Ein knappes Jahr nach ihrer Wahl hat Gückingens Bürgermeisterin Kathrin Hüge einiges auf den Weg gebracht und einen Teil der Versprechen aus ihrem Wahlkampf bereits eingelöst. So wurde ein Dorftreff ins Leben gerufen, der sich bei den Gückingern großer Beliebtheit erfreut.
Dies sei jedoch ohne die gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat nicht möglich gewesen, ist Hüge wichtig zu betonen. „Wir sind ein tolles Team“, sagt sie. „Wir haben im Dezember vergangenen Jahres Projektgruppen gegründet. In diesen haben sich die Ratsmitglieder nach Expertise und Interessengebiet eingefunden. In diesen fünf Projektgruppen werden jene Themen erarbeitet, die wir uns auf die Fahnen geschrieben haben.“ In der Projektgruppe Mobilität beispielsweise wurden die Einführung eines Rufbusses und die Einrichtung einer Mitfahrbank eruiert.
Mitfahrbank: Anmeldung im Voraus ist nicht nötig
Was die Mitfahrbank angeht, stimmt sich die Gemeinde Gückingen eng mit der Verbandsgemeinde Diez ab. „Die Bank wird an einem prädestinierten Platz im Ort Richtung Diez oder Limburg aufgestellt. Wenn dort jemand sitzt, können Autofahrer, die in diese Richtung fahren, anhalten und die wartende Person mitnehmen“, erläutert Kathrin Hüge. Eine Anmeldung im Voraus ist nicht nötig. Hüge ist zuversichtlich, dass die Mitfahrbank noch im Laufe dieses Jahres realisiert werden könnte.
Angebot für Senioren und mobilitätseingeschränkte Menschen
Ähnlich sieht der Zeitplan für die Etablierung eines Rufbusses aus. Die evangelische Kirchengemeinde St. Peter besitzt zwei Busse, von denen einer nicht benötigt wird. So kam die Idee auf, das ungenutzte Fahrzeug in einer ersten Testphase als Rufbus zu etablieren. „Hier hat der Kirchenvorstand in der vergangenen Woche zugestimmt. In Gückingen gibt es einen Bewohner mit Personenbeförderungsschein, der sich bereit erklärt hat, den Rufbus zu fahren“, freut sich Hüge. Das Ziel ist, Senioren und mobilitätseingeschränkte Menschen zum Einkaufen oder zum Arzt zu fahren. „In einer ersten, dreimonatigen Testphase wollen wir prüfen, wie das Angebot angenommen wird. Diese Testphase könnte Anfang Oktober beginnen“, verkündet die Ortschefin.
Renovierung der Königsteinhalle geplant
Einem großen Wunsch der Gückinger hat sich Hüge ebenfalls verschrieben: der Renovierung der Königsteinhalle. „Hier müssen der Wirtsraum und die Küche renoviert werden. Diese sind auf dem Stand der Achtzigerjahre und werden den Anforderungen der diversen Veranstaltungen, wie Geburtstagen und Trauercafés, die dort stattfinden, nicht mehr gerecht.“ Hier hat die Gemeinde einen Architekten beauftragt, mit dem man sich gerade in der Planungsphase der Renovierung befindet.
„Ein Neubaugebiet bedeutet neue Kinder“,
Bürgermeisterin Kathrin Hüge
Erste Priorität hat im Dorf jedoch der Bau einer neuen Räumlichkeit für eine fünfte Kindergartengruppe. Diese ist aktuell im evangelischen Gemeindehaus untergebracht. Die Unterbringung ist jedoch bis Ende 2026 befristet. Die Gemeinde hat zwei Grundstücke in unmittelbarer Nähe des Kindergartens im Blick, die hierfür infrage kommen könnten. Hier erfolgt eine enge Abstimmung mit den Ortsgemeinden Aull und Hambach sowie der Evangelischen Kirche, dem Träger. „Für die infrage kommenden Grundstücke haben wir ein Schadstoffgutachten in Auftrag gegeben. Wenn das Ergebnis vorliegt, werden wir uns mit den beiden anderen Ortsgemeinden beraten, auf welches der Grundstücke die fünfte Gruppe mit Möglichkeit der Aufstockung auf eine sechste Gruppe gebaut werden soll“, sagt Hüge. Denn man habe ein Neubaugebiet erschlossen. „Ein Neubaugebiet bedeutet neue Kinder. Deren Eltern kann man nicht sagen: ’Zieht gerne her, aber wir haben keine Kindergartenplätze’“.
Junge Leute sollen sich wahrgenommen fühlen
Stolz ist die Bürgermeisterin auf die Realisierung eines Jugendraumes. Dieser findet im neuen Rathausanbau Platz. „Die Jugendlichen sind eingeladen, ihre eigenen Ideen einzubringen, wofür sie den Raum nutzen möchten. Zielgruppe sind junge Menschen zwischen zehn und 17.“ Katrin Hüge möchte den Jugendlichen die Etablierung eines Jugendrates vorschlagen, um die Jugend in die Ortsgemeinschaft einzubinden. „Ich möchte, dass sich die jungen Leute im Ort wahrgenommen fühlen“, sagt sie.