Geld soll in die Sanierung des Dachs fließen - Warten auf zugesagte Gelder von Land und Bund
Historisches Fachwerk in Nastätten: Denkmalschutz fördert Lilie mit 60.000 Euro
Freuten sich über die Förderung der historischen Lilie: (von links) Georg Peiter, Anke Sorg, Jörg Denninghoff, Thomas Kirsch, Helmut Maxeiner, Marc Thompson und Erich Engelke. Foto: Marta Fröhlich
Marta Fröhlich

Es ist ein mühsames Geschäft, ein Objekt wie die Lilie in Nastätten wieder erblühen zu lassen. Vor allem geht das Ganze mächtig ins Geld: Rund 3 Millionen Euro wird die Sanierung des historischen Fachwerkhauses die beiden Investoren Helmut Maxeiner und Marc Thompson wohl kosten. Da ist jeder Euro aus Spenden- oder Fördertöpfen willkommen. 60.000 Euro kommen jetzt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD).

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Den symbolischen Scheck dafür übergab kürzlich Erich Engelke, Ortskurator Koblenz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD): „Wir freuen uns, ein so besonderes Objekt wie die Lilie mit diesem Betrag zu unterstützen, vor allem weil es ein Projekt ist, das mit sehr viel Herzblut von den Inhabern angepackt wird“, betonte Engelke. Gebäude wie die Lilie seien wichtig für die Geschichte Nastättens, „Bürger brauchen Identifikationsbauten im Herzen ihrer Stadt.“ Umso wichtiger sei, dass es Menschen gibt, die sich so engagierten wie Maxeiner und Thompson.

An Engelkes Seite überreichte auch Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz den Scheck, denn die DSD finanziert ihre Fördersummen auch aus Erträgen und Spenden der Glücksspirale. „Die Glücksspirale unterstützt neben vielen anderen Projekten und Organisationen auch den Denkmalschutz und wir freuen uns, so ein schönes Objekt wie die Lilie fördern zu können“, so Kirsch.

Ohne solche Menschen würden Objekte wie die Lilie wohl verfallen.

Anke Sorg, erste Beigeordnete Stadt Nastätten

Dass Maxeiner und sein Geschäftspartner Thompson sich des besonderen Gebäudes annehmen, begrüßten auch Landrat Jörg Denninghoff, Georg Peiter, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Nastätten, sowie Anke Sorg, erste Beigeordnete der Stadt Nastätten. „Wir sind sehr froh, dass wir private Investoren aus der Region haben. Ohne solche Menschen würden Objekte wie die Lilie wohl verfallen“, sagte Sorg im Namen der Stadt Nastätten.

So ehrenwert das Engagement der Investoren, so mühsam und teuer der Weg einer solch aufwendigen Sanierung. Die 60.000 Euro von der DSD sind wohl nur ein kleines Puzzleteil des Projekts. Einen „symbolischen Förderbetrag für die Dachdecker- und Spenglerarbeiten“ nennt es Engelke von der DSD. Denn allein die Dacharbeiten, die dringend noch vor dem Winter angegangen werden sollten, beziffert Helmut Maxeiner auf grob 350.000 Euro.

Gleiche Vorschriften für Alt- und Neubauten

Außerdem sollen auch noch in diesem Jahr die Abrissarbeiten der Nebengebäude stattfinden, um für einen neuen Anbau und die Außenanlagen Platz zu schaffen. Darüber hinaus soll der Bau unter Wiederherstellung der verloren gegangenen Fachwerkbauteile und des Erkers denkmalgerecht instand gesetzt werden. Ganz neu auf der kostspieligen Liste sei jetzt das Thema Brandschutz, merkt Maxeiner an. Denn für Altbausanierungen und Denkmäler gelten dieselben Vorschriften wie für Neubauten, zumal für die Lilie auch Wohnungen geplant sind.

Doch bisher fehlt eines: Geld. Und zwar ganz spezielles. Nachdem Maxeiner und Thompson bereits eine halbe Million Euro in das Objekt gesteckt hatten, haben Bund und Land im Sommer medienwirksam jeweils eine Förderung von 225.000 Euro zugesagt. „Bisher haben wir nichts bekommen“, antwortet Maxeiner nüchtern auf die Frage, ob schon was von Land und Bund angekommen sei. Erst müssten noch Haushalte verabschiedet und die Fördergelder ermöglicht werden. „Wir könnten vorher anfangen. Aber das ginge dann auf unsere Kappe und würde womöglich die Förderung gefährden“, so Maxeiner. Deshalb sei man auf die versprochenen Gelder angewiesen. Also heißt es wohl erst mal weiter warten und hoffen.

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