E-Mobilität liegt im Trend: Zum 1. Juli 2018 waren insgesamt 110 968 Fahrzeuge im Rhein-Lahn-Kreis zugelassen. Davon waren 85 reine Elektrofahrzeuge und 273 Hybridautos. – das sind allerding gerade einmal rund 0,3 Prozent. Doch den Trend ist unverkennbar: Mit 148 Elektro- und Hybridfahrzeugen und 105 522 Fahrzeugen insgesamt lag der Wert vor drei Jahren noch bei rund 0,1 Prozent. E-Mobilität ist die Technik der Zukunft, da sind sich alle Experten einig. Auch im Radtourismus ist das Thema längst angekommen, E-Bikes sind in.
„Der Weg bis zu dieser Säule war kein leichter“, berichtet der Kugel-Chef Klaus bei der Einweihung der Säule, die auch für E-Bikes Lademöglichkeiten bietet. „Elektromobilität gehört die Zukunft, daher wollen wir unsere Lieferfahrzeuge perspektivisch auf E-Technik umrüsten“, sagt Klaus Kugel. Entscheidend seien neben dem Kosten/Nutzen-Verhältnis auch Zuverlässigkeit und Ausdauer der E-Technik: Immer müssen vier Filialen im Stadtgebiet beliefert werden, genau wie zahlreiche Kunden (zum Beispiel Altenheime) in der Region. Kugel wollte wissen, was an E-Technik schon heute möglich ist – und fragte beim regionalen Energieanbieter nach. „Leider zeigte der sich sehr unflexibel, das Ganze war mehr als kompliziert“, erinnert er sich an die mühevollen Kontaktversuche. „Ansprechpartner wechselten immer wieder, es war ein ständiges Hin und Her“, erinnert er sich an Gespräche. Als dann noch die Kosten für eine E-Ladestation des heimischen Energieanbieter genannt wurden, zog er die Notbremse. „Das wäre ein vielfaches von dem gewesen, was wir für diese Ladestation zahlen.“ Kugel deutlich: „Niemand der hiesigen Energielieferer konnte uns ein Angebot machen, dass wirtschaftlich auch noch halbwegs zu vertreten gewesen wäre.“
Doch die Bäckerfamilie kommt bekanntlich aus dem Schwabenländle – nicht von ungefähr heißt die neue Verkaufsstelle „Black Forest“. „Mein Onkel führt ein Hotel und hat sich schon intensiv mit dem Thema E-Mobilität auseinandergesetzt“, berichtet Klaus Kugel. Kurzerhand stellte der Onkel Kontakt zur „deer GmbH“ her, einem auf E-Technik spezialisierten Anbieter aus Baden-Württemberg. Klaus Kugel war begeistert, wie unkompliziert und problemlos der folgende Austausch verlief – und wie deutlich günstiger die Schwaben liefern konnten und wollten.
Rund 6000 Euro hat die öffentliche Ladestation gekostet, an der E-Autofahrer oder E-Biker seit Mittwoch Nachmittag ihre Batterien aufladen können. Außerdem hat der Unternehmer noch eine abgespeckte Version der E-Säule auf dem Mitarbeiterparkplatz und zwei in der Garage, für die künftige eigene E-Flotte. Und wann werden die Brötchen tatsächlich mit einem E-Lieferfahrzeug ausgefahren? „Sobald unsere laufenden Leasingverträge auslaufen“, sagt Klaus Kugek. „Was auch nicht mehr lange dauert.“ Bis dahin sollten Wirtschaftlichkeit und Technik (gerade, was die Reichweiten angeht) gegeben seien. „Wir glauben an die E-Mobilität.“ ,Definitiv kommen wird demnächst aber ein E-Personenfahrzeug, Kugel fährt gerade eines zur Probe.
„Eine richtig tolle Sache“, freut sich auch Petra Bückner, die Chefin der Lahnstein Touristik. „Denn die E-Mobilität im Tourismus hat in den vergangenen Jahren extrem Fahrt aufgenommen.“ E-Autos und vor allem E-Bikes seien am boomen, weiß die Expertin. „Ganz oft stehen bei uns Leute in der Touristinfo und wollen wissen, wo sie aufladen können.“ Auch bei Wohnmobilisten spiele die Technik eine immer größer werdende Rolle. „Daher ist es gut und wichtig, entsprechende Ladeangebote im Stadtgebiet zu schaffen“, sagt Marc Klaßmann, der Wirtschaftsförderer der Stadt, der sich ebenfalls einen Eindruck von der neuen E-Ladestation im Gewerbepark an der Koblenzer Straße machte.
Eine Übersichtskarte über Ladesäulen finden Sie im Internet unter anderem auf den Seiten www.evm.de/emobil oder www.goingelectric.de