Denkmalpflege in Bad Ems
Der Welterbestätte auf den Zahn gefühlt
Beim Besuch der Icomos-Experten in Bad Ems (von links): Dr. Markus Fritz-von Preuschen, Achim Deusner, Nadine Hoffmann, Prof. Brigitte Mang, Julia Palotas, Katja Laupert und der Erste Beigeordneter Frank Ackermann (in Vertretung für Stadtbürgermeister Oliver Krügel).
Stadt Bad Ems/Kerstin Fuchs

Ein Fachaustausch ist wichtig, wenn es um laufende Projekte in Welterbestätten geht. Jetzt besuchte eine Delegation Bad Ems, um sich über die Entwicklung zu informieren und Hinweise für die Zukunft zu geben.  

Bad Ems. Kürzlich besuchte Brigitte Mang, die zuständige Monitoringbeauftragte von International Council on Monuments and Sites (kurz Icomos) – dem Nationalkomitee des Internationalen Rats für Denkmalpflege – erneut Bad Ems als Teil der Welterbestätte der „Great Spa Towns of Europe“. Bereits zum dritten Mal hatten die drei deutschen Kurstädte Baden-Baden, Bad Kissingen und Bad Ems die Möglichkeit mit Mang, einer mehr als profunden Expertin auf den Gebieten Stadt- und Landschaftsarchitektur, in den Fachaustausch zu gehen. Im Rahmen des präventiven Monitorings begleiten Mang und auch ihr Kollege Klaus Lingenauber die deutschen Teilstätten der „Great Spa Towns of Europe“ in Fragen von Schutz und Erhalt des Welterbes und stehen auch bei laufenden und geplanten Projekten beratend zur Seite.

Übergreifende Zusammenarbeit ist wichtig

Wie wichtig eine übergreifende Zusammenarbeit in Sachen Welterbe ist, zeigte sich an den sehr unterschiedlichen Fachbereichen der Teilnehmenden bei dem Besuch in der Kurstadt. Verantwortliche über die Ortsgrenzen von Bad Ems hinaus nahmen an der Begehung und dem Diskurs in der Welterbestätte teil. „In unserer Stadt mit begrenzter Größe und Ressourcen ist es umso wichtiger einen fachübergreifenden Austausch lebendig zu halten. Daher haben wir uns sehr darüber gefreut auch in diesem Jahr neben Mang und meinen Kolleginnen und Kollegen der Denkmalschutzbehörde und dem Bauamt vor Ort sowie dem Staatsbad Bad Ems mit dem Landeskonservator, Dr. Markus Fritz-von Preuschen die Landesdenkmalpflege und mit Nadine Hoffmann unsere Ansprechpartnerin aus dem Welterbesekretariat begrüßen zu dürfen“, erklärt Welterbekoordinatorin Julia Palotas.

Haus der Vier Türme besichtigt

Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr vor allem auf anstehenden Entwicklungsprojekten und den laufenden Arbeiten an den für Bad Ems wichtigen Bauprojekten Quellenturm und Haus der Vier Türme. Ganz im Sinne von guter und transparenter Zusammenarbeit erhielten die Teilnehmenden nicht nur durch Achim Deusner, dem Geschäftsführer der Staatsbad Bad Ems GmbH, einen Einblick in die Sanierung des Quellenturms, auch eine Begehung der Baustelle am Haus der Vier Türme wurde durch den Eigentümer ermöglicht. Während des ausgedehnten Rundgangs durch die Stadt und Kurlandschaft wurden zudem Möglichkeiten für Informations- und Vermittlungsangebote im öffentlichen Raum diskutiert. „Gemeinschaftlich möchten wir uns in der kommenden Zeit mehr mit der Vermittlungsfrage befassen, um Bewohnerinnen und Bewohnern von Bad Ems als auch unseren Gästen von außerhalb das Welterbe näher zu bringen“, so Palotas. In einer abschließenden Runde fasste Mang ihre Eindrücke nochmals zusammen. „Ich weiß den so konstruktiven und fachlich abgestimmten Umgang der Unesco-Welterbe Kurstadt Bad Ems mit ihren Entwicklungsprojekten ausnehmend zu schätzen. Gerade das Jahr 2024 hat mit dem Brand am Dachstuhl des Hauses der Vier Türme besondere Herausforderungen gebracht, die gemeinschaftlich sehr gut gelöst werden. Dafür gebührt allen Beteiligten hohe Anerkennung und Wertschätzung.“

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