Es war einst der Stammsitz der Grafen von Katzenelnbogen. Im Schloss von Katzenelnbogen begann vor fast 1000 Jahren eine Erfolgsgeschichte: Aus einfachen „edelfreien Herren“ aus Katzenelnbogen entwickelte sich eines der mächtigsten und reichsten Grafengeschlechter des Mittelalters – im Besitz zahlreicher Burgen am Rhein. Doch davon ist nicht viel geblieben.
Lange Zeit herrschte in den historischen Mauern in Katzenelnbogen fast gespenstische Ruhe. Bis zum vergangenen Jahr, als der Verkehrsverein Einrich mit einigen engagierten Mitstreitern nach Möglichkeiten suchte, wie dort wieder Leben einkehren kann. Das Schloss als Wahrzeichen von Katzenelnbogen und des Einrichs sollte wieder in die Wahrnehmung der Menschen gerückt werden, um Aufmerksamkeit für das stadtbildprägende historische Gebäude zu erzeugen.
Leider war viele Jahre der Innenbereich der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es war still geworden, das Gelände lag verlassen da. Doch viele Menschen erinnern sich gern an die ausgefallene Gastronomie: „Burgknochen“ und die „Schippe Dreck“ standen auf der Speisekarte. Auch das anspruchsvolle Kulturprogramm lockte viele Besucher in das Schloss. Über Kontakte mit den Eigentümern, die sich im vergangenen Jahr mit Vertretern des Verkehrsvereins trafen, kam es auf dem Schlossgelände zu ersten Arbeitseinsätzen. Die Stadt hatte mit der Ausweisung eines Sanierungsgebiets dazu Rahmenbedingungen für Investitionen geschaffen. „Das muss jetzt genutzt werden. Der erste Schritt sollte sein, die Tore des Schlosses zu öffnen, um Menschen die Möglichkeit der Begehung zu geben, Veranstaltungen anzubieten. Die Gastfreundschaft der alten Grafen soll wieder aufleben“, so Harald Gemmer, Vorsitzender des Verkehrsvereins, im Rahmen einer Aufräumaktion im vergangenen Frühjahr. Dieser Aktion sollte bereits im vergangenen Sommer eine Veranstaltung folgen, doch leider wurde daraus nichts.
Neuen Anlauf genommen
In diesem Jahr haben die Akteure wieder einen neuen Anlauf genommen und wollen am Samstag, 31. Mai, und Sonntag, 1. Juni, mit einer Veranstaltung die Neugierde der Bevölkerung im Einrich und darüber hinaus wecken, um das Schloss Katzenelnbogen aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken. Die Tore sollen sich wieder öffnen, und die Besucher sind eingeladen, das historische Gelände mit Leben zu füllen. Der Rahmen für das erste Schlossfest nach vielen, vielen Jahren steht. So ist unter anderem ein Upcycling- und Kreativmarkt geplant. Dafür suchen die Organisatoren kreative Menschen, die aus alten Dingen etwas Neues zaubern. „Es darf märchenhaft werden! Ob jung oder alt, klein oder groß, jeder kann mitmachen! Dabei ist es egal, ob aus kleinen Plastikschalen, Toilettenpapierrollen oder aus alten Gebrauchsgegenständen etwas Neues entsteht. Wichtig ist nur, dass aus etwas, was man normalerweise weggeworfen hätte, etwas wieder Verwertbares entsteht. Es kann ein künstlerischer Ansatz sein oder eine neue Funktion wird implantiert“, so der Verkehrsverein in einem Aufruf an die Bevölkerung mitzumachen. Information und Anmeldung sind bei Marina Wolf möglich, Telefon 06486/903189.
Bühnen- und Kulturprogramm in Vorbereitung
Für ein Bühnen- und Kulturprogramm hat der Weltmusiker Matthias Frey bereits ein Konzept zusammengestellt. Nicht nur lokale Akteure sind eingeladen, sich auf einer offenen Bühne zu präsentieren. Vereine, Initiativen, Gruppen und alle, die etwas zum Gelingen des Programms beitragen wollen, können sich bei Matthias Frey melden, Telefon 06486/6653 oder per Mail an info@ matthias-frey.com.
Es gibt noch viel zu tun, um das Gelände für das Schlossfest herzurichten. Wer mit anpacken und dabei schon den Geist des alten Schlosses spüren möchte, ist willkommen. Kontakt über Harald Gemmer Tel. 06486/1438 oder Mail: haraldgemmer@web.de