Unterricht in Containern
Grundschule: Nassau hofft auf Lösung des Raumproblems
Die frühere Kindestagesstätte am Bachbergweg sollte als Unterrichtsort für Grundschüler eine neue Verwendung finden. Der Vorschlag wurde aber abgelehnt, nun sollen übergangsweise Container aufgestellt werden.
Andreas Galonska

Zu wenig Platz gibt es für die Grundschüler in der Nassauer Freiherr-vom-Stein-Schule. Die nicht mehr verwendete Kita nebenan sollte für den Unterricht genutzt werden, was aber scheiterte. Nun sind Container eingeplant.

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Beengt geht es in der Nassauer Freiherr-vom-Stein-Schule zu. Als Übergangslösung will die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau Container auf der Fläche vor der früheren Kita aufstellen, die die Situation entspannen sollen.

Im Nassauer Stadtrat berichtete der Beigeordnete Lothar Hofmann (SPD) von der schon zuvor im Bauausschuss behandelten Containerlösung. „Die Container sollen für fünf Jahre aufgestellt werden“, hob Lothar Hofmann hervor. Als Standort ist die Fläche zwischen der Schule und der ehemaligen Kindertagesstätte in der Nachbarschaft vorgesehen. Über das Aufstellen wurde schon beraten, weil der Überschreitung der Baugrenzen und den abweichenden Dachformen zugestimmt werden musste. Thomas Kunkler (FWG Forum Nassauer Land) bezeichnete die Übergangslösung als wichtig für die Grundschule. „Hier muss aber eine zeitgemäße Lösung gefunden werden“, erklärte er mit Blick auf eine langfristige Entspannung bei der Raumsituation, die eventuell in einem Neubau liegen könnte.

„Es ist leider nicht so einfach. Für eine neue Nutzung muss ein neuer Bauantrag her.“
Stadtbürgermeister Manuel Liguori zum Vorschlag, die Kita zu verwenden.

Stadtbürgermeister Manuel Liguori (SPD) kündigte an, dass weitere Schritte mit der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau als Vorhabenträger abgestimmt werden sollen. „Die nächsten fünf Jahre sollten dazu genutzt werden“, rief er auf. Ihsan Kiziltoprak (FWG Forum Nassauer Land) hakte nach, ob die Nutzung der alten Kita tatsächlich nur wegen der etwas zu niedrigen Decken nicht möglich ist. „Es ist leider nicht so einfach. Für eine neue Nutzung muss ein neuer Bauantrag her“, antwortete Manuel Liguori. Die Verwendung der alten Kita ist geprüft und abgelehnt worden. „Hier sollte man die drei bis fünf Zentimeter außen vor lassen und die Sache flexibel angehen“, forderte Ihsan Kiziltoprak. Manuel Liguori erläuterte, dass es sich um eine Entscheidung auf der Ebene der Verbandsgemeinde handelt – die Stadt Nassau könne an der grundlegenden Entscheidung nichts verändern.

Thomas Klimaschka (CDU) sprach zu dem Thema Thorsten Winkes (FWG Forum Nassauer Land) an, der als Leiter der Grundschule während der Besprechung und Abstimmung im Zuschauerraum Platz genommen hatte. Zu den Aussichten auf kommende Schülergenerationen erklärte Thorsten Winkes, dass es bei der Freiherr-vom-Stein-Schule auch künftig bei der Vierzügigkeit bleibt. „Man sollte groß genug planen“, schlug er für eine dauerhafte Lösung des Platzproblems vor. Den Abweichungen bei der Dachform und den Baugrenzen wurde vom Stadtrat zugestimmt.

FWG stellt Anfrage an den VG-Bürgermeister

Zu den geplanten Containern hat die Freie Wähler Gruppe Bad Ems-Nassau im Verbandsgemeinderat nun eine Anfrage gestellt. Bürgermeister Uwe Bruchhäuser (SPD) wird gefragt, ob sich der Prozess für das Aufstellen der Container – sie sollen im Herbst aufgestellt werden – im Zeitplan befindet. Nach den Sommerferien werden wegen der positiven Entwicklung der Schülerzahlen laut der FWG dringend zwei weitere Räume benötigt. Insbesondere werde ein Container für den Sportunterricht und die Ganztagsschule gebraucht. Die FWG fragt, wie der Raumbedarf gedeckt werden soll, falls die Container nicht bis zum Beginn des Schuljahres stehen.

Die FWG hakt in ihrer Anfrage auch wegen der Räume der benachbarten ehemaligen Kita Bachbergweg nach. Diese haben nach fachlicher Beurteilung für Grundschüler eine etwas zu niedrige Raumhöhe. „Weshalb kann nicht grundsätzlich, aber zumindest für einen Übergangszeitraum bis die Container zur Verfügung stehen, eine Ausnahmegenehmigung zur Nutzung dieser Räume beantragt werden?“, fragt die FWG. Die Abwägung zwischen drohender Beeinträchtigung in Unterricht und Betreuung der Schülerinnen und Schüler wegen fehlender Räume und andererseits Nutzung leerstehender Räume mit etwas zu geringer Raumhöhe sollte nach Einschätzung der FWG auch durch die Aufsichtsbehörde eindeutig zugunsten der Schüler und des Lehrpersonals ausfallen.

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