Großer Schock unter Lahnsteins Sozialdemokraten – und darüber hinaus: Matthias Boller ist verstorben. Der Kommunalpolitiker war von 2006 bis 2014 Mitglied des Kreistages des Rhein-Lahn-Kreises und dort auch langjähriges ehrenamtliches Mitglied des Beirats für Integration und Inklusion. Der 66-Jährige gehörte mit einer kurzen Unterbrechung seit 2014 auch dem Lahnsteiner Stadtrat an. Entsprechend groß war die Betroffenheit in der jüngsten Sitzung des Gremiums am vergangenen Donnerstag.
Seit mehr als drei Jahrzenten Lahnsteiner
Matthias Boller trat bereits 1991 in die SPD ein und setzte sich seitdem mit voller Überzeugung und großem Engagement für seine sozialen, ökonomischen und ökologischen Überzeugungen ein. Boller, geboren im September 1958 in Norwegen, lebte und wirkte seit mehr als drei Jahrzehnten in Lahnstein. Er war ein über die Landesgrenzen hinaus geschätzter Experte für nachhaltige Politik, der die Gegebenheiten und Notwendigkeiten von nachhaltiger Umweltpolitik schon sehr früh erkannte und klar benannte. Unermüdlich forderte er Handlungsänderungen der Politik, der Wirtschaft, aber auch von jedem Einzelnen. Darüber informierte er auch über seine Homepage und mit meinungsstarken Leserbriefen in der Rhein-Lahn-Zeitung.
In Vereinen und Umweltorganisationen aktiv
Boller gehörte mit einer kurzen Unterbrechung seit 2014 auch dem Lahnsteiner Stadtrat an, in den er bei der vergangenen Wahl 2024 als Nachrücker auch wieder einziehen konnte. 2013 hatte er für die Sozialdemokraten als Oberbürgermeister von Lahnstein kandidiert und war dem damaligen Amtsinhaber Peter Labonte knapp unterlegen. Neben seinem kommunalpolitischen Engagement war Boller auch in verschiedenen Vereinen und Umweltorganisationen aktiv, in denen er viel ehrenamtliche Vorstandsarbeit leistete. In seiner Freizeit widmete er sich dem Ausdauer- und Mannschaftssport.
„Matthias Bollers Tod wird eine große Lücke in der SPD Lahnstein hinterlassen.“
So die SPD-Ortsvereinsvorsitzenden
„Matthias Bollers Tod wird eine große Lücke in der SPD Lahnstein hinterlassen“, so unisono die beiden Vorsitzenden Judith Ulrich und Jochen Sachsenhauser. „Matthias war ein durchaus streitbarer Geist, der auch schon mal kompromisslos für seine Vorstellungen und Ideen eintreten konnte. Aber er hatte stets die gravierenden Probleme der heutigen Zeit im Fokus. Seine kritische Stimme und sein fachliches Wissen werden uns fehlen. Wir werden sein Erbe in unserer zukünftigen Arbeit weitertragen und uns für die Werte einsetzen, für die er gekämpft hat. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Frau und seiner Familie.“ red/tl