Die Vorsitzende Sabine Merz, der zweite Vorsitzende Stefan Muth, Schriftführerin Maike Proff sowie Kassiererin und Geschäftsführerin Anika Dillenberger berichten von den aktuellen Aktivitäten des Werberings. Zu den wenigen Teilnehmern der Runde gehörten Pia Pilger (Wirtschaftsförderung in der VG Bad Ems-Nassau) und Steffi Zurmühlen (Touristik Bad Ems-Nassau), die Nassauer Beigeordneten der Stadt Uli Pebler und Lothar Hofmann und Richard Hover, Regionalgeschäftsführer der IHK.
Die Parkplatzsituation bleibt ein großes Thema in Nassau. Das jetzt vorgestellte Verkehrskonzept, in dem das Wegfallen von vielen Parkplätzen angeregt wird, stieß auf Kritik. „Wie schon Bürgermeister Manuel Liguori gesagt hat, dabei handelt es sich um Denkanstöße“, betonte Uli Pebler. Lothar Hofmann stimmte zu, auch er habe das Konzept vor der Präsentation im Hauptausschuss nicht komplett einsehen können. Für ihn ist es sinnvoll, dass es Verkehrsberuhigungen in Nassau geben soll.
Auch für Motorradfahrer soll es genügend Parkraum geben, so Lothar Hofmann. Vor allem im Sommer stehen nach seiner Einschätzung oft zu viele Zweiräder mitten in der Stadt. Man könne darüber diskutieren, am Amtsplatz Blumenkübel zu versetzen, um mehr Raum für Motorräder zu schaffen, so sein Vorschlag.
Schwimmbadparkplatz ist wichtig
„Ohne den Schwimmbadparkplatz hätten viele Arbeitnehmer keine Möglichkeit, hier zu parken“, beklagte Anika Dillenberger. Uli Pebler wies auf einen Missstand hin: „In 80 Prozent der Garagen in der Innenstadt steht alles Mögliche, nur kein Auto.“ Zu viele Garagenbesitzer stellen Möbel, Werkzeuge und anderes in die Garage – das Auto versperrt öffentlichen Parkraum.
Vom Problem zum Positiven: als Erfolgsmodell wurde der digitale Gutschein namens Zmyle eingestuft. Anika Dillenberger freute sich über sehr viele Verkäufe. Betriebe und auch die Stiftung Scheuern bedenken ihre Mitarbeiter mit dem Gutschein. „Wir haben das erste digitale Gutscheinsystem im Rhein-Lahn-Kreis und im Westerwaldkreis an den Start gebracht“, unterstrich Anika Dillenberger. Nastätten ziehe jetzt nach, Katzenelnbogen habe auch Interesse.
„In 80 Prozent der Garagen in der Innenstadt steht alles Mögliche, nur kein Auto.“
Uli Pebler, Erster Beigeordneter der Stadt Nassau
Pia Pilger ergänzte, dass der Digitalgutschein auch für Bad Ems vorgeschlagen wurde. Laut Anika Dillenberger könne man das System leicht bedienen, es sei sehr übersichtlich und mache wenig Arbeit.
Steffi Zurmühlen betonte die Bedeutung des Tourismus als Standortfaktor und wies auf Angebote von regionalen Direktvermarktern und das Projekt Heimatshoppen hin. Zustimmung gab es vom Werbering, da der Tourismus und das Geschäftsleben Hand in Hand arbeiten.
Für stärkere Vernetzung arbeiten
In der digitalen Welt ist eine stärkere Vernetzung von Anbietern das A und O. „Wir brauchen mehr Transparenz bei den Öffnungszeiten“, forderte Sabine Merz. „Kunden, die bei mir Blumen kaufen, fragen dann, wo man hier zu Mittag essen kann. Da weiß man oft selbst nicht, was offen ist“, schilderte Maike Proff ein Problem für etliche Gewerbetreibende.
Künftig sollen Interessierte bei der digitalen Suche mit einem Klick auch auf die Öffnungszeiten von Nassauer Betrieben landen können. Richard Hover bestärkte den Werbering in seinen Bemühungen, zu Kernöffnungszeiten für Nassau zu kommen. „Es wäre wunderbar, wenn sich 90 Prozent der Geschäfte daran beteiligen würden“, blickte er nach vorn.
Sabine Merz hatte schon zu Beginn betont, dass der Werbering nicht an der Stadtgrenze mit seinen Aktivitäten ende, denn auch das Umland gehöre dazu. Die Kräfte sollen gebündelt werden, damit gemeinsam mehr erreicht werden kann. „Es ist wichtig, dass wir ein gutes Bild nach außen zeichnen“, hob die Vorsitzende hervor. „Die Leute sollen sich hier wohlfühlen“, fügte sie an. Eine schöne Stadt, eine tolle Landschaft und ein hoher Freizeitwert sprechen für Nassau. Manche Nassauer neigen aber dazu, die eigene Stadt schlecht zu reden.
Stiftung Scheuern ist sehr präsent
Natalie Brosch stellte sich als Neubürgerin und Bloggerin vor und bemängelte, dass in Nassau die Strukturen verkrustet seien. Es müsse mehr für Inklusion und Integration getan werden und dafür, dass sich Frauen in der Stadt wohlfühlen. Zu den ersten Punkten erntete sie prompt Widerspruch aus den Reihen der Teilnehmer. Die Stiftung Scheuern ist schließlich sehr präsent, seit Jahrzehnten gibt es ein gutes Miteinander mit behinderten Menschen.
Eine Teilnehmerin lobte die aktuelle Veranstaltung und die Leistungen des Werberings, der ehrenamtlich geführt wird. Seine Arbeit müsse stärker öffentlich gemacht werden – dann würden wohl auch mehr Besucher zu Inforunden kommen.