Lösung gesucht - Option mit Schwierigkeiten verbunden
Braubacher Post bleibt bis auf Weiteres geschlossen: Lösung händeringend gesucht
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Die Postfiliale in Braubach ist seit Monaten geschlossen. Die DHL Group und Stadtbürgermeister Joachim Müller suchen nach einer Lösung. Doch die Hürden sind groß.
Mira Zwick

An der Tür hängt ein Schild „geschlossen“, die Regale sind leer, die Theke bereits abgebaut. Die Postfiliale in der Braubacher Rheinstraße ist Geschichte. Wer ein Paket oder Einschreiben abgeben oder Briefmarken kaufen möchte, muss sich eine andere Filiale suchen.

Wen der Postbote bei der Paketzustellung nicht angetroffen hat und kein Ablageort vereinbart ist, muss weitere Wege in Kauf nehmen. Denn auf diesen Service müssen Braubacher und Menschen aus der Region schon länger verzichten, seit etwa dem Jahreswechsel sei die Postfiliale in der Rheinstraße nicht mehr geöffnet gewesen, erinnert sich Stadtbürgermeister Joachim Müller, seit dem 12. April offiziell geschlossen, wie die DHL Group auf Nachfrage mitteilt. Und das, obwohl die Deutsche Post laut Postgesetz dazu verpflichtet ist, in Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern eine Postfiliale zu betreiben.

Personalsorgen sind das Hauptproblem

Doch diese Verpflichtung scheitert an der Realität. Denn die Postfiliale wurde „unter anderem aus Personalmangel“ geschlossen, wie die DHL Group weiter mitteilt, eine Wiedereröffnung angestrebt. Interessierte können sich im Internet darüber informieren, wie eine Partnerfiliale eröffnet wird, wirbt Heinz-Jürgen Thomeczek von der DHL Group. Doch die größte Herausforderung sei, Geschäfte mit Personal zu finden.

Dies unterstreicht auch Braubachs Stadtbürgermeister Joachim Müller im Gespräch mit unserer Zeitung. Es fehle an potenziellen Betreibern. Eine Lösungsoption sei noch, eine Postfiliale in die Tourist-Info von Braubach zu integrieren, doch auch dies sei mit Schwierigkeiten verbunden. Ein Problem sieht Müller in der fehlenden Barrierefreiheit der Tourist-Info, ein weiteres in der knappen Personallage sowie der schwierigen Haushaltslage Braubachs. „Da befinden wir uns noch in der Prüfung, weil wir natürlich wollen, dass es das Angebot gibt und wir die Post in ihrem Versorgungsauftrag unterstützen möchten“, sagt Müller. Jedoch wird die Tourist-Info lediglich von zwei Teilzeitmitarbeitern betrieben und sei nur selten doppelt besetzt.

Es gibt Alternativen – die teilweise schlecht zu erreichen sind

Doch an wen können beziehungsweise müssen sich Postkunden wenden, wenn sie beispielsweise Briefmarken kaufen oder Pakete aufgeben möchten? Dies sei zum einen beim Brief- und Paketzusteller in Braubach bei der täglichen postalischen Versorgung möglich, informiert Thomeczek. Zum anderen gebe es Partnerfilialen in Lahnstein in der Adolfstraße 50 sowie eine DHL-Pakteshop in Osterspai, Rheinuferstraße 34. In Lahnstein gibt es insgesamt drei Partnerfilialen, „zurzeit sind diese aber aufgrund einer Baustelle – die B 42 ist gesperrt – schlecht zu erreichen“, räumt Thomeczek ein. Ein Paket, das Müller nicht erreichte, musste er selbst schon einmal in Kamp-Bornhofen abholen, wie er aus eigener Erfahrung berichtet.

Die Hoffnung, wieder eine eigene Filiale in zu eröffnen, wollen aber weder die DHL Group noch Bürgermeister Müller nicht aufgeben. So beteuert Müller, auch weiterhin bei einer Lösung mitzuhelfen, und auch Thomeczek bestätigt: „Weitere Gespräche mit der Kommune führt unser Politikbeauftragter.“

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