Oktobermarkt zieht Tausende Feierlaunige in Mühlbach-Gemeinde
Ein Auftakt nach Maß: Miehlener Kerb sorgt für Hochstimmung
Starke Schultern: Die Kerbejugend trägt das Wahrzeichen der Kerb durch die Hauptstraße zum Rathaus. Foto: Matern
Bernd Christoph Matern

Miehlen. „Stellt auf den Baum aus Waldeshöh' und lasst ihn hoch gen Himmel ragen, Sinnbild der Freude soll er Miehlen sein in diesen festlich frohen Tagen!“ Mit kräftiger Stimme ließ Leon Stötzer in diesem Jahr den Miehlener Kerbespruch auf der Rathausbrücke ertönen. Gleich darauf fragte er die 14 anderen jungen Frauen und Männer, die in diesem Jahr die Kerbejugend bilden, wem die Kerb gehört. „Uus!“ schallte es ihm lautstark von den 18-Jährigen entgegen.

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Die freiwillige Feuerwehr hatte das von der Kerbejugend geschälte und geschmückte 21 Meter lange Prachtexemplar fachmännisch in die Höhe bugsiert. Hunderte Schaulustige verfolgten beidseits des Mühlbachs das Spektakel mit gebührendem Sicherheitsabstand.

Vorausgegangen war der traditionellen Zeremonie zur Eröffnung des Miehlener Oktobermarktes am Samstagnachmittag der Fassbieranstich, den der Landrat gekonnt übernahm. „Endlich“, kommentierte Miehlens Ortsbürgermeister André Stötzer die dritte Auflage des Anstichs, der diesmal mitten auf der Rathausbrücke den kostenlosen Gerstensaft aus dem 30-Liter-Fass fließen ließ.

Zuvor hatte Stötzer drei Personen geehrt, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement das Fest seit Langem unterstützen: Nicole Neurohr, die seit 25 Jahren im Marktausschuss der Gemeinde mit die Strippen zieht, damit das Volksfest am Mühlbach die Gäste erfreut. Manfred und Renate Sprenger sind schon seit 1980 dabei, damals stand Sprenger erstmals im Impressum der Oktobermarkt-Festschrift, die er seither verantwortlich gestaltet. „Es ist ein Traditionsfest, und trotzdem gibt es jedes Jahr etwas Neues“, sagte Sprenger, bevor er sich auf den Weg machte, damit der Kultur- und Traditionsverein der Schwarzpulverschützen Miehlen mit ihren Böllerschüssen der Eröffnung des Marktes hörbaren Wumms verlieh.

Zum Neuen zählte diesmal unter anderem die Musikgruppe: Der Fanfarenzug 1964 Karthause begleitete sowohl den Anstich und den Antransport des Baums, den die Kerbejugend auf ihren starken Schultern durch die Hauptstraße zum Rathaus trug, als auch den anschließenden Lampionumzug der Kinder.

Das Programm selbst machte dem hoch aufragenden Baum am Rathaus alle Ehre: Hochstimmung war an den Auftakttagen angesagt. Schon am Freitag drehten die Fahrgeschäfte ihre Runden, und es hatte bis zu 900 Leute ins Festzelt getrieben, um sich von der Gruppe Fristlos tüchtig in Stimmung bringen zu lassen. Die Band traf mit ihrer zündenden Mischung aus Rock, Pop und Schlagern bis tief in die Nacht genau den Geschmack des feierlustigen Zeltpublikums.

Nicht minder hoch her ging es dort am Samstag nach der Markteröffnung. Noch einmal war es im proppenvollen 1000-Personen-Zelt der große Auftritt für die Kerbejugend, die sich bestens gelaunt dem Marktvolk präsentierte. Anschließend trieben die Eckentaler Frankenlumpen die Stimmung und die Zeltgäste in die Höhe, ganz gleich, ob sie im bajuwarischen Trachtenlook oder anderem Freizeitoutfit tüchtig mitsangen, klatschten, tanzten und ordentlich feierten. Da wurde bereits an den ersten beiden Markttagen ein Satz des eingangs zitierten Kerbespruchs überschäumend in die Tat umgesetzt: „Der Miehlener Oktobermarkt ist da, ein jeder soll hier Freude finden!“.

Nach dem Festzug am Sonntag (Bericht folgt) geht es am Montag ab 14 Uhr mit den Original Mühlbachtalern noch einmal ordentlich rund im Miehlener Festzelt.

Von Bernd-Christoph Matern

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