Die beiden Eigentümer des Hotels in der Villenpromenade, Artur Gowor und Stefan Huth (rechts und 2. von rechts), mit Stadtbürgermeister Oliver Krügel (links) und Josef Winkler. Michaela Cetto
Bad Ems. Eigentlich geht Hotel anders: Gefaltete Kleider und Stadtpläne im Koffer und die Vorfreude auf Sightseeing, Relaxen oder Aktivurlaub im Herzen. Aber die Menschen, die derzeit im Hotel Bismarck's in Bad Ems leben, spüren den Krieg in den Knochen: Sie sind aus der Ukraine geflohen, haben bombardierte Städte, ihre Männer, Brüder, ihr altes Leben zurückgelassen und waren viele Tage unterwegs, bis sie sich in Sicherheit wähnen konnten.
Jetzt finden sie sich im Hotel zu einer großen Wohngemeinschaft zusammen, die gemeinsam kocht, speist und vor allem: redet. 18 Frauen und Kinder versuchen seit vergangenem Samstag, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und Distanz zum Krieg zu gewinnen.