Dass trotz der Erfolgsgeschichte nicht alles rund läuft, verhehlen Dr. Stefan Kannewischer und Betriebsleiterin Andrea Meurer-Wiedmayer nicht. Für das Familienunternehmen sei es ein Kraftakt gewesen, im Jahr 2011 letztlich zeitgleich das Spreewald-Thermenhotel und eine neue Emser Therme zu bauen.
Krankheiten und Energiekrise
Die Herausforderungen einer Flusssauna, die nicht schwimmen wollte, bringen Kannewischer und Meurer heute zum Schmunzeln („wir haben ein Floß gebaut, aber wir hätten ein Schiff gebraucht“). „Die Corona-Krise haben wir verwunden“, sagt der Betreiber, vor allem wegen passender Versicherungen und dem richtigen Konzept. „Wir haben nie am Gast gespart. Verkürzte Zeiten und halbleere Büfetts waren nicht unser Weg.“ Sorgen aber bereitet ihm der Blick auf 2023.
„Krankheiten und Energiekrise, das ist das, was wir hier spüren.“ Die Preise für Gas und vor allem Strom könnten schmerzlich werden. Deswegen wird die Emser Therme ab 9. Januar auch eine Energiekostenpauschale in Höhe von drei Euro erheben, die zu den Eintrittspreisen gezahlt werden muss – temporär. „Ist die Krise überwunden, wird die Pauschale wieder gestrichen.“ Alles in allem ist Kannewischer optimistisch, auch diese Krise zu meistern.
Eine Therme ist mehr als ein Loch im Boden mit Wasser drin.
Dr. Stefan Kannewischer
Denn das Unternehmen setzt sich nicht erst aufgrund der aktuellen Brisanz mit den Themen Nachhaltigkeit und Energieoptimierung auseinander, sondern fokussiert sich seit Beginn an auf einen Ressourcen sparenden Einsatz von Energie. Im vergangenen Sommer haben die Kannewischers noch mal kräftig in eine Nachrüstung von Solaranlagen auf dem Thermendach investiert. Essenziell und zukunftsweisend ist die natürliche Wärme der Thermalquellen. Trotzdem sei es schwierig, die komplexe Technik für die Wärmegewinnung umzurüsten. Mittelfristiges Ziel: eine 100-prozentige Unabhängigkeit der Therme vom Gas. Bis das so weit ist, dürften noch zwei, drei Jahre ins Land ziehen. cet