Mahlstrom-Festival
Herthasee war wieder das Epizentrum des Heavy Metal
Metal-Fans aus der Region feierten am Wochenende gemeinsam das Mahlstrom-Festival am Herthasee.
Kunz Thorsten

Einmal im Jahr zieht es Metal-Fans aus der Region zum Herthasee bei Holzappel. Beim Mahlstrom-Festival kamen sie am Wochenende wieder voll auf ihre Kosten.

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Viel besser hätte es für die Veranstalter des inzwischen schon 7. Mahlstrom-Festivals am Herthasee bei Holzappel kaum laufen können: Die Running Order des beliebten Metal-Openair mit insgesamt 22 Bandauftritten und drei After-Show-Partys an drei Tagen wurde dank einer vorbildlichen Organisation durch das knapp 50 Helfer umfassende Team fast minutiös eingehalten. Und auf der großen Liegewiese in der Nähe des Herthasee-Cafés, wo sich sonst die Badegäste in der Sonne aalen, feierten Hunderte Fans ihre Helden aller Metal-Sparten. Von Black Metal über Trash, Pagan und Viking bis zu Folk war alles dabei, was das Herz begehrte. Und wieder einmal blieb es absolut friedlich. Einigen Gästen gelang es sogar, bei den Klängen ihrer Lieblingsmusik ein Nickerchen unweit der Bühne zu absolvieren, um sich anschließend mit neuer Kraft in die Fangemeinde zu stürzen.

Metal-Fans aus der Region feierten am Wochenende gemeinsam das Mahlstrom-Festival am Herthasee.
Kunz Thorsten
Auftritt der Band Kalt aus Siegen.
Kunz Thorsten
Die Band Vera Lux aus Franken bietet besten Folkmetal.
Kunz Thorsten
Die Band Vera Lux aus Franken bietet besten Folkmetal.
Kunz Thorsten
Die Band Vera Lux aus Franken bietet besten Folkmetal.
Kunz Thorsten
Für die Musiker von Guerilla Fist aus Limburg war es fast noch ein Heimspiel.
Kunz Thorsten
Bei Dostulata geht es martialisch zu.
Kunz Thorsten
Bei Dostulata geht es martialisch zu.
Kunz Thorsten
Die Post-Black-Metal-Band Thormesis.
Kunz Thorsten
Die Post-Black-Metal-Band Thormesis.
Kunz Thorsten
Black Metal aus Bayern mit Groza.
Kunz Thorsten
Black Metal aus Bayern mit Groza.
Kunz Thorsten
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Am Donnerstagnachmittag durften die Lokalmatadoren von Woven eröffnen, ehe Precipitation und Don’t Drop The Sword zum ersten Headliner des Festivals überführten: Cantus Levitas zeigten mit ihren schweren, treibenden Rhythmen, die immer wieder von der zarten Melodie der Geige und dem verspielten Dudelsack unterbrochen wurden, die ganze Bandbreite des Metal auf. Ein gelungener Auftakt bei zudem freiem Eintritt. „Es war fantastisch“, so Veranstalter Frederick Range, „die Stimmung war gut und bis zur Schließung des Geländes um 0.30 Uhr ordentlich Betrieb bei den Ständen und vor der Bühne.“

Der Freitag widmete sich dann verstärkt den etwas pureren und härteren Metal-Spielarten. Nach einem melodischen Auftakt von Ferndal zeigten Kalt aus Siegen und die rotzigen Guerilla Fist aus Limburg mit geballter Stimmgewalt, dass die Formationen aus der Region gut mit den nationalen und internationalen Topacts mithalten können. Die Fahne des Folk- und Mittelalter-Metal hielten an diesem Nachmittag einzig Vera Lux aus Nürnberg aufrecht. Die Formation um die charismatische Sängerin Inara überzeugte mit gut verständlichen und engagierten Texten sowie unbändiger Spielfreude. Gitarre, Geige, Drehleier und Sackpfeife wuselten ein ums andere Mal kreuz und quer über die (eigentlich recht kleine) Bühne, begleitet von gelegentlichen Pyro-Eruptionen.

Für die Musiker von Guerilla Fist aus Limburg war es fast noch ein Heimspiel.
Kunz Thorsten

Mit Dostulata erklommen dann sehr zur Freude langjähriger Fans Skelleton (Drums) und Doktor Pest (Keyboard), zwei Gründungsmitglieder der legendären Apokalyptischen Reiter die Stage, um ein Stück Metal-Geschichte neu zu beleben. Dementsprechend voll wurde es vor der Bühne. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich derzeit Thormesis: Harte Riffs trafen auf donnernden Bass und treibende Drums, dazu beeindruckten alle drei Gitarristen mit hervorragend aufeinander abgestimmtem Gesang.

Als „Weltklasse“ zeigte sich ein Zuschauer extrem angetan vom Auftritt von Groza. Sie breiteten einen spektakulären Soundteppich über dem Festivalgelände aus. Top-Act des Abends waren dann die Griechen von Rotting Christ. Die Black-Metal-Heroen erfüllten alle Erwartungen - die optimale Einstimmung auf die traditionelle After-Show-Weihnachtsparty mit Glühwein und Schnee-Schaum-Maschine rund um die „Taverne zum Mahlstrom“.

Auftritt der Band Kalt aus Siegen.
Kunz Thorsten

Auch am Samstagvormittag ließen sich die Fans nicht lange bitten. Rund 150 fanden sich trotz schwüler Witterung bereit für die traditionelle Wanderung auf den Höchst für ein Akustik-Set von Precipitation. Anschließend eröffneten Sarkh aus dem Westerwald mit einem überzeugenden Set den dritten Festivaltag auf der Bühne, der von Blodtåke, Spere, Morgarten (Schweiz), Trold (Dänemark), Firtan, Ellende (Österreich), Heidevolk (Niederlande) und Obscurity in einer extrem bunten Mischung komplettiert wurde.

Selbst ein kurzfristig vorbeiziehendes Gewitter ließ das Festival unbeeindruckt: Trold bauten den bei Temperaturen deutlich jenseits der 30 Grad hoch willkommenen Regenguss einfach in ihren Auftritt ein, sodass sich sogar noch mehr Zuschauer im Circle Pit vor der Bühne austoben konnten. Die Party endete für die letzten Fans erst in den frühen Morgenstunden.

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