Die letzten Plakate zur Bundestagswahl wurden erst vor wenigen Wochen abgehängt, da stellen sich die Parteien für den nächsten Wahlkampf auf. Am 22. März 2026 wählt Rheinland-Pfalz einen neuen Landtag. Der Rhein-Lahn-Kreis wählt dabei wieder geteilt: Zum Wahlkreis Diez/Nassau gehören die Verbandsgemeinden Aar-Einrich, Diez, Nastätten und Bad Ems-Nassau, Letztere wird anders als bei der Bundestagswahl nicht mehr auf die Alt-VGs aufgeteilt. Der Wahlkreis 8 Koblenz/Lahnstein umfasst das rechts des Rheins gelegene Gebiet von Koblenz, dazu Lahnstein und die VG Loreley. Wer schickt wen ins Rennen um ein Direktmandat in den Landtag? Ein Überblick der bisher feststehenden Namen:
Wahlkreis 7 (Diez/Nassau):
CDU: Die CDU Rhein-Lahn hat wieder ihren Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Matthias Lammert als Direktkandidaten nominiert. Lammert blickt zuversichtlich auf die bevorstehende Wahl: „Ich freue mich sehr, dass ich heute erneut als A-Kandidat aufgestellt wurde. Die breite Unterstützung aus meiner CDU-Familie bedeutet mir viel – herzlichen Dank für das Vertrauen!“ Bereits in seiner Bewerbungsrede bei der Wahlkreiskonferenz hatte Lammert, der seit 2021 auch Vizepräsident des rheinland-pfälzischen Landtages ist, seine tiefe Verwurzelung in der Region betont und seinen festen Willen bekräftigt, sich auch künftig „mit ganzer Kraft“ für die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis einzusetzen. Es sei ihm eine große Ehre, ein weiteres Mal zu kandidieren, er habe große Lust darauf, sich mit vollem Elan einzusetzen für seine Heimatregion: „Was mich antreibt? Die Menschen, die Orte, die Themen aus unserem Wahlkreis. Ihre Anliegen sind mein Auftrag – damals wie heute.“ Als Ersatzkandidat wurde der 31-jährige Cedric Crecelius aus Miehlen gewählt.
SPD: Mit einem einstimmigen Vertrauensbeweis wurde wieder der amtierende Landtagsabgeordnete Manuel Liguori bei der Wahlkreiskonferenz der SPD als Direktkandidat nominiert. Sämtliche Delegierte sprachen sich für den 45-jährigen Politiker aus. Liguori zeigte sich tief bewegt über das klare Votum: „Ich danke allen Delegierten herzlich für das ausgesprochene Vertrauen und das hervorragende Wahlergebnis. Diese Rückendeckung ist mir Ansporn und Verpflichtung zugleich.“ Seit fast drei Jahren vertritt Manuel Liguori den Wahlkreis 7 im rheinland-pfälzischen Landtag – eine Aufgabe, die ihn, wie er betont, mit „großem Stolz – und noch größerer Verantwortung“ erfüllt. In einer Pressemitteilung der SPD heißt es weiter: „Ich komme nicht aus dem Elfenbeinturm. Ich bin kein Berufspolitiker mit geschliffenen Phrasen, sondern jemand, der zupackt.“ Der ausgebildete Maler und Lackierer sowie Diplom-Handelslehrer an der Berufsbildenden Schule in Diez versteht sich als bodenständiger Politiker mit direktem Draht zur Lebensrealität der Menschen. „Ich weiß, wie das echte Leben aussieht und was unsere Region braucht“, so Liguori. Als Ersatzkandidatin wurde Pauline Sauerwein gewählt, die zugleich die Wahlkampfleitung übernehmen möchte.
Bündnis 90/Die Grünen: Annemarie Imgrund ist die Grüne Wahlkreiskandidatin für die kommende Landtagswahl. Sie erhielt die Zustimmung aller Anwesenden bei der Kreiswahlkonferenz der Grünen. Imgrund, die erst vor Kurzem den Grünen beigetreten ist, hat bereits aktiv im Bundestagswahlkampf mitgewirkt. In ihrer Bewerbungsrede erklärte sie: „Ich bin 37, selbstständige Autorin und Content Creatorin. Auf Instagram teile ich, wie ich Reisen und Nachhaltigkeit im Alltag vereine. In einem eigens gegründeten Verein kämpfe ich gemeinsam mit anderen gegen Lebensmittelverschwendung. Für mich ist die Klimakrise kein Randthema, sondern betrifft alle Bereiche – soziale Gerechtigkeit, Wirtschaft und Bildung. Ich setze mich für eine mutige und entschieden demokratische Politik ein, die vorangeht.“ Der Bad Emser Landtagsabgeordnete Josef Winkler wurde als Ersatzkandidat ebenfalls mit großer Mehrheit gewählt.
Wahlkreis 8 (Koblenz/Lahnstein):
CDU: Laut CDU-Kreissprecher finden aktuell noch die Wahlen der Delegierten für die Aufstellungsversammlung für den Wahlkreis 8 statt. Der Kandidat steht also noch nicht fest.
SPD: Auf ihrer Wahlkreiskonferenz in Lahnstein haben die Sozialdemokraten Adriana Kauth einstimmig zur SPD-Direktkandidatin für die Landtagswahl gewählt. Sie strebt die Nachfolge von Roger Lewentz an, der den Wahlkreis seit 1996 insgesamt sechs Mal für die SPD gewinnen konnte. Bei der Wahlkreiskonferenz in der Lahnsteiner Stadthalle dankte der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner Lewentz für insgesamt 32 Jahre im Mainzer Landtag und würdigte die Verdienste des langjährigen Staatssekretärs und Innenministers, der 2024 zum Ehrenvorsitzenden der SPD Rheinland-Pfalz gewählt wurde. Die 27-jährige Kauth ist stellvertretende Leiterin der Kita „EinSteinchen“ in Lahnstein und seit 2024 Mitglied des Kreistags des Rhein-Lahn-Kreises, wo sie im Rechnungsprüfungs-, Jugendhilfe- und Kreisausschuss mitarbeitet. Neben ihrem politischen Engagement schlägt ihr Herz besonders für den Karneval: Seit ihrer Kindheit ist sie aktives Mitglied der Funken Blau-Weiß Lahnstein und steht seit 2019 auf der Bühne des Niederlahnsteiner Carneval Vereins (NCV). „Ich kandidiere, weil ich nicht nur zuschauen will“, so Kauth. „Ich will gestalten. Weil ich überzeugt bin: Unsere Region hat Potential und ich habe den Mut, dies gemeinsam mit euch zu entfalten.“ Als B-Kandidat wurde Jonas Carstensen aus Koblenz nominiert.
Bündnis 90/Die Grünen: Auch für den Wahlkreis 8 haben schicken die Grünen eine Kadidatin ins Rennen: Alexandra Dinzen wurde einstimmig zur Direktkandidatin gewählt. Dinzen, Agrar-Ingenieurin und Geschäftsführerin des Ortsvereins in Lahnstein, bringt umfassende Expertise in den Bereichen Klimaschutz, Ökologie und Gewässerschutz mit. Ihr Engagement für die Renaturierung des Weihers im Ernst-Wagner-Park und ihre Mitarbeit am entsprechenden Förderantrag für die Bundesförderstelle haben sie in Lahnstein bereits bekannt gemacht. Sie setzt sich zudem aktiv im Bau-und im Forstausschuss der Stadt Lahnstein und im Kreisvorstand des Rhein-Lahn-Kreises als Beisitzerin für die Grünen ein. Unterstützt wird Dinzen von Gordon Gniewosz, der als B-Kandidat aus Koblenz auch einstimmig nominiert wurde.
FDP: Nachdem die FDP bei der letzten Wahl für den Bundestag leer ausging, will nun Florian Pernak im Wahlkreis 8 für die Liberaldemokraten in den Landtag einziehen. Der 22-Jährige studiert Jura und ist Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz. Der gebürtige Lahnsteiner ist zugleich Spitzenkandidat der Jungen Liberalen zur Landtagswahl. In seiner Rede betonte er vor allem die Bedeutung von Bildung als Voraussetzung für sozialen Aufstieg und individuelle Freiheit. Darüber hinaus will er sich für einen modernen, zukunftsfähigen Verkehr, den Ausbau des Tourismus im Mittelrheintal sowie eine Stärkung von Ehrenamt und Sport einsetzen.
Freie Wähler: Der 45-jährige Maschinenbautechniker Dennis Graf wurde von den Freien Wählern einstimmig zum Direktkandidaten nominiert. Graf, gebürtiger Schwabe, lebt seit 17 Jahren in Koblenz. Aufgewachsen im ländlichen Raum kennt er die Herausforderungen auf dem Land „aus erster Hand“, zeigen sich die FW überzeugt. Der Maschinenbautechniker engagiert sich im Umweltausschuss der Stadt Koblenz und ist zudem im Burschenverein und im Karnevalsverein aktiv. „Ich sehe, wie viel Potenzial unsere Region hat – und wie viele Menschen das Gefühl haben, dass genau dieses Potenzial von der Politik übersehen wird. Ich bin angetreten, weil ich das ändern will. Weil ich Politik machen möchte, die zuhört, erklärt und handelt“, betonte Graf in seiner Antrittsrede. Als Ersatzkandidat wurde Marcel Müller aus Koblenz aufgestellt.