„Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“ An diesen Spruch der 1980er-TV-Serie „Das A-Team“ mag sich mancher Teilnehmer der feierlichen Vereidigungszeremonie in der Sporthalle des Bundespolizeiaus- und Fortbildungszentrums Diez erinnert gefühlt haben. Denn zu den bekannten Klängen der TV-Serie zogen die 135 Polizeimeisteranwärterinnen und Polizeimeisteranwärter in die voll besetzte Halle ein, um dort vor den Augen ihrer Familienangehörigen und Ehrengäste den Diensteid abzulegen. Und tatsächlich klappte während der rund anderthalbstündigen Veranstaltung alles wie am Schnürchen.
„Heute ist kein gewöhnlicher Freitag. Heute ist ein Tag, der den Augenblick markiert, in dem junge Menschen mit Mut, Entschlossenheit und einem klaren Wertekompass in ein Berufsleben starten.“
Polizeirat Thomas Mujovi begrüßte die Auszubildenden und ihre Familien zur Vereidigungszeremonie.
Den Organisatoren war es gelungen, einen dem Anlass angemessenen Mittelweg zwischen beschwingter Unterhaltung und ernsten Worten zu finden. Für Erstere sorgte das Rock-Pop-Ensemble des Bundespolizeiorchesters aus Hannover. Unterstützt wurde dies durch die 14-jährige Gastsängerin Clara Pacino, die mit ihren kraftvollen Interpretationen von Songs von Whitney Houston, Amy Winehouse und Adele für Gänsehautmomente sorgte, was von den geladenen Gästen mit reichlich Applaus honoriert wurde. Die Auszubildenden waren dagegen gehalten, ruhig zu bleiben und sich nichts anzumerken zu lassen, erläuterte Melanie Kostka von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, die die Moderation übernahm und das Publikum daher wiederholt zu kräftigem Beifall für Pacinos Gesangsleistung ermunterte.
Kein Beruf wie jeder andere
Dass die Arbeit bei der Bundespolizei kein Beruf wie jeder andere ist, wurde dann auch bei der Begrüßungsrede des Leiters des Lehrbereichs, Polizeirat Thomas Mujovi, der Festrede des Leiters des Ausbildungszentrums, Marcus Leuer, und beim Grußwort des Landtagsabgeordneten Matthias Lammert deutlich. „Heute ist ein besonderer Tag für unsere Dienstanfängerinnen und -anfänger, für die Bundespolizei und im Besonderen für die Bundesrepublik Deutschland, denn heute leisten Sie ein bedeutendes Versprechen gegenüber dem Staat und gegenüber der Gesellschaft ab“, betonte zum Beispiel Marcus Leuer. „Heute ist kein gewöhnlicher Freitag. Heute ist ein Tag, der den Augenblick markiert, in dem junge Menschen mit Mut, Entschlossenheit und einem klaren Wertekompass in ein Berufsleben starten“, sagte wiederum Thomas Mujovi.

„Die Politik steht hinter Ihnen als Polizei“, versicherte danach Matthias Lammert. „Jeder von Ihnen gibt nämlich mit der heutigen Vereidigung unserem Rechtsstaat und unserer Demokratie ein konkretes Gesicht“, so Lammert. Und dieses Gesicht sei ein handlungsfähiges, ein verlässliches, ein freundliches – „vor allem aber ein menschliches Gesicht auf dem Fundament unseres Grundgesetzes“. Alle Redner betonten die besonderen Herausforderungen und Anforderungen an den Polizeiberuf. So verwies Thomas Mujovi auch auf Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen, ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Das sei Auftrag und Richtschnur staatlicher Gewalt und erfordere einen Blick für den Menschen. „Bleiben Sie mutig, bleiben Sie sich selbst treu“, gab Mujovi den Anwärtern mit auf den Weg. „Der Polizeiberuf ist auch eine Berufung“, wusste wiederum Marcus Leuer. „Es wird gute und sehr gute, aber auch schlechte Zeiten geben“, sagte er voraus. Kollegialität, Ehrlichkeit, Besonnenheit und Unvoreingenommenheit waren nur einige der Eigenschaften, die er den Zuhörern für den zukünftigen Berufsalltag ans Herz legte.
Bitte um Unterstützung durch Eltern und Angehörige
Daher wandte sich Leuerauch an die anwesenden Eltern mit der Bitte, dass sie für ihre Kinder da sind und ein offenes Ohr haben, wenn es mal nötig wird. Die Ausbilder würden den Schülern das nötige Handwerkszeug an die Hand geben und sie an die Herausforderungen heranführen – auch was die Fitness angeht. Dennoch würde die Schule immer wieder Auszubildende auskleiden, weil sie den sportlichen Anforderungen nicht gewachsen sind. Im Team sei aber alles einfacher: „Denn wir sind da, wenn wir gebraucht werden. Wir sind die Bundespolizei“, betonte Leuer noch abschließend.
Die Zusammensetzung der neuen Jahrgänge in Zahlen
Vereidigt wurden die beiden Jahrgänge 24 II und 25 I. Zum Jahrgang 24 II zählen 84 Anwärterinnen und Anwärter: 63 Männer und 21 Frauen. Die größte Gruppe mit 40 Personen kommt aus Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Rheinland-Pfalz (21) und Hessen (16). Alle Mitglieder des Jahrgangs 24 II haben die deutsche Staatsangehörigkeit. Der Jahrgang 25 besteht aus 51 Anwärterinnen und Anwärtern mit 37 Männern und 14 Frauen. Jeweils 19 von ihnen kommen aus Rheinland-Pfalz und Hessen und jeweils 5 aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Neben der deutschen Staatsangehörigkeit sind auch eine kroatische und eine griechische Staatsangehörigkeit in der Gruppe vertreten.