Nassau – Seit Dienstag erinnern in Nassau 19 sogenannte Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig an jüdische Bürger der Stadt, die in den 1930er-Jahren vertrieben und später in Konzentrationslagern ermordet wurden.
In einer Gedenkstunde in der evangelischen Johanniskirche beschrieben Schülerinnen der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule beispielhaft das Schicksal der Familie Marx, die einst in der Kirchstraße gelebt hatte. Die 14 Jahre alte Inge Marx, ihre Eltern Paul und Irma sowie Großmutter Elise Goldschmidt wurden am 25. November 1941 in einem Konzentrationslager im litauischen Kowno ums Leben gebracht.
Mit Familie Marx fühlen sich die Schüler besonders verbunden und übernehmen deshalb die Patenschaft für den Stolperstein mit Ingas Namen. Vater Paul arbeitete als Lehrer an der Realschule, Inge wurde dort unterrichtet. „Ihre Vertreibung geschah in aller Öffentlichkeit. Trotzdem schauten viele weg und unternahmen nichts“, sagten Pia Koziol und Elmendina Dallku in der Gedenkstunde.
Mehr lesen Sie am Mittwoch in der RLZ. Eine Bilderstrecke von der Gedenkstunde und der Verlegung der Stolpersteine finden Sie unter http://www.rhein-zeitung.de/fotos/fotos-rhein-lahn-zeitung-lahnstein_mmid,4969.html