Nicht nur in Bad Ems, sondern auch in Nassau hat die Freiherr-vom-Stein-Schule ein Platzproblem. Als Übergangslösung sollen Container dienen, die in der Nähe der Grundschule am Bachbergweg aufgestellt werden sollen. Im Bauausschuss der Stadt Nassau wurde über die Planungen der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau gesprochen. „Wir mussten nur entscheiden, ob wir mit der Dachform einverstanden sind. Das war also eher eine Formalie“, erklärt der Beigeordnete Lothar Hofmann zu dem Thema. Andererseits handelt es sich bei einer Entspannung der Raumsituation um eine wichtige Frage für Nassau. „Die Stadt begrüßt, dass es eine Entspannung geben soll“, fügt Lothar Hofmann an. Die Container sollen ganz in der Nähe der Freiherr-vom-Stein-Schule an der früheren Kita aufgestellt werden.
Die vorgesehene Anlage soll in Nassau aus Containern unterschiedlicher Abmessungen bestehen. Neben einem Klassenraum sowie Mehrzweckräumen sind zusätzlich auch Lager-, Technik- und WC-Räume eingeplant. „Die Containeranlage widerspricht dabei bauartbedingt sowohl planungsrechtlichen als auch bauordnungsrechtlichen Anforderungen“, wird in der Beschlussvorlage betont. Unter anderem überschreite die Containeranlage die festgesetzte Baugrenze und widerspreche der zulässigen Dachform, da es sich um ein Flachdach anstelle eines zulässigen Satteldachs handelt. Außerdem könne weiteren bauordnungsrechtlichen Anforderungen wie Abstandsflächen, Barrierefreiheit der Toiletten oder einer Photovoltaikanlage auf öffentlichen Gebäuden nicht nachgekommen werden. Die Container sollen für einen Zeitraum von fünf Jahren aufgestellt werden.

Vorgesehen sind Container mit einem Klassenraum von rund 65 Quadratmetern Fläche und ein Mehrzweckraum, ebenfalls mit rund 65 Quadratmetern. Hinzu kommt ein Raum für die Sprachförderung (32 Quadratmeter) sowie Toiletten, ein Lager und ein Technikraum. Die beiden Anlagen sind 14,50 und 17,25 Meter lang. Im Bauausschuss der Stadt Nassau gab es eine einstimmige Zustimmung für die Abweichung der Dachformen.
Zuvor war in Erwägung gezogen worden, dass die Freiherr-vom-Stein-Schule die Räume der früheren Kita verwendet. Nach fachlicher Untersuchung hatte sich aber eine Nutzung des Bestandsgebäudes der ehemaligen Kita „Bachbergweg“ zerschlagen. Dort beträgt die mittlere Raumhöhe 2,6 Meter, für schulische Zwecke wird eine Raumhöhe von 3 Metern gefordert, ein Umbau wurde als zu kostspielig angesehen. Nach der Nutzung eines Pelletlagers zu einem Klassenraum sollen nun die Container auf dem Kitagelände für eine Entspannung sorgen.
Barrierefreie Übergänge sollen kommen
Im Nassauer Bauausschuss ging es außerdem um die Einrichtung von barrierefreien Übergängen, für deren bauliche Umsetzung ein Ingenieurbüro beauftragt werden soll. Lothar Hofmann informierte den Ausschuss darüber, dass im Obertal beim Neubau für betreutes Wohnen auch für barrierefreie Übergänge gesorgt wird, die Leifheit übernimmt – der Stadt Nassau entstehen dort keine Kosten. Im Oktober 2022 erfolgte der erste Spatenstich, im Dezember 2023 konnte das Richtfest für den Neubau für Betreutes Wohnen in Nassau gefeiert werden. An der Kaltbachstraße ist seither kräftig an dem Komplex aus mehreren Häusern entstanden, der Raum für 35 Wohnungen bieten soll. Mehr als ein Jahrzehnt zuvor hatte die Stadt Nassau das ehemalige Brauereigelände am Kulturhaus der Leifheit Immobilien- und Beteiligungen GmbH (LIB) verkauft. Damals wurde beabsichtigt, Wohnungen für Senioren zu schaffen, in denen auch Dienstleistungen und Unterstützung angeboten werden.
Zustimmung fand außerdem ein Bauvorhaben in der Amtsstraße, bei dem es um ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten geht. Drei Wohneinheiten sind barrierefrei eingeplant und eine der Einheiten soll uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar sein. Der Neubau soll mit einer Luft-Wärmepumpe beheizt werden und eine Wärmedämmung gemäß Gebäudeenergiegesetz bekommen. Außerdem ist eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen geplant.