Laut Augenzeugenberichten hat die Frau immer wieder um Zigaretten gebettelt, auch gepöbelt, in Geschäften geklaut und mitten im Stadtzentrum ihre Notdurft verrichtet. Letzteres offenbar in einer Art und Weise, dass Zeugen sahen, dass sie keine Unterwäsche trug. „Sie trug eine Art Gewand, und man sah alles“, so die Beobachtung. Anwohner und Ladenbesitzer forderten daher bereits vor Monaten, dass der Frau geholfen wird.
Stadtbürgermeisterin Petra Popp empfahl Betroffenen, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, um die Vorfälle aktenkundig zu machen. So registrierte die Polizei im Sommer Anzeigen im „niederschwelligen Deliktsbereich“, wie es von der Pressestelle der für die Region zuständigen Polizeidirektion (PD) Montabaur hieß. Es wurden Diebstahl, Missbrauch von Notrufen und Ordnungswidrigkeiten gemeldet. Mit dem Hinweis auf die Persönlichkeitsrechte der Frau hielten sich die Behörden mit öffentlichen Aussagen jedoch zurück.
„Es ist in Katzenelnbogen alles so wie in den vergangenen Monaten.“
So lautet das Fazit eines Katzenelnbogener Bürgers zum Verhalten einer Frau, die im Sommer für einige Unruhe in der Stadt gesorgt hatte.
„Der Fall wird von den verschiedenen Fachabteilungen wie Ausländerbehörde und Gesundheitsamt sehr eng begleitet, und es wird an einer Lösung gearbeitet“, hieß es dazu Anfang Juli von der für die Unterbringung zuständigen Kreisverwaltung. Diese arbeitet nach eigenen Angaben außerdem mit der Verbandsgemeinde Aar-Einrich und der Polizeiinspektion Diez zusammen, deren Streifen auch in Katzenelnbogen unterwegs sind. Bisher aber blieben die Anstrengungen der Behörden für die Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar. So steigt bei manchem Beobachter dann auch der Frust über vermeintliche Untätigkeit der Ämter.
„Es ist in Katzenelnbogen alles so wie in den vergangenen Monaten. Die Person spaziert weiterhin durch die Straßen, bettelt um Zigaretten und Essen und niemanden interessiert es“, beschwert sich zum Beispiel ein Leser, der vermutet, dass die Kreisverwaltung die Lage erfolgreich „aussitzt“. Wie also bewerten die Behörden die aktuelle Lage? „Im August kam es noch mal zu zwei Anzeigen im niederschwelligen Bereich wegen Diebstahl und Bedrohung“, erklärt eine Pressesprecherin der PD Montabaur auf Nachfrage. Seit September kamen aber keine neuen Anzeigen mehr hinzu. „Alle Behörden stehen weiterhin im engen Kontakt und arbeiten an einer Lösung“, so die erneute Versicherung.
„Der Stadt sind in jüngster Zeit keine besonderen Vorfälle zugetragen worden“, erklärt auch Stadtbürgermeisterin Petra Popp. Und was die persönliche Situation der Frau angeht, gibt es laut Popp keine neuen öffentlichen Informationen. Keine aktuellen Beschwerden meldet auch die Kreisverwaltung: „Die Fachabteilungen arbeiten aber an einer zeitnahen Lösung“, so die Aussage.