Letzter Auftritt von Revierförster Rainer Jäger im Bad Emser Stadtrat
Emser Revierförster warnt: Schneebruch beschäftigt weiterhin den Forst
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So hatte es kürzlich auf der Straße von Bad Ems zum Forsthaus ausgesehen – nach erheblichen Schneefällen ging gar nichts mehr. Revierförster Rainer Jäger hob im Stadtrat hervor, dass das Thema auch jetzt noch den Forst beschäftigt.
Andreas Galonska

Bad Ems. Es ist ein Generationswechsel beim Forst: Rainer Jäger, der seit 1986 als Revierförster für Bad Ems zuständig ist, wird demnächst sein Amt in jüngere Hände geben. Im Bad Emser Stadtrat wurde bei der Präsentation des Forsthaushalts auch der Nachfolger vorgestellt.

„Die Planung für 2024 steht“, konnte Rainer Jäger verkünden. 1860 Festmeter Holz werden erzeugt, die rund 104.000 Euro Ertrag erbringen. Bei den Betriebskosten kommen Aufwendungen unter anderem für die Waldpflege, den Waldschutz, die Verkehrssicherung und für den Einsatz von Unternehmen zusammen. „Das eigene Personal ist zu wenig, daher müssen andere Betriebe eingesetzt werden“, merkte Rainer Jäger dazu an. Rund 25.000 Euro werden an Lohnkosten aufgebracht. Insgesamt entsteht ein Fehlbetrag von 17.769 Euro.

„Zurzeit beschäftigt uns der Schneebruch stark“, betonte Rainer Jäger. Inzwischen schmilzt der Schnee bei steigenden Temperaturen wieder, aber nach den erheblichen Schneefällen sind noch zahlreiche Bäume – etwa in der Wiesbach – zu beseitigen. „Ein Baum kann rund vier Tonnen wiegen. Wenn der umkippt, dann ist ein Auto platt“, schilderte Rainer Jäger die Gefahren durch Schneebruch.

Baumarten halten nicht durch

Der Revierförster beklagte, dass etliche Baumarten wegen des Klimawandels in unseren Breiten wegfallen, so etwa die Fichte. „Wie wird der Forst in 30, 40 Jahren aussehen?“ fragte sich Rainer Jäger. „Die Natur ist nicht berechenbar, oft geht da alles sehr schnell“, erklärte er.

„Ein Baum kann rund vier Tonnen wiegen. Wenn der umkippt, dann ist ein Auto platt.“

Revierförster Rainer Jäger

Junge Kollegen werden sich der Forstarbeit annehmen, so beispielsweise sein Nachfolger Aaron Schwinn, der sich kurz im Stadtrat vorstellte. Er wurde 1997 in Diez geboren und hat 2016 das Abitur im Goethe-Gymnasium abgelegt. „Ich wollte schon immer Förster werden“, betonte Aaron Schwinn, der sich auf die künftige Aufgabe freut.

Lieferungen nach China

Ernst Heilig (FDP) hakte nach, ob das Defizit von 17.769 Euro verringert werden kann. Rainer Jäger erklärte, dass es sich um eine Kalkulation handelt. Wenn der Holzpreis stabil bleibt, dann könne man mit dem Fehlbetrag leben. Viel Holz werde in Richtung China geliefert. „Wenn da einer zu husten anfängt, dann kann es schwierig werden“, merkte er an. Der Forstwirtschaftsplan wurde einstimmig vom Stadtrat angenommen.

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