Auf 60 Ehejahre blicken Krista und Erwin Hennemann aus Hömberg am 18. Juni zurück. Ihre Hochzeit in der Hömberger Kirche krönte damals eine Liebesgeschichte wie aus einem Roman. Erwin, mit Leib und Seele Eisenbahner, verkaufte seiner späteren Braut, die als Bäckerei-Fachverkäuferin in der Kurstadt arbeitete, am Bad Emser Bahnhof die Fahrkarten. „Sie war mein liebster Kunde, die Fahrkarte lag immer schon da“, erzählt der Jubelbräutigam. Dabei war es nicht selbstverständlich, dass seine 1939 in Berlin geborene Frau in der Region wohnte. Ihre Familie erlebte durch Kriegswirren und Mauerbau eine Odyssee an Lebensräumen, bevor sie in Hömberg sesshaft wurde. „Wir sind damals von den Hömbergern sehr freundlich aufgenommen worden.“
Tochter und zwei Enkelinnen feiern heute neben Gästen aus nah und fern mit. Ein besonderes Rezept für eine glückliche Ehe haben sie nicht. Respekt und eine sich ergänzende Arbeitsteilung prägten die Zeit. Vor 37 Jahren wurde im Wiesengrund ein Haus gebaut, in dessen Garten es nach Feierabend immer etwas zu tun gab. Erwin Hennemann war von 1974 bis 1984 Ortsbürgermeister von Hömberg und Mitbegründer des Verkehrs- und Verschönerungsvereins. Außerdem ist er seit 1976 im Vorstand der evangelischen Kirchengemeinde tätig und engagiert sich immer noch für diese „als Mädchen für alles“. Musik und Singen verband als gemeinsames Hobby. 44 Jahre sangen sie in der Chorgemeinschaft Hömberg-Zimmerschied bis zu deren Auflösung. „Die Proben am Montagabend fehlen uns“, bedauern sie. Aber das musikalische Talent wurde vererbt. So freut sich das Paar, dass die Enkeltöchter, die sie immer wieder mal in die Chorprobe mitnahmen, heute selbst zur Musik gefunden haben.
Beiden ist ihr Gottesdienst zur Diamantenen Hochzeit in der Hömberger Kirche wichtig, um „dankbar zurückzublicken und mit Gottes Segen in die Zukunft zu gehen“, so Hennemann.