Hilfe für Projekt in Singhofen
Ein Auto für die Bewohner von Haus Pusteblume
Gemeinsam mit Mark Beck (von links), dem Inhaber des Autohauses Wöll in Katzenelnbogen, überreicht Manuela Lewentz-Twer, die Erste Vorsitzende von HELFT UNS LEBEN, die Autoschlüssel an Jascha, eines der Pflegekinder von Haus Pusteblume in Singhofen – zur großen Freude von Pflegemutter Sigrid Hastrich. Die Familie hat ein neues Fahrzeug bekommen.
Kevin Rühle

Mit einem neuen Fahrzeug unterstützt HELFT UNS LEBEN, die Hilfsorganisation der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben, die Bewohner von Haus Pusteblume in Singhofen. Dank großzügiger Spenden unserer Leserinnen und Leser.

Lesezeit 3 Minuten

Haus Pusteblume ist das Lebenswerk von Sigrid Hastrich. In Singhofen hat die 70-Jährige ein Zuhause für ihre fünf Pflegekinder im Alter von 17 bis 38 Jahren geschaffen. Cathy, Marlene, Jonathan, Jascha und Severine wohnen unter einem Dach, wo sie auch gemeinsam singen, kochen und spielen können. Die jungen Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen fühlen sich in der privat organisierten Wohngruppe, die sich über das persönliche Budget finanziert, bestens aufgehoben, werden rund um die Uhr betreut.

Nun hatte die kleine Familie allen Grund zur Freude: Mit einem neuen Auto konnte Manuela Lewentz-Twer, die Erste Vorsitzende von HELFT UNS LEBEN, der Hilfsorganisation der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben, den Bewohnern von Haus Pusteblume zu Weihnachten einen Herzenswunsch erfüllen. Mit einem eigenen Fahrzeug können die Jungen und Mädchen künftig zu Arztterminen, Reitstunden oder Freunden gebracht werden. „Wir sind dankbar und glücklich. Das ist eine tolle Überraschung“, sagt Sigrid Hastrich und verdeutlicht: „Das Auto ist eine große Hilfe in unserem Alltag. Nicht nur, wenn es darum geht, die Einkäufe nach Hause zu bringen“. Bis dato hätten die neun Betreuer mit ihren Privatfahrzeugen die vielen Fahrten der Bewohner zu den Terminen erledigen müssen, aber damit sei nun Schluss.

„Sie sind ein Weihnachtsengel, Frau Lewentz-Twer“
Sigrid Hastrich freut sich über das neue Auto für Haus Pusteblume

Dank großzügiger Spenden unserer Leserinnen und Leser wurde für etwa 28.000 Euro ein gebrauchter Volkswagen T-Roc beim Autohaus Wöll in Katzenelnbogen gekauft. „Mobilität und Flexibilität sind für die Bewohner und deren Betreuer ein wichtiges Thema, Tag für Tag“, weiß Manuela Lewentz-Twer und betont: „Es ist mir ein Herzensanliegen, diese Menschen mit einem neuen Auto zu unterstützen, das allen mehr Freiheit gibt.“ Gleichwohl zeigt sie sich von Sigrid Hastrichs initiiertem Wohnprojekt beeindruckt. „Sie ist ein Vorbild gelebter Menschlichkeit“, lobt Lewentz-Twer das Engagement der 70-Jährigen.

Vor vier Jahren fasste Sigrid Hastrich den Entschluss, ein altes Gebäude an der Hauptstraße in Singhofen für ihre Pflegekinder, die aufgrund verschiedener Umstände nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können, zu kaufen und umfangreich zu sanieren. „Cathy, Marlene, Jonathan, Jascha und Severine empfinden wie Geschwister füreinander. Sie wollen am liebsten für immer zusammen sein“, erklärt Sigrid Hastrich ihre Motivation. Sie hat ihr eigenes Wohnhaus in Bad Ems verkauft, wohnt heute in einer benachbarten Mietwohnung in Singhofen, um Haus Pusteblume zu schaffen. „Ich bin beruhigt, dass alle Kinder gut aufgehoben sind. Auch wenn ich eines Tages nicht mehr da bin“, sagt sie.

Herzliche Umarmung: Sigrid Hastrich dankt Manuela Lewentz-Twer für das neue Fahrzeug.
Kevin Rühle

Schwiegertochter Lisa Schlitzer leitet die selbst organisierte Wohngruppe im Haus Pusteblume. Insgesamt neun Betreuer kümmern sich im Wechsel um die Bewohner. „Wir sind ein eingespieltes Team“, konstatiert Lisa Schlitzer. Tagsüber arbeiten die Bewohner Jonathan, Jascha, Marlene und Severine in den örtlichen Werkstätten der Stiftung Scheuern. Cathy besucht noch die Erich-Kästner-Schule. „Alle sind in unserer Gesellschaft bestens integriert“, freut sich Sigrid Hastrich.

Mit wenigen Mitteln ist in dem Haus schon viel bewegt worden. Eine neue Heizung wurde eingebaut, zwei Bäder saniert. Im Mai 2024 unterstützte HELFT UNS LEBEN das Wohnprojekt mit neuen Fenstern im Wert von mehr als 30.000 Euro, um die Wohnqualität der Bewohner nachhaltig zu verbessern. Denn das Gebäude steht direkt an der stark befahrenen Hauptstraße – was viel Lärm, insbesondere in den frühen Morgenstunden sowie am späten Nachmittag, zur Folge hat. Auch hilft die bessere Dämmung, Energie zu sparen und die Heizkosten zu senken. Im nächsten Schritt wird gerade noch das Dachgeschoss zu Wohnraum umgebaut, die Arbeiten haben bereits begonnen. „Es geht immer weiter“, sagt Sigrid Hastrich und betont: „Wir schaffen das! Alle Kinder packen mit an!“

Weitere Informationen gibt es unter www.helftunsleben.de

Ressort und Schlagwörter

Rhein-Lahn-ZeitungHELFT UNS LEBEN