
Die höchste Wahlbeteiligung gab es im Bezirk Limburg (rund 14 Prozent), gefolgt vom Bezirk Westerwald (rund 13 Prozent) und dem Hochtaunus (rund 11 Prozent). Die geringste Wahlbeteiligung verzeichnete der Bezirk Frankfurt mit rund 6 Prozent. Im Vergleich zur letzten Wahl im Jahr 2019 sank die Wahlbeteiligung in den Pfarreien um mehr als 4 Prozent. Bei den Katholiken anderer Muttersprachen stieg sie leicht um 0,36 Prozent.
„Wir haben Krisen, die sich überlagern. Seit Jahren geht die Kirchenbindung von Menschen zurück, wir haben hohe Austrittszahlen und wir hatten Corona, das hat sehr stark die Bindung an die Gottesdienstgemeinde verändert“, sagt Bischof Georg Bätzing zur gesunkenen Wahlbeteiligung in den Pfarreien. Diese und weitere Faktoren, wie etwa die Umstrukturierung zu Großpfarreien, sollten jetzt gut analysiert werden. Dabei helfe auch die aktuelle Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU).
Die Mehrheit der Mandatsträger sind zwischen 46 und 65 Jahren alt
Für die mehr als 450.000 wahlberechtigten Katholiken im Bistum standen mehr als 1200 Kandidaten für die Pfarrgemeinde- und Gemeinderäte zur Auswahl. „Ich finde es großartig, dass sich so viele Menschen haben aufstellen lassen. Denn die Zeiten sind nicht einfach und Kirche hat keinen besonders guten Ruf. Da zu sagen: Ich bin bereit mitzumachen und zu unterstützen – dafür sage ich herzlichen Dank und herzlichen Glückwunsch an alle, die gewählt wurden“, betont Bätzing. Etwa 800 Personen wurden in den Pfarreien und Gemeinden gewählt.
Die Mehrheit der gewählten Mandatsträger in den Pfarreien ist zwischen 46 und 65 Jahren alt. Knapp 100 Personen sind jünger als 35 Jahre. „Wir brauchen das Ehrenamt, denn Kirche lebt von den Menschen, die sich vor Ort engagieren. Das ist Kirche“, so Bätzing. Auch Gerhard Glas, Präsident der Diözesanversammlung des Bistums Limburg, betont: „Die Pfarrgemeinderatswahl ist das Instrument der Mitbestimmung in den Pfarreien. Es ist mir ein großes Anliegen, Veränderungen der Kirche vor Ort und im Bistum zu gestalten: im Team mit anderen, mit denen ich mich im Glauben verbunden weiß“.
Zum ersten Mal Onlineabstimmung möglich
Neben der Wahl im Wahllokal oder per Brief konnte im Bistum Limburg zum ersten Mal auch online gewählt werden. „Zwei Drittel der Wählerinnen und Wähler haben diese Option genutzt“, berichtet Katharina Schlag, Referentin für Pfarrgemeinderäte im Bistum Limburg. Sie hat die Wahlen gemeinsam mit dem Synodalamt und mehr als 350 Ehrenamtlichen in den Pfarreien vor Ort organisiert. „Es ist nicht immer leicht, sich auf etwas Neues einzulassen. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass die Ehrenamtlichen mit viel Engagement und Ausdauer mitgemacht haben“, sagt sie.
Unter den Personen, die online gewählt haben, waren auch viele Jugendliche ab 16 Jahren. „Mit der Onlinewahlmöglichkeit konnten wir Menschen erreichen, die wir über unsere herkömmlichen Kanäle nicht mehr erreichen. Es ist ein starkes Zeichen, dass so viele junge Menschen gewählt haben, darauf können wir aufbauen“, sagt Hildegard Wustmans, Kommissarische Bischöfliche Beauftragte für den synodalen Bereich.
Doch auch ältere Wähler nutzten die Onlinewahlmöglichkeit. „Sie sind ja auch geübt durch Corona. Wenn es dann aber doch mal Schwierigkeiten gab, konnten sich die Wähler an unsere Telefonhotline im Synodalamt wenden. Dort haben wir sie dann Schritt für Schritt durch den Wahlvorgang begleitet. Und das hat meist auch gut funktioniert“, berichtet Wustmans. „Aber natürlich werden wir die Onlinewahl auch noch einmal intensiv mit den Wahlhelfern, den Mitarbeitenden in den Pfarrsekretariaten, den Mitgliedern im Diözesansynodalrat und in anderen Gremien reflektieren. Das ist unerlässlich. Ich danke allen, die sich so engagiert haben und gratuliere allen, die gewählt wurden“, sagt Wustmans. red
Alle Wahlergebnisse aus den Pfarreien gibt es online unter pfarrgemeinderatswahlen.de