„Das ist eine Ehre“, lautete die spontane Reaktion der Leistungskurse Spanisch am Leifheit-Campus, als sie erfuhren, dass sie ein mittägliches Schulkonzert mit dem venezolanischen Brass Ensemble selbst planen und auf Spanisch moderieren können. Dass das Spitzenensemble für diese Art der Begegnung offen ist, ist bei den knapp 30 Musikern aus Südamerika und ihrem Dirigenten kein Wunder. Sie alle engagieren sich dafür, dass alle Menschen Zugang zur Musik haben – insbesondere Kinder und Jugendliche.
Thomas Clamor hat das Venezuelan Brass Ensemble gegründet und ist dessen künstlerischer Leiter. 2015 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, weil er „mit seiner künstlerischen Exzellenz nicht nur einen beeindruckenden kulturellen Beitrag leistet, sondern sich auch beispielhaft national und international in der Bildung engagiert“. Clamor ist erfreut, dass die Angebote zur Mitwirkung in Nassau auf einen fruchtbaren Boden gefallen sind.
Schüler bringen sich ein
Am Leifheit-Campus wird derzeit mit einer extra Portion Eigenverantwortung für diesen Tag gearbeitet. „Für mich als Lehrkraft ist es eine besondere Ehre, ein so renommiertes Orchester bei uns begrüßen zu dürfen“, sagt Kathrin Meurer, die unter anderem das Fach Spanisch unterrichtet, das am Leifheit-Campus zweite Fremdsprache ist. Das Moderatorenteam aus der Schülerschaft der Leistungskurse hat ein knapp einstündiges Programm zusammengestellt, in dem unter anderem der „Hummelflug“ von Rimski-Korsakow in einem Arrangement für Schlagzeugensemble und Blechbläserquintett, „Mambo“ aus dem Musical „West Side Story“ oder der Klassiker „I got rhythm“ von George Gershwin erklingen.
Das Moderatorenteam besteht aus Kaya Konstantinov, Sophie Stockschläder, Nina Vetter, Nicola Piroth, Steven Pilia und Brice Linscheid. Die sechs Schüler haben in eigener Recherche einen Leitfaden für die Moderation erstellt. Das Team wird abwechselnd auf Spanisch und Deutsch durch das Programm des Mittagskonzerts für Mitschüler und Lehrerkollegium führen. Auch wenn die Jüngsten gerade erst beginnen, Spanisch zu lernen, richtet sich das Konzert an die gesamte gut 400-köpfige Gemeinschaft des Leifheit-Campus. Die Vorfreude ist groß, der Respekt vor dem besonderen Anlass allerdings auch.
Dieser Tag dürfte allerdings auch etwas Besonderes für einige Mitglieder des sinfonischen Blasorchesters Lahn-Sin(n)fonie werden. Michael vom Dorp und Sonja Siere aus dem Trompetenregister werden auf Einladung des Ensembles mit von der Partie sein. Philipp Schinkmann, Vorsitzende der Lahn Sin(n)fonie, die dieses Jahr ihr elfjähriges Bestehen in der ausverkauften Stadthalle gefeiert hatte, sagt: „Wir freuen uns sehr auf das Konzert des Venezuelan Brass Ensembles und wünschen unseren beiden mitwirkenden Musikern viel Freude sowie einen guten Ansatz für die gemeinsamen Stücke.“ Freunde aus den eigenen Reihen werden gewiss zum Anfeuern zum Konzert kommen und vielleicht auch die eine oder andere Anregung für das eigene Konzertprogramm mitnehmen.
Vorfreude auf das Gastspiel
Stadtbürgermeister Manuel Liguori zeigt sich begeistert von dem anstehenden Ereignis: „Wir sind stolz auf unsere Jugend, die sich bei diesem besonderen Gastspiel einbringt“, sagt er. Die Stadt unterstütze das Vorhaben nach Kräften. „Ich persönlich freue mich auf einen Abend voller lateinamerikanischer Musik.“
Die Begegnung der Kulturen verdankten das Venezuelan Brass Ensemble und die Gastgeber aus Nassau und Umgebung zahlreichen Partnern und Förderern vor Ort. Dazu gehören die G. und I. Leifheit-Stiftung, die Naspa-Stiftung, die Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz und die Stadt Nassau. Das Projekt findet in Kooperation mit dem Leifheit-Campus, dem Landhotel Treis in Weinähr sowie der Lahn Sin(n)fonie statt. red