Lahnsteiner Stadtteil im Fokus
Baustelle Hohenrhein: Wege sind für viele beschwerlich
Der Weg zur provisorischen Bushaltestelle ist laut der Grünen „sehr unübersichtlich und oft gefährlich“ für in der Mobilität eingeschränkte Menschen.
Marta Fröhlich

Die Sanierung der Straße Hohenrhein ist für alle in dem Lahnsteiner Stadtteil eine Belastung. Besonders für diejenigen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

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Seit Anfang Mai wird die Straße Hohenrhein und somit die Zufahrt zum Lahnsteiner Ortsteil Friedland saniert. Aktuell ist der zweite Bauabschnitt an der Reihe, der zwischen dem Ortseingang Friedland bis zur Martin-Luther-Straße verläuft. Eine echte Belastung für viele Anwohner, denn die Grundstücke können nur zu Fuß und nicht per Auto angefahren werden. Vor allem in der Mobilität eingeschränkte Menschen leiden aktuell sehr unter der Situation. Die Lahnsteiner Grünen wollen nun Verbesserungen erreichen und haben Vorschläge gemacht, die der Ausschuss diskutieren soll.

Öffentliche Verkehrsanbindung ist erheblich beeinträchtigt

Jutta Niel, die Fraktionschefin der Grünen, hat sich an Oberbürgermeister Lennart Siefert gewandt und einen Antrag zur nächsten Sitzung des Sozial- oder Verkehrsausschusses formuliert. Denn laut der Grünen leben in dem betroffenen Baustellenbereich mehrere Personen mit eingeschränkter Mobilität. „Die derzeitige Baustellensituation hat die Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichen Verkehrsanbindungen erheblich beeinträchtigt“, sagt Niel.

Für Anwohner der Baustelle Hohenrhein ist die Situation aktuell wenig erfreulich. Wer zudem noch in der Mobilität eingeschränkt ist, hat echte Probleme.
Marta Fröhlich

Nach ihrer Erfahrung stellt sich die Situation wie folgt dar: Wer den Hohenrhein mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verlassen wolle, müsse entweder zunächst zu Fuß durch die teils unwegsame Baustelle, um dann ganz am Anfang des Hohenrheins „sehr unübersichtlich und oft gefährlich“ die Fahrbahn das erste Mal überqueren zu müssen. „Nur um dann einige hundert Meter weiter bei der Firma Avient erneut die Fahrbahn zur provisorischen Bushaltestelle zu überqueren“, berichtet Niel.

Dieser Hinweis hängt an der eigentlichen Bushaltestelle. Die Ersatzhaltestelle ist ein gutes Stück entfernt.
Marta Fröhlich

Als Alternative müsse „man sich ganze zwei Schleifen die Martin-Luther-Straße bergauf quälen“, um zur ersten Haltestelle in Friedland zu gelangen. Niel: „Hier gibt es zwar eine Abkürzung von der Ecke Breslauer Straße/Martin-Luther-Straße vorbei an der Ostpreußenstraße bis hoch zur Haltestelle. Jedoch ist diese sehr steil und nur über etliche Treppenstufen zu erklimmen.“ Ihrer Fraktion gehe es um eine Diskussion in den Ausschüssen, „eine Patentlösung haben auch wir nicht“.

Konkrete Vorschläge als Diskusssionsgrundlage

Dennoch habe man einige konkrete Vorschläge, um die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern: 1. Einrichtung einer zusätzlichen Bushaltestelle in der Nähe des Baustellenbereichs, gegebenenfalls mit kleineren Bussen. 2. Beauftragung eines mobilen „Tante Emma Ladens“, der grundlegende Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs anbieten könne. „Solche mobilen Grundversorger waren vor der Baumaßnahme dort regelmäßig unterwegs, vielleicht kann man diese wieder dafür gewinnen“, erklärt Jutta Niel dazu. 3. Reaktivierung der „Einkaufs- und Fahrunterstützung“, die während der Corona-Zeit erfolgreich durchgeführt wurde. „Diese sollte über die städtische Homepage beworben werden, um die Betroffenen besser zu informieren und zu unterstützen.“ 4. Errichtung einer Mitfahrerbank im Hohenrhein oder am unteren Teil der Martin-Luther-Straße, „um dort wartende Menschen in die Stadt mitzunehmen“.

Die Fraktionssprecherin der Grünen hofft auf Grundlage dieser Vorschläge auf eine breite Diskussion in der nächsten Sitzung des Ausschusses.

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