Kunstfestival in Lahnstein
Forestival lockt wieder in den malerischen Süßgrund 
Julian Detemple (links) und David Hardy laden vom 14. bis zum 22. Juni in den Wald von Friedrichssegen ein.
Mira Zwick

Es ist ein einzigartiges Kunstfestival im Freien, bei dem Besucher Kunstwerke inmitten der Natur entdecken können. Künstler aus aller Welt stellen vom 14. bis zum 22. Juni in Lahnstein ihre Werke aus. Zum fünften Mal findet das Forestival statt.

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Mystische Wege im Wald, Kunstwerke, die am Wegesrand in einem abgeschiedenen Tal des Lahnsteiner Stadtteils Friedrichssegen auf Bewunderer warten: Bereits zum fünften Mal laden Julian Detemple und David Hardy in den Wald von Friedrichssegen ein, wo vom 14. bis zum 22. Juni das Forestival stattfindet. Kunst und Kultur im Einklang mit der Natur lautet, wie immer, das Motto.

„Das Forestival bietet ein Programm, das Kunstliebhaber und Naturbegeisterte gleichermaßen anspricht.“
Julian Detemple und David Hardy

Der malerische Süßgrund im Lahn- und Mittelrheintal wird Mitte Juni erneut zur lebendigen Galerie unter freiem Himmel. Das Forestival lädt die Besucher ein, Kunstwerke inmitten der Natur zu entdecken und sich von der Schönheit und Ruhe der Landschaft begeistern zu lassen. In seiner fünften Auflage will man eine beeindruckende Vielfalt internationaler Künstler aus aller Welt präsentieren, kündigt Forestival-Mitgründer und Kurator Julian Detemple an. Sei Mitstreiter David Hardy, Künstler und ebenfalls Kurator des Forestivals, ergänzt: „Wir bieten ein Programm, das Kunstliebhaber und Naturbegeisterte gleichermaßen anspricht.“

Wichtig ist beiden, dass die Künstler nicht eingeschränkt sind, was den eigenen Stil angeht: Man möchte auch bei der fünften Auflage dieses ganz besonderen Festivals eine große Vielfalt der modernen Kunst abbilden, die Künstler sollen nicht limitiert sein, so Detemple. „Wir wollen eine unvergessliche Erfahrung bieten. Unsere Vision ist es, Kunst und Natur auf eine Weise zu verbinden, die die Sinne anspricht und zum Nachdenken anregt.“

Der Eintritt beim Forestival ist auch in diesem Jahr wieder frei, die Organisatoren hoffen jedoch auf viele freiwillige Spender – und freuen sich über diverse Förderungen im Vorfeld, die das Forestival erst möglich gemacht haben. Wie immer sind die Wege von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang für die Besucher geöffnet.

Rasante Entwicklung seit der Premiere im Jahr 2021

Hardy und Detemple verweisen auf die rasante Entwicklung, die das Festival seit der Premiere 2021 genommen hat. Man ist zum festen Bestandteil der regionalen Kunstszene geworden, Jahr für Jahr kommen mehr Besucher in den Süßgrund. „Im ersten Jahr gab es noch Corona-Lockdowns“, erinnern sich Detemple und Hardy, die von einem zehnköpfigen Orgateam und weiteren Kuratoren unterstützt werden. „Die Idee, Kunst in der Natur auszustellen, wurde geboren, um Künstlern und Besuchern eine sichere und begeisternde Umgebung zu bieten.“

Eine Schaukel im Wald kann einem „drohen", wenn man im Rahmen des Forestivals durch den Süßgrund spaziert.
Mira Zwick

Trotz „widriger Umstände“ konnte man schon im Jahr eins 28 Künstler anlocken. 2022 folgten 42 ihrem Ruf, die Resonanz wuchs weiter, es entstand die Idee, das Festival auf eine Woche auszudehnen. Ein Jahr später, 2023, kamen 56 Künstler. Die Ausstellung wurde auf zwei Wochenenden ausgedehnt, unter der Woche fand ein Symposium zum Thema „Kunst und Nachhaltigkeit“ statt. „Dieses Symposium bot Raum für anregende Diskussionen und kreative Zusammenkünfte“, erinnert sich Detemple.

Künstler aus Deutschland, Frankreich, Madagaskar, Portugal und Brasilien am Start

Im vergangenen Jahr dann nahm die Rekordzahl von 85 Künstlern teil, die Veranstalter etablierten das „Artist Residenz Camp“, welches den Künstlern einen Rückzugsort und eine Plattform für kreativen Austausch bot. Outdoor-Ateliers wurden errichtet, um das gemeinsame Arbeiten vor Ort zu fördern. Das Festival erweiterte sein Programm um Artist Talks, Workshops und ein Kinderprogramm, „sodass Familienbesuche noch attraktiver wurden“, wie Detemple schnell merkte.

Zahlreiche Kunstwerke, mal mehr, mal weniger abstrakt, sind ab dem 14. Juni im Lahnsteiner Stadtwald zu bestaunen.
Mira Zwick

Für das Forestival Numero fünf haben sich die Organisatoren einiges vorgenommen: Rund 80 Künstler aus der ganzen Welt nehmen teil, darunter Deutschland, Frankreich, Madagaskar, Portugal und Brasilien. „Diese internationale Vielfalt bringt unterschiedliche kulturelle Perspektiven und künstlerische Stile zusammen.“

Die Werke werden wieder entlang zweier Rundwege platziert – der „Art-Allee“ und der „Großen Runde“. Erstere bietet eine kompakte Ausstellung auf engem Raum, während die „Große Runde“ Platz für großflächige Installationen bietet. Performances, Workshops und Artist-Talks ergänzen das Programm. „Diese interaktiven Elemente ermöglichen es den Besuchern, direkt mit den Künstlern in Kontakt zu treten und mehr über ihre Werke zu erfahren“, so Hardy. Das „Artist Residenz Camp“ wird wieder zentraler Bestandteil, die Künstler nehmen an einem Symposium teil, arbeiten gemeinsam an Projekten und präsentieren ihre Werke am Finissage-Wochenende der Öffentlichkeit.

Worauf man beim Forestival von Tag eins großen Wert legt, ist die Nachhaltigkeit: Alles wird ohne Kunststoffe und mit wiederverwendbaren Materialien umgesetzt. Besucher werden ermutigt, umweltfreundlich anzureisen und biologisch erzeugte Speisen und Getränke zu genießen. In der Mitte des Tals befindet sich in diesem Jahr ein Pop-up-Café, ein Art-Shop bietet den Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke anzubieten.

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