Das Leitbild der Stiftung ist „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Mitglieder des Fördervereins, die Freunde der Thomas-Engel-Stiftung Nastätten, sind mit ihrem Enthusiasmus, ihrer Energie und ihrem Einsatz ein wichtiger Bestandteil dieser Bemühungen. Schon 2004 haben sie die beträchtliche Summe von 4000 Euro herangeholt. 2017 waren es sogar 15.000 Euro, und insgesamt sind über die Jahre 35.000 Euro für gute Zwecke zusammengekommen. Diese Information gab Jan Menzel aus dem Vereinsvorstand den Anwesenden in seiner Begrüßungsrede.
Die Geldmittel würden zu 100 Prozent in die sorgfältig überwachten Hilfsprojekte fließen. Anfallende Verwaltungskosten trage der Stifter und Stiftungsvorsitzende Ernst Engel persönlich.
Das Konzert war ausverkauft
Die Veranstaltung war ausverkauft; der Saal mit jungen und älteren Besuchern bis auf den allerletzten Platz gefüllt. So passte die Idee, Klassik mit Musik des 20. Jahrhunderts, mit Rock, Jazz und Pop zu mischen, hervorragend zu dieser Veranstaltung. Schon im Vorprogramm brachte die Big Band der Realschule plus aus Lahnstein unter der Leitung von Frank Schmitz die Hörer in Bewegung, in dem sie Cha-Cha-Cha, Boogie, Rock à la Bill Haley und Swing der Big-Band-Ära aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts spielten – immer noch up to date beim Publikum, wenn „Chattanooga Choo Choo“ von Glen Miller ertönte. Nein, das war eigentlich kein Vorprogramm, sondern gehörte musikalisch und thematisch zum Crossover des Hauptprogramms. Klasse war das. So empfanden es die Zuhörer. An ihrem Beifall war es abzulesen.
Den Zuhörern gefiel auch die Moderation. Mit seiner jugendlichen Munterkeit und seinem Witz bei der Vorstellung der Künstler fand Florian Brettschneider ein aufmerksames Publikum. Auch dann, wenn er seine Gitarrensoli vortrug. Erstaunlich auch, wie gut bei LJO Brass das Alte von Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach aus dem Barock mit der Musik des 20. Jahrhunderts und der Jetztzeit mit den Titeln aus Rock und Pop zusammenpasste.
Die Alten, insbesondere Bach, wären vermutlich erfreut gewesen, hätten sie es hören können. Das meinten jedenfalls die fünf Herren dieses LJO-Quintetts. Zu Recht. Das Scherzo von John Cheetham mit seinen aufgeräumten, klaren Klängen passte ebenso wie Nino Rotas Filmmusik „Otto e Mezzo“ (Achteinhalb) aus dem Jahre 1963. Ältere Besucher wurden sanft in die Welt von Federico Fellinis Filmen geleitet und an den berühmten Film „La Strada“ erinnert. Dessen Musik und sein Thema mit dem Trompetensolo stammt ebenfalls von Nino Rota.
Der Klang auch dieser Komposition war unverkennbar: flott und furioso. Musik wurde so mit Filmgeschichte verbunden. Das alles belohnte das Publikum wiederum mit starkem Beifall – wie alles, was ihm noch geboten wurde. Kenichiro Kojima (Piano) spielte eine Komposition gemäßigter Moderne von Erwin Schulhoff und später von Felix Blumenfeld eine Etüde mit der linken Hand.
Poetische Songtexte überzeugen
Dass Musik von Glen Miller und Ragtime durchaus in ein solches Ensemble von Crossover-Stücken passen kann, stellte sich im Laufe des Abends immer wieder heraus – zum großen Wohlgefallen des Publikums. Das war immer wieder aus dem Häuschen, wenn die Gruppe Stilbruch auf die Bühne kam – lebendig, mitreißend, poetisch bei den Songtexten und manchmal ungestüm.
Zusammen mit LJO Brass bildeten sie Höhepunkte des Abends, ernteten Ovationen und konnten einen Klassikliebhaber verführen, auch deutschen Pop in sein Lieblingsrepertoire aufzunehmen.