Dies war notwendig geworden, weil zuvor ein Elternpaar von zwei Kitakindern positiv auf Corona getestet wurde, genauso wie beide Kinder. Allesamt sind zwar symptomfrei, aber dennoch infiziert. Ob und wie viele der nun festgestellten 51 Kontaktpersonen in der Kita ebenfalls den Virus in sich tragen, soll spätestens bis zum Wochenende feststehen.
Befremdlich muss es auf die Kinder gewirkt haben, als die zwei Viererteams des Kreisgesundheitsamtes und Leiterin Dr. Hildegard Hamm sowie eine Kinderärztin in Schutzanzügen am frühen Donnerstagmorgen zum Massentest anrückten. Kita-Leiter Björn Schrewe-Mangold hatte zuvor 51 Personen recherchiert, die länger als eine Viertelstunde in Kontakt mit den betroffenen Kindern standen. „Beide gingen in zwei unterschiedliche Gruppen“, berichtet Sybil Sasse, die zuständige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung.
Am Tag zuvor hatte man Eltern und Mitarbeiter über die Positivfälle informiert und die Testungen so organisiert, dass es zu keiner größeren Menschenansammlung kam. Um die Mittagszeit rückten die Tester dann wieder ab. „Alles lief sehr vernünftig ab, die Eltern waren wirklich verständnisvoll“, bilanziert Saskia Daubach-Metz, Pressesprecherin der Kreisverwaltung. Während bei den Erziehern Abstriche sowohl aus dem Rachenraum als auch der Nase genommen wurden, mussten die Kinder „nur“ den Rachenabstrich durchstehen. Wie es nun weitergeht, hängt von den Ergebnissen ab: Sollten sich Erzieher oder Kinder angesteckt haben, werden auch hier Kontaktpersonen ermittelt und getestet. Eine Prognose, wann die insgesamt 85 LahnEggs-Kinder wieder in ihre Kita dürfen, konnte am Donnerstag niemand geben.
Auch wenn sie eigentlich erst nach den Herbstferien damit gerechnet hatte, sind die ersten Corona-Fälle in einer städtischen Kita für Sybil Sasse keine große Überraschung. „Als ich am Sonntagabend von den Positivfällen am Koblenzer Hilda-Gymnasium gehört habe, dachte ich schon, Lahnstein ist nicht weit ...“ Auch die Tatsache, dass Covid-19 nun gleich in einer Kindertagesstätte wieder auftaucht, wundert sie nicht. „Denn alle Kitas im Land befinden sich seit dem 1. August wieder im Regelbetrieb“, rekapituliert Sasse. Weder gebe es verpflichtenden Mundschutz noch andere Auflagen in Rheinland-Pfalz, zum Beispiel Mindestabstände oder Maximalbelegungen von Räumen. Bewerten möchte Sasse dies nicht, „aber es war mir relativ klar, dass es im Herbst/Winter mit der Ruhe vorbei ist“. Bei der aktuellen Infektionsentwicklung gehen weder Kreis noch Stadt davon aus, dass es bei diesen ersten beiden Fällen in einer Kita der Region bleibt. Beim Gesundheitsamt sei man vorbereitet, versichert Pressesprecherin Daubach-Metz. Auch auf Fragen von möglicherweise besorgten Eltern. Diese können sich bei der Hotline der Kreisverwaltung unter Telefon 02603/972 555 melden.
Lahnstein. Gute Nachrichten aus Lahnstein: Keiner der 40 Kinder und elf Erzieher der Kommunalen Kindertagesstätte (Kita) LahnEggs, die am Donnerstagvormittag vom Gesundheitsamt des Rhein-Lahn-Kreises auf Corona getestet worden waren, sind mit Covid-19 infiziert.Corona-Test in Kita LahnEggs: Alle negativ