Tödliche Tierseuche
Hasenpest im Kreis Limburg aufgetaucht
Für Feldhasen verläuft eine Infektion mit Tularämie häufig tödlich.
Boris Roessler/dpa

Die letzten großen Ausbrüche von Tularämie liegen schon länger zurück, doch immer wieder tauchen Einzelfälle auf. So auch kürzlich im Grenzgebiet zum Rhein-Lahn-Kreis. Das hat es mit der Hasenpest auf sich.

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Vor wenigen Tagen ist die Tularämie, auch Hasenpest genannt, bei einem verendeten Hasen in Runkel im Kreis Limburg-Weilburg amtlich nachgewiesen worden. Im dortigen Kreis liegen die letzten größeren Ausbrüche der Infektion, die für Hasen tödlich verlaufen kann und an der auch Menschen erkranken können, 2015 und 2020 bereits Jahre zurück. Immer wieder kommen Einzelfälle vor, der letzte Fall wurde 2024 registriert.

Da Runkel im Grenzgebiet zum Rhein-Lahn-Kreis liegt, hat unsere Zeitung bei der Kreisverwaltung nachgefragt, ob auch hier in jüngster Zeit Fälle der Hasenpest bekannt geworden sind. „In jüngerer Zeit sind dem Veterinäramt keine Fälle zur Kenntnis gelangt“, gibt die Pressestelle des Rhein-Lahn-Kreises Auskunft. Der letzte Fall aufgrund freiwilliger Interessensuntersuchung eines Jägers ist aus dem Jahr 2020 bekannt. Trotzdem weist man die Bevölkerung darauf hin, beim Bergen und Bearbeiten eines auffälligen Tieres Mundschutz und Handschuhe zu tragen sowie bei entsprechenden Beobachtungen den Jagdpächter oder die Verwaltung zu informieren. Erkrankte Wildtiere zeigen in der Regel kein typisches Fluchtverhalten, sondern wirken matt, teilnahmslos und verlieren ihre Schnelligkeit und angeborene Scheu. Man dürfe keinesfalls die Tiere anfassen, darauf weist die Pressestelle des aktuell betroffenen Landkreises Limburg-Weilburg hin. Auch sollte man vermeiden, dass Hunde mit erkrankten Tieren in Kontakt kommen. Es wird geraten, die Hunde in Wald, Feld und Flur an der Leine zu führen.

Übertragung von Tier zu Mensch bei Kontakt möglich

Die für Mensch und Tier gefährliche Krankheit wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger lebt vor allem in blutsaugenden Insekten wie beispielsweise Flöhen, Läusen, Wanzen, Mücken oder Zecken, die wiederum die Bakterien auf wild lebende kleine Säugetiere wie Hasen, Wildkaninchen, Mäuse, Ratten, Eichhörnchen übertragen. Die Tularämie kann von Tieren auf Menschen übertragen werden. Der Mensch infiziert sich vorwiegend durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder mit deren Organen. Die Inkubationszeit beträgt im Regelfall drei bis fünf Tage, kann aber auch länger dauern. Die Erkrankung beginnt meist mit einem Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers und einer Schwellung der lokalen Lymphknoten und/oder mit abrupt einsetzendem hohen Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Erschöpfungszuständen. Das Krankheitsbild kann je nach Eintrittspforte des Erregers stark variieren. Rechtzeitig erkannt, lässt sich Tularämie mit Antibiotika behandeln. Die Heilungschancen sind dann sehr gut. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt praktisch nicht vor.

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