Schäden nach Vandalismus
Goetheschule Lahnstein: Schulhof endgültig geschlossen
Ständiger Vandalismus sorgt für die Schließung des Schulhofs der Goetheschule. Die Tore bleiben außerhalb der Unterrichtszeiten verschlossen.
Tobias Lui

Vandalismus führt in Städten und Gemeinden oft zu erheblichen Kosten. Auch in Lahnstein, wo dieser eine weitere Folge hat: Der Pausenhof der Goetheschule bleibt außerhalb der Schulzeiten geschlossen. Die Leidtragenden sind Kinder und Jugendliche.

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Der Pausenhof der Goetheschule in Lahnstein beschäftigt die Politik schon lange: Um die Sicherheit der Schüler während des Schulbetriebes zu gewährleisten, war dieser zunächst eingezäunt worden. Da es in den Abend- und Nachtstunden immer wieder zu Vandalismusschäden auf dem Schulgelände kam, blieben die Tore abends verschlossen. Es folgten Beschwerden, weil viele Kinder und Jugendliche gern das Schulgelände auch nach Schulschluss, an Wochenenden und Feiertagen für ihre Freizeitaktivitäten nutzen. Die Verwaltung reagierte. Da die Schließzeiten aber außerhalb der Dienstzeiten des Hausmeisters lagen, beauftragte man eine Sicherheitsfirma. Der Kostenpunkt: rund 18.000 Euro. Nun nimmt das Thema erneut Fahrt auf: Denn nun bleibt der Schulhof außerhalb der Schulzeiten – und damit auch während der bevorstehenden Sommerferien – geschlossen. Gründe sind eine a nhaltende Verschmutzung und diverse Schäden. Lahnsteins Oberbürgermeister bedauert den Schritt, spricht von „wenigen Idioten, die uns dazu zwingen“.  

„Auf unserem Schulhof kommt es ständig zu untragbaren Zuständen.“
Schulleiter Marius Klein

Es wird Fußball gekickt, Tischtennis und Basketball gespielt und vieles mehr. Es gibt nicht viele Plätze im Stadtgebiet von Lahnstein, wo Kinder und Jugendliche ihre Freizeit draußen genießen können, der Schulhof in der Stauffenbergstraße ist ein solcher Anziehungspunkt. Doch nun zieht die Stadtverwaltung die Notbremse: ab sofort ist der Schulhof nach Schulschluss vollständig geschlossen.

In einer Pressemitteilung wird auch der Schulleiter zitiert. „Auf unserem Schulhof kommt es ständig zu untragbaren Zuständen“, so Marius Klein, der von Verpackungsresten, leeren Flaschen und Glasscherben berichtet, die von Schülern wie Lehrern regelmäßig aufgefunden würden. „Nicht nur der Schulhof leidet unter den ständigen Beschädigungen und Verschmutzungen, sondern auch die Kinder“, betont Klein. Die zunehmende Verrohung schade dem Lernumfeld und gefährde zudem die Sicherheit der Kinder. Neben Müll und Unrat komme es auch zu gezieltem Vandalismus: Immer wieder werden Äste von Büschen und Bäumen abgebrochen und Pflanzen in den Beeten zerstört. Sogar die Rutsche sei mit Eiern beworfen worden, die Reinigung hat die Zuständigen laut Stadt „vor große Herausforderungen gestellt“.

Kletterstangen wurden mit Senf und Fäkalien beschmiert

Ein weiterer „besonders besorgniserregender“ Vorfall wird dargestellt: Der Fallschutzteppich an der Rutsche sei mutwillig beschädigt worden, teils herausgerissen oder sogar herausgeschnitten. „Dies ist eine erhebliche Verletzungsgefahr für spielende Kinder“, so die Stadt. Der Bereich sei notdürftig mit Panzertape gesichert worden. „ Auch Klettergeräte sind immer wieder Ziel von Schmierereien und Beschmutzungen. Die Kletterwand sowie die Rutsche wurden mit Spraydosen besprüht und mussten mit Spezialreinigern gesäubert werden.“ Weitere Vorfälle in diesem Schuljahr: Die  Kletterstangen wurden mit Senf und Fäkalien beschmiert.

„Für mich ist es eine riesige Enttäuschung, dass es Menschen gibt, die bewusst öffentliches Eigentum verunreinigen und zerstören.“
Oberbürgermeister Lennart Siefert

„ Wir können nicht zulassen, dass durch solche Taten Gesundheit und Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler gefährdet werden“, sagt Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert. Die Schließung sei „ ein notwendiger Schritt“, um weiteren Schaden zu verhindern. Auf Nachfrage unserer Zeitung legt der OB nach: „Für mich ist es eine riesige Enttäuschung, dass es Menschen gibt, die bewusst öffentliches Eigentum verunreinigen und zerstören.“ Er sei durch Schulleitung und Schülersprecher darum gebeten worden, den Schulhof wieder zu einem sicheren Ort zu machen. „Daher die Entscheidung, auch wenn ich mir bewusst bin, dass dieses Problem damit nicht gelöst ist.“ 

Von Kameras hält er in dem Falle wenig, erklärt Siefert auf Nachfrage. „Eine flächendeckende Kameraüberwachung wäre an dieser Stelle weder finanzierbar noch zeitnah umsetzbar.“ Im Übrigen sei es „fraglich, ob die Taten dadurch verhindert würden“.

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