Derzeit sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) 7.019 Menschen ohne Job gemeldet. Gegenüber Mai ist ihre Zahl um 33 Personen gestiegen, ohne dass sich dadurch die Quote ändert. Von Stillstand kann trotzdem keine Rede sein. Denn am Arbeitsmarkt herrscht eine hohe Fluktuation und hinter den Bestandzahlen steckt viel Bewegung. So gab es bei der Arbeitsagentur im vergangenen Monat 1718 Zugänge in Arbeitslosigkeit; auf der anderen Seite stehen 1688 Abmeldungen.
Beschäftigung in Kreisen gewachsen
Im Vorjahr waren im Juni 1095 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als aktuell und die Quote betrug 3,3 Prozent. Dieser Anstieg um 18,5 Prozent binnen Jahresfrist ist auch vom Zugang geflüchteter Menschen in die Betreuung durch die Jobcenter beeinflusst, aber ganz überwiegend konjunkturell bedingt und deshalb bei der Arbeitsagentur verzeichnen.
„Wir haben trotz der sich abzeichnenden Trendwende im überregionalen Vergleich nach wie vor eine ausgesprochen niedrige Arbeitslosigkeit“, sagt Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur. „Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist in beiden Landkreisen im Lauf der Jahre beständig gewachsen. Der Beschäftigungsstand ist infolge der eingetrübten Konjunktur bislang nur sehr moderat vom erreichten Rekordniveau zurückgegangen.“ Laut der neuesten Hochrechnung sind im Agenturbezirk Montabaur aktuell 105.936 Personen sozialversicherungs-pflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein minimaler Rückgang um 323 Personen (- 0,3 Prozent).
Stellenbestand stabil
Der gemeldete Stellenbestand bleibt mit 3.117 Jobangeboten auf einem guten Level, denn die meisten Betriebe suchen weiterhin Personal. Diese Chancen bleiben leider oft ungenutzt, weil Angebot und Nachfrage nicht zueinanderpassen. Elmar Wagner: „Wir sehen ein zunehmendes Mismatch zwischen den Kompetenzen von Arbeitssuchenden auf der einen und den Anforderungen der Arbeitgeber auf der anderen Seite. Die Unternehmen suchen zumeist Fachkräfte über dem Qualifikationsniveau der arbeitslosen Menschen. Deshalb sollte eine Zeit der Arbeitslosigkeit noch öfter zur beruflichen Qualifizierung genutzt werden. Auch Beschäftigte müssen am Ball bleiben beim lebenslangen Lernen. Beides kann von uns finanziell gefördert werden – wir beraten dazu nicht nur Arbeitslose, sondern gerne auch Betriebe und Beschäftigte.“
Die Arbeitsmarktentwicklung nach Landkreisen: Im Westerwaldkreis sind derzeit 4300 Personen ohne Job gemeldet, das sind 7 mehr als im Mai und 649 mehr als im Juni 2023. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 3,7 Prozent (Vorjahr 3,2 Prozent). Im Rhein-Lahn-Kreis sind 2719 Arbeitslose gemeldet. Hier gibt es einen Anstieg um 26 Personen zum Mai und um 446 Personen zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozent (Vorjahr 3,4 Prozent). red