Normalerweise sind die Akteure drei bis elf Jahre alt, was man überhaupt nicht glauben mag, wenn man ihre tollen Leistungen auf der Bühne anschaut: Seit M ai 2018 bietet die Junge Bühne Lahnstein (JBL) ein Kinder- und Jugendtheater, welches über die Stadtgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgt – und für ein begeistertes Publikum. Seit einiger Zeit bieten Intendantin Corinna Schmitz und Team auch älteren Semestern die Gelegenheit, sich auf der Bühne auszuprobieren: Es gib ein Ü35-Ensemble. Dieses Ensemble feiert seit Wochen mit dem Musical „Sister Act“ eine Erfolgsgeschichte, alle Vorstellungen in der Aula des Johannes-Gymnasiums, der JBL-Heimspielstätte, waren ausverkauft. Aus diesem Grund gibt es Mitte Juni zwei Zusatzvorstellungen, verrät die Intendantin unserer Zeitung.
Ensemble steht mit diesem Stück erstmals auf der Bühne
„Wir haben uns entschieden, am 14. und 15. Juni zwei Zusatzvorstellungen anzubieten“, sagt Schmitz. In den ersten Wochen sei das Publikum begeistert von dem gewesen, was das Ü35-Ensemble bei „Sister Act“ auf die Bühne zauberte. „Das ist richtig, richtig gut, zumal das Ensemble mit dieser Produktion erstmals auf der Bühne steht.“ Viele der Darsteller sind Eltern von Kindern der Jungen Bühne Lahnstein – sie wechseln nun selbst vom Zuschauerraum ins Rampenlicht. „Für einige ist es der erste Bühnenauftritt überhaupt – und dennoch glänzen sie mit einer Spielfreude und Ausdruckskraft, die das Publikum Abend für Abend mitreißt“, schwärmt Schmitz, die das Musical inszeniert, unterstützt durch die Regieassistenz von Milena Ludwig.
Stück bietet unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Momente
Ein Jahr lang habe man sich intensiv auf diese Premiere vorbereitet. Das Ergebnis ist eine schwungvolle, musikalisch kraftvolle und zugleich feinfühlige Inszenierung – und das mit einem bemerkenswerten Augenzwinkern: Denn „Sister Act“ ist nicht nur Gospel, Glitzer und Groove. Das Ensemble bringt auch die zahlreichen satirischen Spitzen in den Texten gekonnt auf die Bühne. Mit feinem Gespür treffen die Schauspieler die gesellschaftskritischen Töne, die für unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Momente sorgen. Von spitzer Ironie über religiösen Eifer bis hin zur leisen Kritik an Macht und Moral – das Stück überrascht mit Tiefe und Timing. Die Geschichte der Nachtclubsängerin Deloris Van Cartier, die sich als Nonne tarnt, um vor Gangstern unterzutauchen, entfaltet durch die neuen Songs im Stil von Disco, Gospel und „Philly Sound“ eine ganz eigene Energie. Der Saal bebt – und das nicht nur wegen der Musik.
Tickets und Informationen zu den Zusatzshows gibt es unter www.jbl-kultur.de