Seit dem vergangenen November rollt nichts mehr über die Gleise zwischen Nassau und Bad Ems. Damals wurde mit der Erneuerung der Emser Station begonnen, gleichzeitig wurde an der Brücke in Nassau gearbeitet, wo ganze Brückenteile entfernt worden sind. Nun zeichnet sich für die beiden Sanierungsabschnitte langsam ein Ende ab.
Am Emser Hauptbahnhof steht die Erneuerung des Bahnsteigs zusammen mit einer Sanierung der großen Halle über den Gleisen im Mittelpunkt. Das frühere Empfangsgebäude – es wird von vielen mit „dem Bahnhof“ gleichgesetzt – bleibt dabei unangetastet, da es längst nicht mehr der Bahn gehört. In Bad Ems sollte zunächst mit der Herstellung der Halle begonnen werden, dann war vorgesehen, den neuen Bahnsteig zu gestalten. Es kam aber anders: die Arbeiter legten zuerst am Bahnsteig los, die Hallensanierung folgte. Die Modernisierung der Verkehrsstation Bad Ems erfolgt in mehreren Teilabschnitten.
Die Bauarbeiten am Bahnsteigdach liegen im Zeitplan.
Eine Bahnsprecherin zu den laufenden Maßnahmen
„Eine Anpassung des Bauablaufs in Bad Ems hat die Deutsche Bahn vorgenommen, um sicherzustellen, dass der Zugverkehr Anfang April wieder aufgenommen werden kann, insbesondere um den Bahnbetrieb zum Schulzentrum am Bahnhof Bad Ems West zu gewährleisten“, erklärt eine Sprecherin der Bahn auf Anfrage unserer Redaktion. Mittlerweile ist allerdings ein Bahnbetrieb bis zum Haltepunkt Bad Ems West wieder aufgenommen worden. Züge fahren dann weiter bis zum Bad Emser Bahnhof, weil ab dort das Wechseln auf das andere Gleis möglich ist. Seit dem Schulbeginn am 9. Januar gibt es für Schüler und Pendler wieder einen Zugbetrieb zwischen Bad Ems West und Koblenz. Die Fahrten werden von Montag bis Freitag angeboten, sie sind jedoch auf zwei Zeitabschnitte am Morgen und ab dem Mittag begrenzt.
Die Baumaßnahmen am Bahnsteig und am Treppenaufgang sollen bis Anfang April abgeschlossen werden. „Die Bauarbeiten am Bahnsteigdach liegen im Zeitplan“, wird von einer Bahnsprecherin erläutert. Abschließende Arbeiten am denkmalgeschützten Hallendach sollen während des laufenden Zugbetriebs erledigt werden. Dafür sei es lediglich notwendig, die Geschwindigkeit der Züge im Bahnhofsbereich während der Bauarbeiten auf 40 km/h zu reduzieren.

In Nassau erneuert die Deutsche Bahn die beiden Vorlandbrücken über die Lahn. Dabei werden die Widerlager und die Pfeiler saniert und die beiden Vorlandbrücken vor Ort errichtet, was zurzeit andauert. Die beiden Vorlandbrücken werden vollständig erneuert und die Widerlager und Brückenpfeiler durch Einspritzen von Beton saniert. „Die Deutsche Bahn plant, die Bauarbeiten im Frühjahr dieses Jahres abzuschließen“, hebt die Sprecherin der Bahn hervor. Züge aus Richtung Limburg und Diez können bis zum Nassauer Bahnhof fahren und pendeln von dort wieder zurück. Zum Kriegsende 1945 wurden die für einen zweigleisigen Betrieb ausgelegten Brücken gesprengt und dann lediglich für ein Gleis wieder aufgebaut. Mit der jetzigen Erneuerung für ein Gleis entfällt die Möglichkeit, die Lahntalbahn möglicherweise wieder zweigleisig auszubauen.
Der Schienenersatzverkehr funktioniere laut der Bahnsprecherin reibungslos. „Die Ersatzbusse fahren wie geplant“, fügt sie an. Der Schienenersatzverkehr in Richtung Koblenz muss zurzeit – wie alle Verkehrsteilnehmer – den Weg über die Denzerheide auf sich nehmen, da die Bundesstraße 260 an der Lahn wegen Ausbauarbeiten auch gesperrt ist. Das gleichzeitige Wegfallen der Straßen- und der Schienenverbindung ab November hatte viel Kritik ausgelöst. Trotzdem blieb es bei den ursprünglichen Plänen für eine parallele Sanierung von Bundesstraße und Lahntalbahn.
Vorteil für Dausenau
Profitieren konnte man von den Arbeiten in Bad Ems und Nassau in Dausenau, wo große Fortschritte beim Bau der neuen Bahnhofsbrücke verzeichnet werden konnten. Mit schwerem Gerät sind Spundwände in den Boden gerammt worden, die als Grundlage für den neuen Überweg über die Bahngleise dienen. Dank des Betriebsausfalls auf der Bahn konnte in Dausenau problemlos tagsüber an der künftigen Brücke gearbeitet werden.