Verluste für SPD und Grüne - CDU künftig zweitstärkste Fraktion im Verbandsgemeinderat
Ergebnisse zum Verbandsgemeinderat: Freie Wähler auch in Aar-Einrich vorne
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14.946 Wähler waren in der VG Aar-Einrich aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung am Sonntag lag bei 68 Prozent.
Uli Pohl

Aar-Einrich. Die Freie Wähler-Gruppe Aar-Einrich (FWG) ist der große Gewinner der Wahlen zum Verbandsgemeinderat Aar-Einrich. Sie kommt nach dem vorläufigen Ergebnis auf 38,3 Prozent der Stimmen, ein Plus von 10,5 Prozentpunkten. Zweitstärkste Kraft im VG-Rat wird die CDU, die 28 Prozent (plus 4,8 Prozentpunkte) der Stimmen erzielt. Die SPD muss Verluste hinnehmen und steht am Ende bei 23,5 Prozent, ein Minus von 4,6 Prozentpunkten.

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Ebenfalls Stimmenverluste müssen die Grünen hinnehmen, die 10,2 Prozent (minus 4,7 Prozentpunkte) erzielen. Die künftige Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat Aar-Einrich: FWG zwölf Sitze, CDU neun Sitze, SPD acht Sitze und Grüne drei Sitze.

„Ich hätte vieles erwartet, dass wir aber am Ende ein so gutes Ergebnis erzielen, damit habe ich nicht gerechnet“, kommentierte Klaus Harbach, bisheriger Fraktionssprecher der FWG im VG-Rat, das aus seiner Sicht überraschende Ergebnis. „Ich denke, dass auch der Bundestrend eine Rolle gespielt hat und die Parteien der Ampel Verluste hinnehmen mussten. So hat sich der ein oder andere Wähler vielleicht für die FWG entschieden. Dass sich das aber so niederschlägt, hätte ich nicht erwartet.“ Harbach kündigte an, das endgültige Ergebnis abzuwarten und danach die Lage zu sondieren, wie sich die FWG Aar-Einrich in der kommenden Wahlperiode positioniert.

Marcel Willig (CDU), Erster Beigeordneter der VG und in Vertretung von VG-Bürgermeister Lars Denninghoff auch Wahlleiter, freute sich über das gute Ergebnis der Christdemokraten: „Auch ich sehe im Ergebnis der Wahl zum VG-Rat den Bundestrend bestätigt. Wir sind stolz, dass wir in Aar-Einrich nun vor der SPD liegen.“ Zum Ergebnis der FWG sagte Willig: „Die Freie Wähler-Gruppe partizipiert davon, dass viele Ortsbürgermeister auch in der FWG vertreten sind. Das macht sich bemerkbar. Der Wähler sieht so die Interessen der Ortsgemeinden im VG-Rat berücksichtigt.“

Klaus Föhrenbacher, Vorstand SPD Aar-Einrich, zeigte sich enttäuscht über das Resultat: „Wir sind natürlich von unserem Wahlergebnis enttäuscht, denn wir wollten mindestens unsere neun Sitze im Rat behalten. Wir könnten es uns jetzt einfach machen und lamentieren, dass durch den Wegfall von Stimmenfängern wie den Brüdern Denninghoff und Evelin Stotz wichtige Zugpferde auf unserer Liste gefehlt haben. Wir stellen aber auch selbstkritisch fest, dass es uns im Wahlkampf offensichtlich nicht gelungen ist, uns und unsere Lokalpolitik deutlich von der Landes- und Bundespolitik abzugrenzen. Und darin sehe ich unsere Hauptaufgabe für die kommende Legislaturperiode: gute Arbeit im Rat, um unsere Verbandsgemeinde voranzubringen. Und das so, dass die Öffentlichkeit es auch mitbekommt und wir vielleicht noch mehr, vor allem jüngere Menschen, für die Arbeit in den politischen Gremien begeistern können.“

Thorsten Janning (Bündnis 90/Die Grünen) und bisheriger zweiter Beigeordneter der VG sagte: „Für mich ist das Ergebnis nicht überraschend. Das Wichtigste ist, dass wir einen guten Rat zusammenbekommen, und ich glaube, dass das der Fall ist.“ Janning sieht in der Wahl am Sonntag und vor fünf Jahren wesentliche Unterschiede: „2019 lagen die Grünen bundesweit bei guten Ergebnissen. Dieses Mal war das nicht der Fall. Hinzu kam damals, dass ich als Bürgermeister der VG Aar-Einrich kandidierte, das hat uns sicher zusätzliche Stimmen gebracht. Ich bin nicht enttäuscht, wir haben trotz der Verluste ein gutes Ergebnis erzielt.“

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