Ausstellung bis September
Frieden im Chaos im Kulturhaus Kreml
Intime Einblicke gewährte der Künstler Jannis Winckler auf der Ausstellungseröffnung von "Frieden im Chaos" im Kreml Kulturhaus und präsentierte Einblicke in seine Skizzenbücher.
Christopher Kahl

„Frieden im Chaos“ findet der Beselicher Künstler Jannis Winckler. Eine Werkschau seines bisherigen Schaffens ist nun im Kulturhaus Kreml in Zollhaus zu sehen. 

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Unter dem Titel „Frieden im Chaos“ eröffnete der Beselicher Künstler Jannis Winckler am vergangenen Wochenende seine gleichnamige Ausstellung im Kulturhaus Kreml in Zollhaus. In einer facettenreichen Werkschau präsentiert der 35-Jährige ausgewählte Arbeiten aus den vergangenen sechs Jahren. Den Besuchern bietet sich so im Rahmen der Ausstellung ein kraftvolles Zusammenspiel aus Intuition, Symbolik und tiefgehender Reflexion.

„Kommt vorbei, erlebt Kunst als Meditation und Denkanstoß zugleich.“
Künstler Jannis Winckler ermutigt zum Besuch seiner bis zum 2. September im Kreml Kulturhaus in Zollhaus zu erlebenden Ausstellung.

„Mit der Ausstellung möchte ich innehalten und einen Blick auf meine bisherige Laufbahn zurückwerfen“, erläuterte Winckler bei der Eröffnung die Motivation hinter der Veranstaltung. Seit 2019 arbeitet der studierte Kommunikationsdesigner als freischaffender Künstler. Zuvor war er mehrere Jahre in einer Mainzer Werbeagentur tätig. Seine künstlerische Reise begann jedoch viel früher – bereits in der Schulzeit war Kunst für ihn mehr als nur ein Fach, sondern Ausdrucksmittel und Leidenschaft. „Ich habe immer gemalt und in Kunst sogar die Note 1 gehabt“, blickte der gebürtige Weilburger auf seinen Werdegang zurück.

Eigene Technik und Philosophie

Mit einer Mischung aus Acryl, Tusche, Öl und Pigmentmarkern erschafft Winckler Werke, die zwischen Fantasiewelt und philosophischer Tiefenschärfe schwanken. Die Motive wirken mitunter chaotisch – und doch finden sich darin Ruhepole, Gleichgewichte und verborgene Strukturen. Zwischen psychedelischen Mustern, grotesken Figuren und rätselhaften Symbolen entfaltet sich ein ganz eigener Kosmos. „Frieden im Chaos ist meine Philosophie und ein Mantra zugleich. Als ich 2021 einem Bild diesen Titel gab, war das für mich wie eine Erleuchtung“, sagt Winckler. Seither sei ihm kein besserer Begriff eingefallen, der sein künstlerisches Streben so treffend beschreibt. Große Inspiration fand Winckler auf einer Selbstfindungsphase zwischen 2017 und 2019 als er Australien, Neuseeland und Thailand bereiste. „Der Autodidakt lässt das Bild sich erschaffen“, wie er beschreibt. Teilweise spiegeln die Bilder auch Wege aus düsteren Lebensphasen wider. „Ich habe meine eigene Technik und meine eigene Philosophie“, sagt er stolz.

Künstler Jannis Winckler neben seinem Werk "Stardust"
Christopher Kahl

Die Ausstellung im Kulturhaus Kreml ist für den Künstler ein Meilenstein: „In Zollhaus bin ich zum ersten Mal. Es ist eine besondere Station – hier kann ich mein bisheriges Schaffen vereinen und gleichzeitig neue Wege andeuten.“ In Kontakt kam er mit den Verantwortlichen über seinen Freund Thorsten Rosam, zuvor waren seine Werke bereits in Cuxhaven, Mainz oder Friedberg zu bewundern. Zu den neuen Wegen gehört seine geplante Hinwendung zur Landschaftsmalerei, die er im August unter dem Titel „Im Zeichen der Natur“ im B05 in Montabaur vorstellen wird.

Offene und sehr persönliche Einführung

Sein persönliches Lieblingswerk trägt den Titel „Stardust“ – ein Bild, das wie viele seiner Arbeiten zwischen Explosion und Meditation steht. Zu seinen künstlerischen Vorbildern zählt Winckler unter anderem Hieronymus Bosch, Egon Schiele und Andrew Gifford – Einflüsse, die sich in der Vielschichtigkeit seiner Bilder widerspiegeln. Seine Werke sind nicht nur Ausdruck innerer Zustände, sondern auch käuflich zu erwerben – zu Preisen zwischen 80 und 3000 Euro. Weitere Informationen sowie einen Werküberblick bietet Wincklers Webseite www.atlibertyart.com.

"May we all find peace in chaos" lautet der Titel eins der Bilder von Künstler Jannis Winckler.
Christopher Kahl

Begleitet wurde die Vernissage von einer offenen und sehr persönlichen Einführung, in der Winckler auch Einblicke in seine Skizzenbücher gewährte. Die Ausstellung, die bis zum 2. September im Kulturhaus Kreml zu sehen ist, ist kostenfrei zugänglich. „Kommt vorbei, erlebt Kunst als Meditation und Denkanstoß zugleich“, lädt der Künstler zum Besuch ein – in eine Ausstellung, die inspiriert, fordert und Frieden stiftet – im Chaos.

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