Fachbereich 1: Der Betrieb innerhalb der Verwaltung musste dem Pandemiegeschehen angepasst werden. Dies geschah durch Organisationsregelungen; so wurden die Verwaltungsgebäude für den Publikumsverkehr geschlossen, persönliche Vorsprachen waren nur nach Terminabsprache möglich. Zwischenzeitlich sind die Gebäude wieder offen, die dringende Empfehlung, alternative Wege zu einem persönlichen Besuch zu suchen, gilt fort. Auch musste dafür Sorge getragen werden, dass die Abstands- und Hygieneregelungen unter den Mitarbeitern eingehalten werden können. Dazu gehört auch die Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen für Heim- und Schichtarbeit. Desinfektionsmittel, Spender, Hinweisbeschilderungen sowie Alltagsmasken wurden angeschafft. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Arbeit war eine intensive Pressearbeit. (...) Im Bereich Tourismus ging es um die verstärkte Information der touristischen Leistungsträger über die Regelungen bei der Leistungserbringung. Von einem örtlichen Unternehmer wurde die Möglichkeit eröffnet, für die Mitarbeiter der Verwaltung sowie Feuerwehr und THW einen Corona-Schnelltest durchzuführen. (...)
Die Gremienarbeit musste ebenfalls umgestellt werden, es wurden Videokonferenzen durchgeführt. Für den Bereich Wirtschaftsförderung ist zu berichten, dass nach einer relativ langen Wartezeit einigen Einzelhändlern und Gewerbetreibenden die Soforthilfen des Bundes ausgezahlt wurden. Im Vorfeld war den Antragstellern beim Antragsverfahren umfangreich geholfen worden. (...) Aktuell melden sich laut Verwaltung aber häufiger Antragsteller, die noch keine Mittel erhalten haben. Hier zeige sich oft, dass es Probleme bei der Übermittlung des Antrages gegeben habe. (...) Insgesamt sei die Situation bei den Gewerbetreibenden aufgrund der aktuellen Lockerungen etwas entspannter. Viele Geschäfte konnten wieder unter Auflagen öffnen, genau wie Gastronomiebetriebe. Es gibt aber auch Restaurants, die zunächst weiter Abhol- und Lieferservice anbieten: Der Personalaufwand bei einer Öffnung wäre wegen der Auflagen unwirtschaftlich.
Fachbereich 2: Im Bereich der Stadtkasse konnte das Tagesgeschäft unbeeinträchtigt weitergeführt werden. Ein- und Auszahlungen wurden auf regulärer Basis abgewickelt, Rechnungen bezahlt und Einnahmen eingezogen. Gänzlich zum Erliegen kam der Bereich der Vollstreckung von Forderungen im Außendienst. Der Publikumsverkehr musste auf Ausnahmen (zum Beispiel Sozialhilfe) beschränkt werden. Stark betroffen ist der Bereich der Steuern und Abgaben. Die aktuelle Krise bedeutet für viele Lahnsteiner Unternehmen eine existenzielle Bedrohung. (...) Zur Unterstützung wurde die unbürokratische Möglichkeit eingeräumt, Vorauszahlungen bei der Gewerbesteuer zu reduzieren und bestehende Forderungen zinslos zu stunden. Von beiden Möglichkeiten wurde umfassend Gebrauch gemacht. Dies wirkt sich allerdings auch massiv auf den Haushalt aus. Bei der Gewerbesteuer ist mit einem Rückgang der Erträge in Höhe von rund 32 Prozent zu rechnen. Für das Grundstücks- und Gebäudemanagement entfielen die Publikumskontakte nahezu gänzlich. Dennoch konnten nahezu alle Geschäftsvorfälle regulär bearbeitet werden. Der Bereich der Haushalts- und Finanzwirtschaft beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit dem Vollzug des Haushaltes 2020, für den schon ohne die Pandemie große Herausforderungen bestehen. (...)
Fachbereich 3: Die Notfallbetreuung in Schulen und Kitas richtet sich vor allem an Kinder in Kitas mit heilpädagogischem Angebot und Berufsgruppen, deren Tätigkeiten zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und der Grundversorgung der Bevölkerung notwendig sind. (...) Die Hygienekonzepte in Schulen und Kitas wurden an die Landesvorgaben angepasst. Die Nutzung der Sporthallen ist seit 2. Juni möglich.
Fachbereich 4: Die städtischen Baumaßnahmen im Hoch- und Tiefbau, aber auch die vielen Instandhaltungsarbeiten, sind betroffen. Der Bauhof hat seine Reinigungs-, Pflege- und Reparaturarbeiten weiterhin zu erledigen. Hierbei wird darauf geachtet, dass die Zusammensetzung der einzelnen Trupps sich nicht ändert. Der Abwasserbetrieb stellt eine kritische Infrastruktur dar, die wenigen Mitarbeiter arbeiten in zwei Schichten. Das Hallenbad ist bereits seit Mitte März geschlossen. Die Mitarbeiter sind stattdessen im Freibad eingesetzt, um dort die notwendigen Vorbereitungen durchzuführen. Für Bestattungsfälle wurde bereits früh auf die Nutzung der Friedhofskapellen für Trauerfeiern verzichtet und auf einen ausreichenden Abstand der Trauergäste geachtet. Das Friedhofspersonal selbst geht seinen üblichen Pflege- und Grabarbeiten nach. (...)
Fachbereich 5: Gravierende Verstöße wurden durch das Ordnungsamt bislang nicht festgestellt, wenn doch, werden sie konsequent geahndet. Hochzeiten werden auf das Verwaltungsgebäude Bahnhofstraße 49 a und die Hospitalkapelle beschränkt und erfolgen unter Berücksichtigung der Hygienerichtlinien. Das Service-Center bleibt weiter für den Publikumsverkehr geschlossen. Tobias Lui