. Die Zahlen sind beeindruckend: 15.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, 8000 Besucherinnen und Besucher an den Ausstellungstagen Freitag und Samstag, 350 Stellenangebote, 115 ausstellende Unternehmen. Die Berufsmesse Jobnox am Römerkastell Pohl ist erst im dritten Jahr, hat sich aber längst fest etabliert bei den Unternehmen, Schulen und allen, die Interesse am Thema haben. Dazu gehört auch Wirtschaftsstaatssekretärin Petra Dick-Walther, die der Messe am Eröffnungstag einen Besuch abgestattet hat.
„Wir haben hier heute Vormittag 1600 Schülerinnen und Schüler mit Bussen heran- und auch wieder weggefahren.“
Landrat Jörg Denninghoff beschreibt die logistischen Herausforderungen der Messe.
Am Freitagnachmittag zeigt sich Landrat Jörg Denninghoff zufrieden: „Die Stimmung ist insgesamt sehr entspannt“, sagt er. Das liegt nicht etwa daran, dass das Interesse im Vergleich zum Vorjahr nachgelassen hat. „Wir haben hier heute Vormittag 1600 Schülerinnen und Schüler mit Bussen heran- und auch wieder weggefahren. Letztes Jahr war das noch ein echter Stressmoment. In diesem Jahr haben wir zwei gleich große Zelte statt eines kleinen und eines großen aufgebaut und wir haben die Schülerinnen und Schüler auf der Fläche besser verteilt, um Stau zu vermeiden. Das hat sehr gut geklappt.“
Lokale und überregionale Arbeitgeber
Unter den 115 ausstellenden Unternehmen finden sich große Arbeitgeber der Region wie Löwenstein Medical, Zschimmer & Schwarz, Leifheit oder Heuchemer Verpackungen ebenso wie zahlreiche kleinere handwerkliche Betriebe, überregionale Arbeitgeber mit lokalen Niederlassungen wie die Bundeswehr oder die Drogeriekette dm und auch einige kleinere „Exoten“. Dazu mag man auch die Rhein-Taunus-Krematorium GmbH aus Dachsenhausen zählen. „Wir haben vielleicht ein eher spezielles Thema, aber der erste Tag auf der Messe war trotzdem sehr erfolgreich, wir hatten viele gute Gespräche“, sagt Judith Könsgen, die das Unternehmen auf der Messe vertritt. Ihre Kollegin Melanie Meyer ergänzt: „Einige haben sich schon zuvor mit dem Thema auseinandergesetzt und stellen uns viele interessierte Rückfragen.“

Auch Anke Schweitzer, Personalleiterin bei Löwenstein Medical, ist zufrieden mit dem ersten der beiden Messetage: „Was uns an der Jobnox so gut gefällt, ist, dass die Veranstaltung eine Jobmesse mit Event-Charakter ist und vor allem auch, dass die Schülerinnen und Schüler vorab schon gebrieft werden und entsprechend gut vorbereitet hierhin kommen.“ Darum kümmern sich die beiden Ausrichter, der Rhein-Lahn-Kreis und die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft (WFG) Rhein-Lahn mbH.
Die WFG hat gemeinsam mit Dienstleistern eigens eine „Matchmaking-App“ entwickelt: Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch die Unternehmen geben dort Informationen darüber ein, was sie suchen. Das Programm ermittelt über diese Informationen „Matches“, also Treffer bei Gemeinsamkeiten, die in der App dann angezeigt werden. So können sich die Unternehmen und potenziellen Arbeitskräfte schon vor der Messe einander annähern.
KI erleichtert „Matchmaking“
Seit diesem Jahr ist die Systematik KI-gesteuert, daher noch einfacher in der Handhabung und treffender in den Ergebnissen. Viele Schulen im Landkreis haben das Angebot der Veranstalter nach Vorbereitungskursen im Unterricht wahrgenommen. Wer dann doch ohne Vorbereitung zur Messe angereist ist, bekommt Nachhilfe von den Jobnox-Lotsen, die an Tablets geduldig Schritt für Schritt die Funktion der „Matchmaking-App“ erklären. Eine davon ist Joyce Fischer, Abiturientin am Leifheit-Campus Nassau: „Die KI stellt einem Fragen, um die eigenen Interessen hervorzubringen. Die Eingangsfrage ist zum Beispiel: Was tust du so richtig gerne?“ Nur wenige Fragen später erhält man offene Stellenangebote oder Ausbildungsmöglichkeiten der regionalen Unternehmen.

Das Gesamtpaket aus Vorbereitung und Durchführung der Messe hat seinen Preis: „Circa 600.000 Euro“ sagt Landrat Denninghoff. Immerhin: Ein Teil davon kann refinanziert werden: 111.550 Euro haben die Unternehmen an den Förderverein Zukunftswerkstatt gespendet, den die WFG gegründet hat. Das Geld wird sowohl für die Jobnox verwendet – der Termin für 2026 steht mit dem 8. und 9. Mai bereits fest – als auch für andere Aktionen der Berufsbildung.