Auch kleine Hasen müssen die harte Schulbank drücken – wenn sie einmal Osterhasen werden möchten. Und so schickt die Mutter ihre beiden Kinder Hasengretchen und Hasenhans frühmorgens auf den Weg. Aber zuvor wird noch mit dem Kohlblatt-Taschentuch brav die Nase geputzt und kontrolliert, ob auch die Pfötchen sauber sind. Und in der Schule gibt’s dann Pflanzenkunde, Tiergeschichte und Musikunterricht. Das erzählt die Geschichte, die jetzt um die Osterzeit erneut auf dem Dorfplatz in Holzheim in Szene gesetzt wurde. Der Lehrer, der die Hasenkinder unterrichtet, ist mit Weste, Knickerbocker und Gehrock bekleidet – also ganz in der Mode der 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Auch fehlen ihm als Respektsperson nicht die goldene Uhrkette vor dem dicken Hasenbauch und die Nickelbrille auf der Nase. Von ihm lernen die Schüler alles, was ein Osterhase können muss, und so steht das Bemalen von Ostereiern ganz oben auf dem Stundenplan. Doch manche Schüler verträumen lieber den Unterricht oder zanken sich in den hinteren Bankreihen – so wie Hasenmax, der Bösewicht.
Dorfplatz ist ein Besuch wert
Hasengretchen und Hasenhans haben bereits einige Generationen durch die Kindheit begleitet. Die Illustrationen und die Verse der 1924 erschienenen „Häschenschule“ begeistern bis heute Groß und Klein. Der Bilderbuchklassiker von Fritz Koch-Gotha zeigt Kindern, was die Hasenkinder so alles an einem Vormittag in der „Häschenschule“ lernen müssen und erleben. Seit vergangener Woche sind auf dem Dorfplatz in Holzheim Szenen aus der „Häschenschule“ zu bestaunen. Die vom Gerhard Ohl ausgesägten und von Marianne Lahmer detailgetreu angemalten, mannshohen Figuren laden zu einem Osterspaziergang ein. Für Großeltern, Eltern, Enkel und Kinder sicher ein lohnendes Ziel mit unheimlich viel Spaß. Einen zweiten Hingucker schufen die Holzheimer Landfrauen mit der riesigen Osterglocke auf dem Dorfbrunnen.