Spürbare Rekordhitze 
Catzenelnbogener Ritterspiele: Ein „heißes Erlebnis“
Im Schwertkampf trotzte der Gewinner nicht nur seinem Kontrahenten, sondern auch der Hitze.
Johannes Koenig

Auch im Mittelalter war es heiß. Von den Kreuzzügen ganz zu schweigen. Authentisch, aber ohne Gewalt präsentierten sich daher bei Rekordtemperaturen die Catzenelnbogener Ritterspiele. Die Besucherzahlen hätten ein bisschen höher ausfallen können. 

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Sommerliche Hitze macht gerade ganz Deutschland zu schaffen, auch die Catzenelnbogener Ritterspiele am vergangenen Wochenende waren „ein heißes Spektakel“, wie es die Veranstalter in ihrer ersten Bilanz scherzhaft einräumten. Ansonsten ging das neue Konzept der Produzenten von Fogelvrei Produktionen auf und es herrschte viel „mittelalterliche Atmosphäre“ auf den Turnier- und Lagerplätzen sowie dem Markt auf der Weiherwiese. Wer das gesamte Programm erleben wollte, musste allerdings die Hitze und den kurzen Fußweg zwischen den beiden benachbarten Lokalitäten in Kauf nehmen.

„Inhaltlich top, aber vom Wetter abermals gebeutelt.“
Erstes Fazit von Stadtbürgermeisterin Petra Popp

Das heiße Wetter forderte allerdings auch seinen Tribut, sodass insbesondere am Sonntag die Besucherzahl nicht so hoch ausfiel wie erhofft. Wer aber da war, kam auf seine Kosten. So zog zum Beispiel der langjährige Mitgestalter der Ritterspiele, Uwe Welker, eine positive Bilanz: „Das Programm wurde durch viele Neuerungen bereichert“, so Welker. „Ein Ritterschlag, eine mittelalterliche Modenschau sowie ein spannendes Bogenturnier trugen zu einem abwechslungsreichen Erlebnis bei.“ Insbesondere die Modenschau wurde zu einem echten Publikumshit, hatte Elke Osterhaus von Fogelvrei Produktionen beobachtet. Ihr Chef Johannes Faget hatte frühzeitig die Kunde vom geplanten Event im Lager gestreut und konnte so zahlreiche Teilnehmer für den „Catwalk“ gewinnen. Er selbst sorgte als Herold für eine launige Moderation, sodass Zuschauer und Teilnehmer der halbstündigen Show viel Spaß hatten.

Schnitzeljagd mit Ritterpuppen führte zu Schatztruhe

Für die Norddeutschen von Fogelvrei Produktionen war es nun der zweite Aufschlag im Einrich. Diesmal konnten sie ihr eigenes Konzept, die Besucher in die mittelalterliche Welt zu „entführen“, noch konsequenter umsetzen als bei der Premiere im vergangenen Jahr. Dazu trugen auch die zahlreichen Lagergruppen bei, die mit rund 400 Akteuren ein buntes und vielfältiges Bild mittelalterlichen Lebens auf die Beine stellten und die Catzenelnbogener Ritterspiele laut Veranstaltern zu einer „der größten und schönsten Veranstaltungen der Region“ machen.

Viel mittelalterliches Handwerk wie Korbflechten, Kupferschmieden und Schreiner- sowie Holzschuhmacherhandwerk konnte man noch zusätzlich an drei Dutzend Marktständen erleben. Langjährige und etwas neuere „Klassiker“ wie Falknereivorführungen, Schaukämpfe der „Freien Halunken“, beeindruckende Katapultvorführungen der „Cratzer“ sowie insgesamt rund 60 Programmpunkte rundeten das Erlebnis ab. Großen Anklang fand auch das Familien- und Kinderprogramm mit Geschicklichkeitsspielen am Spielplatz Weiherwiese, der auch viel Schatten bot. Ein weiteres Highlight war die Schnitzeljagd. Kinder mussten an den Marktständen rund 25 Zentimeter große Ritterpuppen aufspüren und konnten sich, wenn sie alle gefunden hatten, eine Kleinigkeit aus der „Schatztruhe“ am Stand des Verkehrsvereins Einrich abholen. Am Stand herrschte daher viel Trubel. Und so lautet das erste Fazit von Stadtbürgermeisterin Petra Popp: „Inhaltlich top, aber vom Wetter abermals gebeutelt.“

Ritter Kay gesucht

Der „schwarze Ritter“ Kay wird vermisst. Er war Teil der Schnitzeljagd und konnte offenbar bei den Schachrittern vom Schachclub Einrich auf der Weiherwiese erspäht werden. Wer Ritter Kay findet, wird gebeten, ihn in den Fundbüros der Verbandsgemeinde (VG) Aar-Einrich in Katzenelnbogen oder Hahnstätten abzugeben. joa

Ritter Kay wird gesucht und kann im Fundbüro der VG Aar-Einrich abgegeben werden.
Elke Osterhaus

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