Benedikt Bauch, der neue Leiter des LBM Diez, war der Einladung von Bürgermeister Mike Weiland gefolgt und stellte jetzt im Verbandsgemeinderat Loreley die einzelnen Bauvorhaben und deren zeitliche Einordnung vor. Ein wichtiges Ziel für ihn: „Der durchgehende Radweg am rechten Rheinufer sollte bis dahin fertig sein“, sagte Bauch. Die Pläne im Einzelnen:
Lahnstein: Das große Projekt hier ist die Sanierung der B 42-Lahnhochbrücke mit Beginn des Jahres 2024, die rund ein Jahr dauern wird. Der LBM-Chef räumte einmal mehr ein, dass diese notwendige Baustelle eine große Belastung für die Bewohner der Region bedeuten wird, verwies auf großräumige Umleitungen und auf den Umstieg auf den ÖPNV. Ganz aktuell erfolgen auf der B 42 bei Lahnstein Arbeiten an der Straßenentwässerung und an der Asphaltdecke.
Braubach: Arbeiten zur Straßenentwässerung an der B 42 sind im Bereich Braubach notwendig und sollen in diesem Jahr erfolgen. Der Ausbau der Kreisstraße 70 Braubach-Hinterwald soll in diesem Jahr fertig werden.
Dachsenhausen: Der letzte noch nicht sanierte Abschnitt der L 335 zwischen Braubach und Dachsenhausen soll parallel zur Sanierung der Hochbrücke Lahnstein, also 2024, erfolgen. Dies sei sinnvoll, um zu verhindern, dass Verkehrsteilnehmer die dann geltenden weiträumigen Umleitungen meiden und die L 335 als Schleichweg nutzen.
Osterspai/Kestert: In der zweiten Jahreshälfte 2024 stehen der Ausbau der Ortsdurchfahrten Osterspai und Kestert, verbunden jeweils mit dem Ausbau der Radwege, im Kalender des LBM. Hier gab es bereits im Vorfeld einiges an Redebedarf: Wie lange müssen dafür die Ortsdurchfahrten gesperrt werden? Sind Vollsperrungen notwendig? Dies waren Fragen, die Bürgermeister Mike Weiland gemeinsam mit den Ortsbürgermeistern Uwe Schwarz (Kestert) und Sebastian Reifferscheid (Osterspai) bei einem Termin mit dem LBM erörtert hatte. Während vom LBM zunächst wesentlich längere Vollsperrungen der Ortsdurchfahrten kalkuliert worden waren – in Kestert zum Beispiel ein Jahr – konnten diese Zeiträume, so berichtete Weiland, in Kestert auf sechs Monate und in Osterspai auf vier Monate und somit auf das Allernötigste zeitlich reduziert werden.
„Wir bewerten das als ein sportliches Programm.“
Benjamin Bauch, Chef des LBM Diez
Ganz werden die Bewohner beider Orte also nicht um die Vollsperrung herumkommen. Denn wie Bauch noch einmal erläuterte, gehe es an einigen Stellen nicht anders, und eine einspurige Verkehrsführung sei aufgrund zu geringer Fahrbahnbreite nicht möglich. In Osterspai wurden zum Beispiel in Höhe der Alten Burg am Rheinufer Vermessungen an der Fahrbahnbreite vorgenommen und markiert. In Kestert gibt es eine Engstelle etwa 300 Meter vom Ortseingang kommend entfernt. Würde eine Ampelanlage aufgestellt, so werde eine Fahrbahnbreite von 2,75 Metern benötigt. Rheinseitig wären dann nur noch zwei Meter Breite vorhanden und Baustellenfahrzeuge könnten dort nicht mehr fahren und arbeiten. Es werde überlegt, mit zwei Bautrupps gleichzeitig zu arbeiten, auch in Osterspai und Kestert zeitgleich zu bauen, sei eine Überlegung. Bauch rechnet damit, dass bis Ende 2023 für beide Maßnahmen Baurecht vorliegt.
In Osterspai wurden Fahrbahnbreiten vom LBM vermessen. Foto: Karin Kring
Dass – zumindest in den Plänen – die beiden Baustellen zeitgleich mit der Sperrung der Lahnhochbrücke abgearbeitet werden sollen, macht es nicht einfacher. Viele Anwohner, vor allem die Gastronomie, haben die Sorge, dass die Orte von entlang der Rheinschiene völlig „abgehängt“ sein könnten. Mike Weiland verwies auf das bereits vor einigen Monaten aufgestellte Beschilderungskonzept hin, das Durchreisenden deutlich machen werden, welche Orte genau und wie erreichbar sind. Um die Bürgerinnen und Bürger und vor allem die heimische Wirtschaft detailliert über diese beiden Baumaßnahmen zu informieren, hat Mike Weiland Benjamin Bauch vom LBM zum 6. Unternehmerforum einladen, wo alle offenen Fragen geklärt werden sollen (siehe Kasten).
Dahlheim: Der Ausbau der K 103 von Bornhofen nach Dahlheim soll, so der LBM-Chef, mit dem bereits begonnenen Ausbau der Ortsdurchfahrt Dahlheim in diesem Jahr abgeschlossen werden. Denn mit Blick auf die Sperrung der Lahnbrücke Lahnstein sei man auf jede Straße, die bis dahin fertig ist, angewiesen.
St. Goarshausen-Wellmich: Der Ausbau der L 334 im Wellmicher Bachtal ist ab dem Jahr 2025 geplant.
St. Goarshausen: Auch hier fehlt noch ein langes Stück im Radwegenetz. Der Radweg soll vom Ortsteil Wellmich kommend auf dem Pfad am Rhein abseits der Straße entlang führen und vorerst bis zum Fähranleger und zum Häusener Kran führen. Da das Gelände rund um den Kran mehrere Eigentümer hat, sind noch einige Fragen unklar. Die weitere Radwegeführung: Vom Krangelände soll die Route weiter auf dem jetzigen schmalen Fußweg durch den Loreleyhafen und dann rund um den Loreleyfelsen führen. An diesem stark von Besuchern frequentierten Punkt soll der Radweg eine Breite von drei Metern haben, um auch die zahlreichen Fußgänger zu berücksichtigen.
Loreley bis Rossstein: Hier soll in diesem Jahr mit dem Bau des Radweges begonnen werden. Einige Tage unter Vollsperrung würden notwendig sein, so der LBM-Chef.
Bornich/Weisel: Sechs bis acht Wochen in Anspruch nehmen wird der geplante Ausbau der L 338 zwischen Bornich und Weisel, der aktuell in Planung sei und ebenfalls in diesem Jahr erfolgen soll.
Lierschied/Auel: Der Ausbau der K 26 zwischen Lierschied und Auel ist laut LBM für das Jahr 2026 vorgesehen.
Eine lange Liste also. „Wir bewerten das als ein sportliches Programm“, sagte auch LBM-Chef Bauch. Aber die Buga 2029 rückt eben mit großen Schritten näher.
Straßenbauprojekte beim 6. Unternehmerforum
Um geplante Baumaßnahmen des Landesbetriebs Mobilität bis zur Bundesgartenschau 2029 geht es beim Unternehmerforum am Dienstag, 28. März um 18 Uhr im Hotel Enjoy, Kestert, Rheinuferstraße 38). Benedikt Bauch, der Leiter des LBM Diez wird die geplanten Maßnahmen – unter anderem der Radwegebau in Osterspai, Kestert und St. Goarshausen – vorstellen und erläutern. Gesprächspartner ist VG-Bürgermeister Mike Weiland, der Bauch zu diesem Treffen eingeladen hat, um die Bevölkerung und die hiesigen Unternehmen rechtzeitig über geplante Verkehrsbeeinträchtigungen und Sperrungen zu informieren.
Aller Unternehmerinnen und Unternehmer und interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu einem Austausch willkommen und können Fragen stellen. kr