Braubach – Einer weiteren Verdichtung des Bahnverkehrs im Mittelrheintal erteilte Ministerpräsident Kurt Beck in Braubach eine klare Absage. Auf der SPD-Mittelrheinkonferenz erklärte der Landeschef, es könne nicht sein, dass der Bahnlärm auf den beiden Strecken entlang des Rheins in dem bisherigen Ausmaß bleibt oder sogar noch anwächst.
Um dem zu begegnen, forderte Beck zum einen eine zweite Nord-Süd-Verbindung auf den Höhen von Taunus oder Hunsrück, zum anderen müsse dafür gesorgt werden, dass der Lärm, der von Zügen und Waggons ausgeht, kurz- und mittelfristig gemindert wird. Im Anschluss an die Konferenz überreichten Mitglieder der Bürgerinitiative gegen Bahnlärm dem Ministerpräsidenten Lärm- und Erschütterungsprotokolle, die zeigen sollen, wie sehr die Menschen entlang der Schienenstränge unter dem Krach Tag und Nacht leiden. Zum Thema Mittelrheinbrücke zwischen St. Goarshausen und St. Goar sagte Beck: Die Brücke sei aufgrund des politischen Kompromisses zwischen Grünen und Sozialdemokraten in der Landesregierung nicht durchzusetzen gewesen. „Für uns bleibt aber das Ziel einer festen Querung über den Rhein bestehen. Wir versuchen jetzt alles, was in unserer Macht steht und was finanziell möglich ist, um die Fährverbindungen zu verbessern.“
Die Konferenzteilnehmer untermauerten ihre Forderung nach der Brücke, auch wenn der SPD diesbezüglich der Wind zurzeit ins Gesicht bläst. Ein Genosse erklärte jedoch: „Wenn die CDU mit den Grünen eine Regierung gebildet hätte, wäre die Brücke auch nicht gebaut worden.“ Etliche Mitglieder bekannten sich dazu, in der neu gegründeten Bürgerinitiative für die Brücke mitzuarbeiten. Dazu meinte Kurt Beck: „Wenn ich hier in der Region leben würde, würde ich auch Mitglied dieser Bürgerinitiative werden.“