Sicherer Schulweg
„Gelbe Füße“ weisen Weg zur Pestalozzischule Freiendiez
Das Projekt "Gelbe Füße" an der Pestalozzischule präsentierten stolz (von links): Michael Provinsky von der Polizeiinspektion Diez, die Lehrerinnen Sina Hild und Franziska Behr, Schüler und Schülerinnen der ersten und vierten Klasse, Roger Weimar vom Ordnungsamt der VG Diez, Konrektor Davic Meder und Betreuerin Gesa Fallenstein.
Kunz Thorsten

Es kann so einfach sein: Rasch und unkompliziert wurde an der Freiendiezer Pestalozzischule die Anregung eines Elternteils für alle deutlich sichtbar in die Tat umgesetzt.

„Gelbe Füße“ auf den Gehwegen rund um die Pestalozzischule in Freiendiez bieten vor allem den kleinen Verkehrsteilnehmern seit Kurzem mehr Sicherheit im Straßenverkehr. An sechs markanten Punkten in der Aarstraße, Brückenstraße, Friedrichstraße, Oberwirtstraße und Hohen Straße erinnern die auf den Gehweg gepinselten gelben Fußspuren und Stopp-Symbole daran, wo das Überqueren der teils stark befahrenen Straßen am sichersten ist und wo man für das Wechseln der Straßenseite unbedingt erst einmal stehen bleiben muss.

Den Anstoß für dieses Projekt hatte die Mutter eines Grundschülers gegeben: Laura Moog stieß mit ihrer Initiative bei Schulleiterin Julia Berg auf offene Ohren. Schon bald hatte sich eine Projektgruppe gebildet, die sich neben Moog aus den Lehrerinnen Sina Hild und Franziska Behr (Verkehrsobfrau der Pestalozzischule) sowie Michael Provinsky von der Polizeiinspektion Diez und Roger Weimar, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes bei der Verbandsgemeinde Diez, zusammensetzte. Auch die Schülerinnen und Schüler wurden beteiligt: Neun von ihnen bildeten ein Team, das am Mittwoch vor den Osterferien loszog, um die Markierungen auf die Bürgersteige zu bringen.

Schnelle Umsetzung realisiert

Erstaunlich schnell erfolgte die Umsetzung des Projektes. Von der ersten Idee Anfang des Jahres 2024 bis zur Realisierung am Mittwochnachmittag vor den Osterferien in diesem Jahr verging gerade einmal ein Jahr. Das erstaunt umso mehr, wenn man weiß, wie viele zeitaufwendige Arbeitsschritte sich dahinter verbargen. Nach einigen internen Vorbereitungstreffen wurde ein Elternbrief erstellt und im Juni 2024 verteilt, um bei den Eltern alle bekannten Gefahrenstellen auf den Schulwegen der Kinder abzufragen. Nach dessen Auswertung unternahm die Projektgruppe der Schule eine Begehung der umliegenden Straßen und legte geeignete Stellen fest, an denen die Kinder und Erwachsenen die Straßen überqueren sollten. Diese wurden schon einmal provisorisch mit roter Farbe markiert und anschließend in einen Lageplan eingetragen.

Das Foto zeigt die Gelbe-Füße-Markierungen an der Ampel-Anlage in der Freiendiezer Aarstraße.
Kunz Thorsten

Für die nötige Farbe fand sich sogar ein Sponsor: Eine Diezer Farbenfirma stellte einen großen Eimer gelber Signalfarbe zur Verfügung. Auch die Unfallkasse Rheinland-Pfalz beteiligte sich: Sie schickte die notwendigen Schablonen und passende Unterrichtsmaterialien zu. Denn auch im Unterricht in der Verkehrserziehung wurde das Thema heiß diskutiert: „Man kann die Kinder leider nicht vor allen Gefahren schützen. Aufmerksames Verhalten ist unerlässlich – die Markierungen dienen lediglich als Unterstützung“, machte Franziska Behr bei der Vorstellung des Projektes deutlich.

Tägliche Erinnerung auf dem Schulweg

Schließlich konnte die Projektgruppe der sechs bis zehn Jahre alten Erst- und Viertklässler losziehen. Nach dem Mittagessen wurde ein Bollerwagen mit dem Farbeimer, Pinseln, Farbwannen und Schablonen vollgepackt. Gemeinsam mit Betreuerin Gesa Fallenstein setzte man eine Markierung nach der anderen auf den Gehwegen. „Die Farbe musste ganz schön lange umgerührt werden, bis sie gelb war“, erinnerte sich eine Schülerin. „Und wir mussten erst den Boden sauberkehren, damit die Farbe besser hält“, merkte eine andere an. Dabei hätte man unterwegs beinahe den Besen vergessen. Nach zwei Stunden war die Arbeit schließlich erledigt. Gerne hätte man mit der restlichen Farbe noch eine Wand gestrichen, doch auch ohne das hatte der ein oder andere Schuh oder Pullover bereits einen gelben Klecks abbekommen, der als Trophäe und Arbeitsnachweis diente. Jetzt sind alle froh, auf dem Schulweg und auf dem Weg zum Sportunterricht in der Sporthalle auf dem Wirt immer wieder daran erinnert zu werden, jederzeit aufmerksam zu sein, und auf den Verkehr zu achten. Gerade angesichts der vielen Eltern-Taxis im direkten Umfeld vor beiden Toren der Schule oft gar kein so leichtes Unterfangen.

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