Beirat für Migration und Integration bereits zum vierten Mal aktiv - Neuwahlen im November
Diezer trommeln gegen Rassismus: Beirat für Migration und Integration bereits zum vierten Mal aktiv
Wer selbst keine Trommel mitgebracht hatte, dem stellten die Organisatoren der Aktion Trommeln gegen Rassismus und Ausgrenzung Plastikeimer und Holzlöffel zur Verfügung. Eine Kombination, die hörbar gut funktionierte. Foto: Johannes Koenig
Johannes Koenig

Zu überhören war es nicht: das Trommeln gegen Rassismus am Samstagvormittag in der Diezer Marktstraße. Zu der Aktion hatte bereits zum vierten Mal der Beirat für Migration und Integration (BMI) der Stadt Diez geladen. Der bekannte Percussionist Shadi al Housh übernahm die Einführung und so dauerte es nicht lange, bis die Rhythmen durch die Straße hallten.

„Als wir uns vor vier Jahren zum ersten Mal überlegten, welche Art von Veranstaltung wir im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus organisieren wollen, lagen viele Vorschläge auf dem Tisch“, erinnerte der Diezer BMI-Vorsitzende, Jeorjios Beyer, in seinem Grußwort an die Anfänge der Aktion. Nachgedacht wurde unter anderem über eine Podiumsdiskussion oder ein Konzert. Nach intensiven Überlegungen kam man aber zu dem Schluss, dass es besser wäre, eine niedrigschwelligere Aktivität zu wählen, an der alle teilnehmen können. „Auch die, die der deutschen Sprache nicht so mächtig sind.“

Lebhaft trotz schlechten Wetters

So fiel die Wahl auf Musik: „Und noch besser Rhythmus“, erklärte Beyer. Denn das habe sich immer wieder bewährt – auch in unterschiedlichen Zusammensetzungen. Eine bis anderthalb Stunden sollte diesmal die Aktion an der Markstraße laut Zeitplan dauern. Was angesichts des wechselhaften Wetters schon recht ehrgeizig war. So wechselten sich innerhalb kurzer Zeit Sonnenschein, Wind und Hagel ab. Das unbeständige Wetter war vielleicht auch ein Grund, warum es zunächst so aussah, als würden diesmal nicht allzu viel Leute an der Aktion teilnehmen. „Wir haben alle eingeladen“, so der Vorsitzende. „Auch Kindergärten und Schulen.“

Kurz vor Beginn füllten sich die Reihen dann doch merklich. Neben Trommeln und anderen Percussioninstrumenten wurden auch Stapel an Plastikeimern und Holzlöffel in Position gebracht – quasi als „Nottrommel“ für die, die kein eignes Instrument besaßen. Angeleitet wurde die Gruppe, wie bereits erwähnt, von Shadi al Housh. „Ich habe keine Ahnung, was er heute mit uns vorhat“, sagte Jeorjios Beyer. „So haben wir es auch schon in den letzten Jahren gehalten.“ Er nutzte die Gelegenheit, dann auch noch auf die nächsten Beiratswahlen hinzuweisen. „Die nächsten Wahlen finden am 10. November statt.“

Aktive aus vielen Ländern

Im aktuellen Beirat engagierten sich Menschen mit türkischen, griechischen, syrischen, afghanischen, ukrainischen und auch deutschen Wurzeln. „Wir haben zwar wenig Einfluss auf Entscheidungsprozessen, sind aber ein Bindeglied zwischen den Bürgern und den Institutionen“, so Beyer. Aber gerade in der jetzigen Situation, in der es Auseinandersetzungen und Erzählungen gebe, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdeten, könnten die Beiräte wichtige Mittler sein. „Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst“, betonte der Vorsitzende. Der die Gelegenheit dann auch nutzte, Stadträtin Silvia Barz für die organisatorische Unterstützung zu danken.

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