vereinigten Wasserwerke Mittelrhein GmbH (VWM) sind für die einwandfreie Versorgung mit Trinkwasser zuständig. Ihr Versorgungsgebiet umfasst das Stadtgebiet Koblenz, das Stadtgebiet Lahnstein, das Gebiet der Verbandsgemeinde Vallendar sowie das Gebiet des Zweckverbands „Industriepark A61/GVZ Koblenz“. Im Versorgungsgebiet werden rund 150.000 Einwohner mit Trink- und Brauchwasser versorgt, die Größe umfasst etwa 170 Quadratkilometer. Die laufenden Geschäfte werden im Rahmen eines Betriebsführungsvertrags von der EVM wahrgenommen. red