Denn die Fahrbahn ist schmal und führt durch eine nicht einsehbare Kurve, so die Kritik. Wegen der benachbarten Kindertagesstätte sind dort morgens auch viele Mütter unterwegs. Sie selbst sei zwar keine Anwohnerin, aber ein Freund wohnt am Schlossberg, schilderte die Rednerin die Hintergründe des Beinaheunfalls. „Das ist aktuell eine Testphase, die 2023 hier im Rat beschlossen wurde“, antwortete Stadtbürgermeisterin Annette Wick und bedankte sich für den Hinweis. Schließlich will man ja Erfahrungen sammeln, wie sich die neue Regelung bewährt.
„Es kommt im Straßenverkehr darauf an, aufeinander Rücksicht zu nehmen“, betont dann später noch eine bekannte Diezer Lastenradfahrerin. Sie war jedoch nicht die Fahrerin, die am Schlossberg beinahe mit dem Auto kollidierte, wurde aber wohl noch am Abend der Ratssitzung auf den Vorfall angesprochen. Die Fahrbahnmarkierungen für Fahrräder sind jedoch eine gute Sache, erklärt sie weiter. „Damit Autofahrer wissen, dass sie hier achtgeben müssen und nicht allein auf der Straße unterwegs sind.“
Neues Mobilitätskonzept enthält viel Bekanntes
Das Diezer Radverkehrsnetz wurde auch im Rahmen des vom Büro IKS Mobilitätsplanung erarbeiteten Mobilitätskonzepts detailliert untersucht. Bereits in der vorhergehenden Sitzung war das Konzept ausführlich vorgestellt worden. Nun griff der Rat das Thema erneut auf. Er und auch seine Fraktion hielten das Konzept grundsätzlich für eine wichtige Sache, „damit wir in Diez in den Griff bekommen“, gab Matthias Rether (FWG) zu Protokoll. Die Fraktion unterstütze daher auch diesen Ansatz. „Aber viele der Dinge, die im Konzept stehen, sind bereits bekannt. Es fehlt ein roter Faden.“ Kurz gesagt, er hätte sich mehr von dem Konzept erwartet, so Rether.
„Es kommt im Straßenverkehr darauf an, aufeinander Rücksicht zu nehmen.“
Am Schlossberg wurde eine Einbahnstraße in Gegenrichtung für den Fahrradverkehr geöffnet, was schon beinahe zu einem Unfall geführt hat. Daher der Appell einer Radfahrerin.
Es liege in der Natur der Sache, dass ein Planungsbüro die verschiedenen öffentlichen Meinungen, Aussagen und möglichen Kompromisse aufgreifen muss, machte dagegen Annette Wick geltend. „Das Konzept ist aber auch eine wichtige Grundlage für spätere Fördermittelanträge.“ Die Ratsmitglieder einigten sich schließlich auf den Beschlussvorschlag, „das Mobilitätskonzept grundsätzlich in der vorgelegten Form weiterzuverfolgen, ein aus Mitgliedern des Stadtrats zu bildender Arbeitskreis wird damit beauftragt, die einzelnen Maßnahmen zu priorisieren.“
Förderbescheid für Aartreppen liegt vor
Eine weitere gute Nachricht konnte die Bürgermeisterin dann auch noch verkünden: „Es liegt der Zuwendungsbescheid für die Inwertsetzung der Aartreppe vor.“ Angepeilt war eine Förderquote von 70 Prozent. Die Fördermittel sind Teil des Leader-Programms und damit EU-finanziert. Die Kostenschätzung liegt bei 200.000 Euro. Der offizielle Titel der Maßnahme lautet „Erlebniswelt Wasser an historischer Stätte“. Dabei sollen am Ernst-Scheuern-Platz und Marktplatz zwei Treppen hinunter zur Aar entstehen, um Besuchern ein Erlebnis der Aar wie in früheren Jahrhunderten zu ermöglichen.
Genehmigung für muslimische Grabfelder verzögert sich
Wie in anderen Orten im Landkreis ist auch in Diez inzwischen der Wunsch nach Grabstätten für islamische Bestattungen geäußert worden. Bauausschuss und Stadtrat hatten sich auch wiederholt mit dem Thema beschäftigt. Der Bauhof fand auch eine geeignete Fläche auf dem Neuen Friedhof bei Oranienstein. Es wurden auch Bodenproben entnommen, die die Eignung der Fläche bestätigten. Aktuell fehlt aber noch eine formelle Genehmigung der Kreisverwaltung, berichtete Bürgermeisterin Annette Wick dem Stadtrat. An welcher Stelle es nun aber genau hakt, ist der Stadt aber aktuell wohl nicht bekannt. joa