Gerätehaus und Dorfgemeinschaftshaus der Einrichgemeinde weitgehend zerstört
Großeinsatz im Einrich: Bei der Feuerwehr Berndroth brennt es lichterloh
Beim Eintreffen der Feuerwehren zogen dicke Rauchschwaden über Berndroth. Als Einsatzleiter agierte der stellvertretende Wehrleiter der VG Aar-Einrich, Carsten Rübsamen. Foto: Feuerwehr Stadt Katzenelnbogen
Marie-Luise Groß. Marie Luise Groß Feuerwehr Katze

Ein Großbrand hat am Donnerstagabend das Feuerwehrgerätehaus und das Dorfgemeinschaftshaus in Berndroth, der Gemeinde in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich, weitgehend zerstört. Eine Person erlitt eine Rauchgasvergiftung. Bei dem Feuer kamen glücklicherweise keine weiteren Personen zu Schaden. Ob das Gebäude insgesamt zu retten ist, wird geprüft.

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Beim Eintreffen der Feuerwehren zogen dicke Rauchschwaden über Berndroth. Als Einsatzleiter agierte der stellvertretende Wehrleiter der VG Aar-Einrich, Carsten Rübsamen. Foto: Feuerwehr Stadt Katzenelnbogen
Marie-Luise Groß. Marie Luise Groß Feuerwehr Katze

Um 17.35 Uhr wurden die Feuerwehren Berndroth, Katzenelnbogen und die Feuerwehreinsatzzentrale der VG Aar-Einrich zu dem Einsatz alarmiert. Gemeldet wurde ein Brand im Dorfgemeinschaftshaus.

Beim Eintreffen der Feuerwehr war eine starke Rauchentwicklung im ersten Obergeschoss des Dorfgemeinschaftshauses sichtbar. Bereits kurz nach dem Eintreffen der Feuerwehr kam es zum Teileinsturz des mittleren Bereiches des Dachstuhls. Das teilt die Feuerwehr der VG Aar-Einrich in einem Pressebericht mit. Ein sich im Innenangriff befindlicher Angriffstrupp konnte sich rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich zurückziehen. Kurze Zeit später stand der Dachstuhl in Vollbrand. Die Feuerwehr nahm die Brandbekämpfung unter Atemschutz vor, die sich aber durch die bereits eingestürzte Decke schwierig und gefährlich gestaltete.

Zusätzlich wurden die Löscharbeiten über die Drehleiter der Feuerwehr Katzenelnbogen und weitere handgeführte Strahlrohre im Außenbereich vorgenommen. Zur Unterstützung wurden die Feuerwehren Allendorf, Dörsdorf, Rettert und Eisighofen nachalarmiert. Auch die schnelle Einsatzgruppe Versorgung (SEG) wurde hinzugezogen, um für die 80 Einsatzkräfte warme Mahlzeiten sowie Getränke bereitzustellen. Bedingt durch den intensiven Atemschutzeinsatz wurde der Gerätewagen Atemschutz aus Bad Ems alarmiert, um die für den Einsatz notwendigen Atemschutzgeräte sicherzustellen.

Ermittlungen zur Brandursache laufen

Zur Beurteilung der Standfestigkeit und Abstimmung etwaiger Sicherungsarbeiten wurde das Technische Hilfswerk (THW) beratend zur Einsatzstelle hinzugezogen. Der Fachberater des zuständigen THW Lahnstein und der Baufachberater des THW Limburg stimmten sich daraufhin mit der Einsatzleitung der Verbandsgemeinde Aar-Einrich ab. Das teilt das THW auf seiner Facebook-Seite mit.

Die Flammen schlugen aus den Fenstern des ersten Obergeschosses im Dorfgemeinschaftshaus. Im Erdgeschoss ist der Einsatzraum der Feuerwehr Berndroth eingerichtet.
Marie-Luise Groß. Marie Luise Groß Feuerwehr Katze

Nach Erkundung von der Drehleiter aus wurde das Gebäude durch den THW-Baufachberater in Augenschein genommen. Die durch den Fachberater empfohlenen Entlastungsschnitte in der Dachkonstruktion wurden durch die Feuerwehr von der Drehleiter aus durchgeführt. Weitere Schritte zur Gefahrenabwehr waren in der Nacht nicht erforderlich.

Die Absicherung des Objekts erfolgt im Anschluss an die Nachlöscharbeiten durch die Verbandsgemeinde Aar-Einrich. Die Nachlöscharbeiten mit anschließender Brandwache dauerten bis in die Nacht. Die THW-Mitarbeiter aus Lahnstein und Limburg konnten die Einsatzstelle dagegen schon nach zweieinhalb Stunden verlassen. Zur Klärung der Brandursache wurden die Brandermittler und Sachverständige der Kriminalinspektion Montabaur hinzugezogen.

Ortstreffpunkt geht verloren

Das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Berndroth, das im Erdgeschoss untergebracht ist, wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Für die Unterbringung des Fahrzeuges sowie der Einsatzkleidung ermöglichten die Ortsgemeinde Berndroth und ein Anwohner eine vorläufige Lösung. Das stellt sicher, dass die Feuerwehreinheit weiterhin einsatzfähig ist.

Für die Feuerwehr endete der Einsatz am Freitagmorgen um 7.10 Uhr. Die Polizei und die VG Aar-Einrich sicherten die Einsatzstelle ab, sodass die Kriminalpolizei die Brandursachenermittlung aufnehmen kann. Am Einsatz beteiligt waren auch der Regelrettungsdienst und der DRK-Ortsverein Aar-Einrich, die Bürgermeister der VG Aar-Einrich und von Berndroth sowie die Verbandsgemeindewerke.

Für die Ortsgemeinde Berndroth geht durch den Brand der Treffpunkt im Ort verloren. „Das ist schrecklich. Das Dorfgemeinschaftshaus dient nicht nur als Veranstaltungsort für Feste oder sonstige Veranstaltungen. Es ist auch der Ort, an dem sich die Vereine treffen. Der MGV, der SSV und andere Gruppen haben nun ihre Übungsräume verloren. Ganz zu schweigen vom Gemeinderat, der ebenfalls dort tagt“, beklagt Ortsbürgermeister Rainer Mohr die Situation. Durch das Feuer und die Löscharbeiten sei auch das bereits vorhandene Material für den alle zwei Jahre stattfindenden Weihnachtsmarkt zerstört worden.

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