Wandertag von Buga und Rhein-Zeitung lockt eine stattliche Schar von Naturfans an: Braubach auf Schusters Rappen neu entdeckt: Wandertag von Buga und Rhein-Zeitung lockt viele Naturfans an
Wandertag von Buga und Rhein-Zeitung lockt eine stattliche Schar von Naturfans an
Braubach auf Schusters Rappen neu entdeckt: Wandertag von Buga und Rhein-Zeitung lockt viele Naturfans an
Rund 150 Wanderer waren am Sonntag nach Braubach gekommen, um auf Schusters Rappen fünf geführte Touren rund um die Stadt, über der die Marksburg thront, zu genießen. Große Resonanz fand die mit gut 20 Kilometern längste Route zur Burg Lahneck, die vom Lahnsteiner Oberbürgermeister Lennart Siefert geführt wurde. Sascha Ditscher
Rund 150 Wanderfreunde haben sich am Sonntag beim ersten RZ-Buga-Wandertag auf den Weg gemacht, um sagenhaft zu wandern.
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Fünf Strecken zwischen gut vier und mehr als 20 Kilometern galt es zu bewältigen. Ziele waren unter anderem die Burg Lahneck in Lahnstein, der Burgenblick, der alte Kohlemeiler im Wald, der frühere Erzabbau, der Rheinsteig und natürlich die Marksburg hoch über der mittelalterlichen Braubacher Altstadt. Bei angenehmem Wanderwetter hatten die Teilnehmer Spaß an den fünf geführten Touren.
Zum Auftakt in den Rheinanlagen am KD-Steiger begrüßten unter anderem Markus Fischer, Beigeordneter der Stadt Braubach, Verbandsgemeindebürgermeister Mike Weiland, Buga-Geschäftsführer Sven Stimac, Loreley Katharina Blanckert sowie die Wein- und Rosenkönigin Ronja die Wanderfreunde. Dann wurden noch einmal die Wanderschuhe geschnürt, und los ging's durch das große RZ-Tor. Größte Gruppe war die, die den Köhlerweg erkundete, dicht gefolgt von jener, die unter Führung des Lahnsteiner Oberbürgermeisters Lennart Siefert in Richtung Lahnstein aufbrach.
Der Panoramaweg bietet Wanderern unterwegs spektakuläre Blicke auf die Marksburg und die malerische Rheinschleife, an die sich Spay schmiegt. In Richtung Hunsrück erspäht man Rhens und Brey, den Fernsehturm auf dem Kühkopf und Schloss Stolzenfels. All das will aber erst einmal erlaufen werden. Sascha Ditscher
Wie gut, dass das Wetter am Sonntag mitspielte. Regen hatte das Programm am Tag zuvor, als Wanderexperte Manuel Andrack in Braubach einen Auftritt absolvierte, eingetrübt. Während die Wanderer unterwegs waren, lief das angekündigte Familienfest mit Wein- und Essensständen, Hüpfburg, Kaffee und Kuchen, dem neuen Buga-Tiny-House und Livemusik von Mittag bis Nachmittag an. Neben dem RZ-Pavillon mit Gewinnspielen und Popcorn-Maschine engagierten sich heimische Vereine wie die Feuerwehr, der Kindergarten, Braubacher Weingeister und die Buga-Freunde.
Und wie war's unterwegs? Toll! Früh sind sie bereit, die Wanderlustigen, die sich beim RZ-Buga-Wandertag für die Panorama-Tour entschieden haben. Am Braubacher Rheinufer scharren sie mit ihren Walkingstöcken erwartungsvoll auf dem Asphalt. Noch schnell ein Gruppenfoto mit der bildschönen Loreley, dann pfeift Wanderführer Basti zum Aufbruch auf die 8,3 Kilometer lange Strecke mit Aussicht.
Der Start- und Zielpunkt in Braubach bot den Wanderern eine gute Gelegenheit zur Stärkung bei Musik. Sascha Ditscher
Geduzt wird sich unter Wandersleut, ist doch klar. Sagt Basti, der eigentlich Bastian Clos heißt. „Wenn man so eine Tour unternimmt und ein paar Stunden zusammen unterwegs ist, dann ist das einfach viel freundlicher und nahbarer“, findet er. Der 33-Jährige trägt heute die blaue Buga-Kappe als Erkennungszeichen, genau wie Ute Löhr, die die Gruppe ebenfalls begleitet. Gemeinsam bilden sie die Klammer, die die Schar zusammenhält.
Zwischen den Blaubemützten klackern die Wanderstöcke beim schweißtreibenden Anstieg auf den Panoramaweg. Viel geredet wird noch nicht. Mehr geschnauft. Wer sich heute vor dem Kleiderschrank fürs „Zwiebeln“ entschieden hat, klopft sich gedanklich auf die Schulter. Gut gemacht. Wanderschuhe versinken, wo Wildschweine ihre Spuren hinterlassen haben. Die Hunde drücken aufgeregt die Nasen auf den Boden. Warum dann plötzlich alle stehen bleiben und „herrlich“ oder „wunderschön“ sagen, erschließt sich den Vierbeinern nicht. Die aufgewühlte Erde ist doch viel interessanter ...
Mit Popcorn-Maschine, Gewinnspielen und vielen Mitnahmegeschenken war die Rhein-Zeitung beim Wandertag vertreten. Nach der Rückkehr war Gelegenheit zum Austausch über die Erlebnisse entlang der Wege. Sascha Ditscher
Die Gruppe hat den ersten Haltepunkt erreicht. Auf der Kerkertser Platte eröffnet sich ein spektakulärer Blick: die Marksburg auf Augenhöhe, die malerische Rheinschleife, an die sich Spay schmiegt. In Richtung Hunsrück erspäht man Rhens und Brey und den Fernsehturm auf dem Kühkopf. Auch Schloss Stolzenfels ist von hier aus zu sehen. „Früher sind wir im Boot nach Braubach gerudert“, sagt Werner Winkler, der in Spay wohnt und sich bestens auskennt. Auch er führt Wanderungen und kennt die Hoffnungen, die in die Buga gesetzt werden. „Das Mittelrheintal muss auch jetzt schon jeden Tag funktionieren.“ Daran arbeiten nicht zuletzt auch viele Ehrenamtler tatkräftig mit.
Die Teilnehmer der geführten Wanderung entlang des Panoramawegs hatten fantastische Ausblicke auf das Rheintal und die Stadt Braubach. Insgesamt hatten sich rund 150 Naturfreunde für den ersten RZ-Buga-Wandertag im Welterbe Oberes Mittelrheintal angemeldet. Foto: Sascha Ditscher Sascha Ditscher
Von nun an geht’s vorwiegend ebenerdig voran. Mit dem neu geschöpften Atem kommen die Gespräche in Gang. Viele der Teilnehmer sind erfahrene Wanderer, kommen aus dem Westerwald, aus Bacharach, aus Nassau oder Koblenz. Sie erzählen von ihren Wandergruppen, tauschen sich über Touren aus und geben Tipps zu Einkehrmöglichkeiten. Das Handy wird nur gezückt, um ein paar besonders schöne Eindrücke festzuhalten. Die weiten Stoppelfelder zum Beispiel, die Braubacher Scheune oder die dicke, bejahrte Eiche am Rand des Lahnsteiner Heilwaldes.
Auftakt zu fünf geführten Touren: Start- und Ziel der RZ-Buga-Wanderung war das große Tor der Rhein-Zeitung. Fotos: Sascha Ditscher/Michael Stoll (1) Sascha Ditscher
Karin Kowalzik aus Lollschied findet die Herbststimmung besonders schön. „Die rauschenden Blätter, das Licht, die Luft, das tut einfach richtig gut.“ Das Wetter spielt heute ja auch hervorragend mit.
Durchs Schlierbachtal geht’s wieder hinab nach Braubach. „Noch knapp zwei Kilometer“, kündigt Basti an. Gut, denn bei so manchem Wanderfreund erwacht so langsam Kaffeedurst. Die letzte Etappe vergeht wie im Flug. Echt schön war’s.