Museumsnacht bot Information und Anregung
Hochbetrieb im Nastätter Museum: Museumsnacht bot Information und Anregung
Ein Schnellzeichner wirkte in der Malerkoje.
Winfried Ott

Über vierhundert Besucher von Jung bis Alt wollten sich die erste „Museumsnacht“ seit drei Jahren nicht entgehen lassen. Im Regionalmuseum herrschte Hochbetrieb, als man Handwerkern und Künstlern bei der Arbeit zusah, sich für eigenes Tun Anregungen holte und sicher auch so manches Weihnachtsgeschenk aus einem reichen Angebot ergatterte.

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Ein Schnellzeichner wirkte in der Malerkoje.
Winfried Ott

Museumsleiterin Dorothee Ott und ihre Helferinnen und Helfer hatte alle Hände voll zu tun bei einem breiten Angebot von Speisen und Getränken, vom Hering mit Quellmännern bis zum edlen Snack und vom dunklen Bier bis zum gespritzten „Äppelwoi“. Das „blaue Wunder“, den beliebten blauen Glühwein, kredenzte Vereinsvorsitzender Martin Janner höchstpersönlich inmitten der Landwirtschaftsausstellung, der die vielseitige Künstlerin Jana Wendt aus Lierschied mit ihren originellen Werken eine besondere Note zu geben verstand.

Nicht minder originell: Die abenteuerlichen Skulpturen aus Treibholz, die Johannes Bender in der Schreinerwerkstatt ausstellte. In der Küferkoje zeigte Heribert Obel aus Oelsberg die selten gewordene Kunst des Sitzflechtens, während in der Schuhmacherwerkstatt mit Christoph Göbel ein echter Meister seines Faches Maßschuhe fertigte. Mitarbeiter der Landesblindenschule Neuwied präsentierten ihr breites Angebot an solider Handarbeit, und gern schaute man dem Karikaturisten Waldo Zimmermeier in der Malerkoje zu, wie er in atemberaubendem Tempo die Gesichter seiner Kundschaft aufs Papier zauberte.

Vieles könnte man noch berichten – von Doris Schäfers Geschick bei der Neuverarbeitung von gebrauchter Weißwäsche, vom Nadelbinder Bernhard Dankbar, der eine weite Anreise nicht scheute, von der Gebrauchskeramik der Maria Flanz und von der bewundernswerten Papierkunst der Bettina Kreuer.

Natürlich konnte man auch Anke Hauswirth beim kreativen Filzen zuschauen und Udo Havekost beim Drechseln. In der Apotheke wurde edler „Pfarrhofen“ verkostet, in der Schmiede erlebte man Dominik und Yvonne Herolds Goldschmiedekunst. Einblicke in die „Solidarische Landwirtschaft“ vermittelte die Solawi Oelsberg.

Die musikalische Gestaltung der Museumsnacht hatten die „Foreign Feathers“ diesmal ganz allein übernommen, und sie wurden ihrer Aufgabe mit Bravour gerecht. Die drei Vollblutmusiker beherrschen nicht nur mehrere Instrumente, sondern verfügen auch über hervorragende stimmliche Fähigkeiten. So fiel es ihnen nicht schwer, mit „Irish Folk“ und urigen Handwerker- und Wanderburschenliedern ein breites Publikum zu begeistern. Und als ein Junge gern einen Dudelsack hören wollte, erfüllte das Trio auch diesen Wunsch prompt.

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