Diezer Instrumentalensemble
Dreimal Chaconne in der Stiftskirche
Ein stimmungsvolles Konzert "zwischen den Jahren" bot das Diezer Instrumentalensemble in der Stioftskirche der Grafenstadt.
Wolfgang Kollmann

Mit einem Auftritt in der Stiftskirche setzte das Diezer Instrumentalensemble einen eindrucksvollen musikalischen Schlusspunkt hinter das alte Jahr.

Eine beliebte Tradition „zwischen den Jahren“ hatte das Diezer Instrumentalensemble wieder aufgenommen und musizierte unter der Leitung von Dorka Ujlaky in der Diezer Stiftskirche, berichtet der Vorsitzende des Instrumentalensembles, der Generaloberstabsarzt a. D. Wolfgang Kollmann. Dabei bildete die Chaconne den Mittelpunkt der Darbietungen. Die Chaconne ist ein Tanz aus alter Zeit, der im Frühbarock sehr beliebt war. Dabei variieren über einem „Ground“ oder Ostinato die Melodien von langsam zu schnell, von einfach zu kompliziert.

„Wir freuen uns immer ganz besonders, wenn junge Musiker gern mit uns musizieren!“
Wolfgang Kollmann würdigte den Auftritt der von Dorka Ujlaky betreuten Schüler.

Dreimal erklang eine solche Chaconne. Die erste von dem englischen Komponisten HenryPurcell, gespielt von drei Blockflötistinnen aus dem Ensemble, Karin Dethof, Lydia Neumann und Julia Kleine, zusammen mit Jennifer Möbus am Cembalo. Die zweite, wahrscheinlich jedem Zuhörer bekannte Chaconne von HenryPurcell forderte dann alle Streicher im Ensemble. Die dritte und letzte Chaconne entstammte der Partita Nummer 2 in D-Moll, komponiert für Violine Solo von Johann Sebastian Bach, ein technisch für Sologeiger besonders anspruchsvolles Werk, jetzt von DorkaUjlaky für die Musiker angepasst. Auch in dieser Form war es sehr ausdrucksvoll, abwechslungsreich, klangvoll und dramatisch, aber dankbar zu spielen und ein Hörgenuss.

Junge Schüler verstärken Ensemble

Zwischen den dem Konzert namensgebenden Tänzen erklang der berühmte Kanon von Johann Pachelbel in D-Dur mit seinen drei Violinstimmen über dem bekannten Ostinato, das in vielen, auch modernen Musikstücken Verwendung findet wie zum Beispiel in „Let it be“ der Beatles, den „Streets of London“ von Ralph McTell oder “Go West“ gesungen von den VillagePeople und auch den Pet Shop Boys.

Als Highlight und zur Begeisterung der Konzertbesucher verstärkten hier fünf junge Schüler von Dorka Ujlaky das Ostinato mit viel Geduld und Können. Als Dankeschön und erstes Honorar für Ihr Mitspielen erhielten die jungen Streicher eine große Schokolade von ihrer Lehrerin. Neben den Flötistinnen und Streichern war dann noch die Cembalistin, Jennifer Möbus mit einem Solovortrag gefordert. Auch das von ihr bravourös präsentierte Stück, die Passacaglia aus der Cembalo Suite Nummer 7 in G-Moll von Georg Friedrich Händel, wurde mit kräftigem Beifall belohnt.

Ausblick auf das Programm 2025

Durch das Konzertprogramm führte der Vorsitzende des Ensembles, Dr. Wolfgang Kollmann. Dabei blickte er einmal zurück auf das letzte Konzert unter der Überschrift „Filmmusik“ und dann auf die Planungen für Konzerte in der nahen Zukunft. „Es muss ja nicht immer barocke oder klassische Musik sein“. So wird es im Jahr 2025 mit Sicherheit auch wieder Auftritte mit modernen Kompositionen geben.

Im Namen des Ensembles dankte er den Mitspielern aus den Instrumentalklassen von Dorka Ujlaky: „Wir freuen uns immer ganz besonders, wenn junge Musiker gern mit uns musizieren!“ Mit den besten Wünschen für das neue Jahr verabschiedete sich das Diezer Instrumentalensemble dann romantisch mit dem vierten Satz„Air“ der „Suite im alten Stil – Aus Holbergs Zeit“ von Edvard Grieg.

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