In der neuen Nationalversammlung erzielte das Bündnis aus der weit links stehenden La France insoumise („Das unbeugsame Frankreich“), den Sozialisten, den Grünen und weiteren linken Gruppierungen 182 Mandate. Ensemble, die Vereinigung von mehreren Parteien, die hinter Macron stehen, kam auf 168 Sitze.
Die Linke Volksfront und die Mitte hatten in vielen Wahlkreisen nur einen Bewerber, der gegen den Rassemblement National (RN, Partei von Jordan Bardella und Marine Le Pen) antrat. Der RN holte mit 143 Sitzen nur den dritten Rang, hat aber viele Stimmen und rund 50 Sitze mehr als 2022 gewonnen. Die konservativen Republikaner belegen den vierten Platz.
Linkes Bündnis erfolgreich
In Serres, Partnerstadt von Katzenelnbogen, setzte sich eine Kandidatin der Linken mit 50,8 Prozent gegen einen Bewerber der extremen Rechten durch, auf den 49,2 Prozent entfielen. Auch im gesamten Wahlkreis war die Linke erfolgreich. Knapper war ein Bewerber des Linksbündnisses in Couffé (verbunden mit Bogel) mit 36,3 Prozent vorn. Dort blieb eine Kandidatin der Macron-Bewegung im Rennen und holte 30,5 Prozent, 33,1 gingen an die extreme Rechte.
Eine Macron-Unterstützerin war in Cosne-sur-Loire, der Partnerstadt von Bad Ems, siegreich mit 52,7 Prozent. 47,3 Prozent stimmten dort für den Rassemblement National. Ähnlich war das Bild in Pontchâteau, Partnerstadt von Nassau. 58,0 Prozent waren für eine Bewerberin der Mitte, 42,0 für die extreme Rechte. Auch in Souppes-sur-Loing, verbunden mit der VG Loreley, konnte sich ein Bewerber von Ensemble mit 53,3 Prozent gegen 46,7 Prozent für einen Anhänger Le Pens durchsetzen.
Siegreich war der Rassemblement National hingegen in Vence, der Partnerstadt von Lahnstein. Dort erzielte er 58,3 Prozent, 41,7 gingen an die Linksfront. Ein enges Rennen lieferten sich RN und Linke in Urzy, Partnerort von Kamp-Bornhofen. Dort lag mit 51,2 Prozent ein Rechtsextremer vor einem Linkskandidaten mit 48,8 Prozent der Stimmen.
Deutlich für die extreme Rechte stimmte Corpeau, Partnerort von Niederwallmenach, die mit 58,7 Prozent punkten konnte. 41,3 Prozent schaffte ein Bewerber der Mitte. Drei Kandidaten gab es in Sanite-Foy-lès-Lyons, Partnerstadt von Limburg. Mit 48,0 Prozent lag dort ein Macron-Unterstützer vorn, es folgten das Linksbündnis (28,0) und die extreme Rechte (24,0).
Extreme Rechte schon in ersten Wahlgang vorn
Keinen zweiten Wahlgang musste man in Villeneuve-sur-Yonne (Partnerstadt Brauchbachs) und in Formerie (Nastätten) bestreiten. In beiden Gemeinden lagen Bewerber der extremen Rechten auch in den Wahlkreisen im ersten Durchgang bei mehr als 50 Prozent und konnten damit in die Nationalversammlung einziehen.
Insgesamt ist die Lage nach dem zweiten Wahlgang offen. Die Linke vorn, aber ohne absolute Mehrheit, die extreme Rechte legt zu, schafft aber nur Rang drei, die Macron-Bewegung auf dem zweiten Rang, aber schwächer als zuvor. Man darf gespannt sein, wer neuer Premierminister wird und mit wem er zusammenarbeiten muss.